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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vielleicht weiterhelfen könnten.«
    »Wenn es in meiner Macht steht – gern.« Der Harfner deutete auf einen Stuhl.
    »Wir können D’ram nirgends finden.«
    »D’ram?« Robinton schaute überrascht auf. »Weshalb denn nicht?«
    »Er lebt. Soviel steht fest. Aber wir wissen nicht, wo er sich aufhält.«
    »Kann denn Ramoth keinen Kontakt zu Tiroth aufnehmen?«
    F’lar schüttelte den Kopf. »Ich hätte wohl besser sagen sollen, Wir wissen nicht, in welcher Zeit er sich aufhält.«
    »In welcher Zeit? D’ram ist in eine andere Zeit gesprungen?«
    »Das scheint die einzig mögliche Erklärung. Und wir glauben nicht, daß er in seine eigene Epoche zurückgekehrt ist. Soviel Kraft besitzt Tiroth nicht mehr. Zeitsprünge setzen sowohl dem Drachen wie dem Reiter enorm zu. Aber D’ram bleibt verschwunden.«
    »Das kommt nicht ganz unerwartet«, entgegnete Robinton langsam und ging im Geiste rasch die Möglichkeiten durch, die für D’ram am ehesten in Frage kamen.
    »Nein, nicht unerwartet.«
    »Zum Süd-Weyr hat er sich nicht begeben?«
    »Nein. Dort würde ihn Ramoth ohne weiteres aufstöbern.
    Und G’dened ging auf Ista selbst in die Zeit vor dem Fädeneinfall zurück, weil er dachte, D’ram könnte sich da aufhalten, wo seine Erinnerungen am glücklichsten waren.«
    »Baron Warbret hat D’ram eine der Wohnhöhlen auf der
    Südseite der Insel Ista angeboten. Er schien geneigt, sich dort 193
    niederzulassen.« Als F’lar die Achseln zuckte, nickte Robinton und fügte hinzu: »Ja, er schien bereit – allzu bereit.«
    F’lar erhob sich und ging auf und ab. »Haben Sie eine Ahnung, wohin er sich begeben hat? Sie waren doch oft mit ihm zusammen. Können Sie sich an irgendwelche Äußerungen
    erinnern?«
    »Er sprach kaum etwas – saß einfach da und hielt Fannas Hand.« Robinton schluckte. Auch wenn ihm das Sterben etwas Vertrautes war, hatte ihn doch die Liebe D’rams zu seiner Weyrgefährtin und seine grenzenlose Trauer über ihren Tod tief erschüttert. »Auch Baron Groghe und Sangel boten ihm ihre Gastfreundschaft an. Ich glaube, man hätte ihn überall mit offenen Armen aufgenommen. Aber er scheint es vorzuziehen, mit seinen Erinnerungen allein zu sein. Darf ich fragen, ob es einen besonderen Anlaß gibt, daß Sie ihn suchen?«
    »Keinen besonderen Anlaß – nur unsere Sorge um ihn.«
    »Oldive erklärte, daß er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sei – falls Sie in dieser Richtung Zweifel hegen, F’lar.«
    F’lar winkte ab und strich ärgerlich eine Haarsträhne zurück, die ihm immer wieder über die Augen fiel. »Offen gestanden, Robinton, die Suche geht von Lessa aus. Ramoth kann Tiroth nirgends entdecken. Lessa befürchtet nun, daß er weit genug in die Vergangenheit zurückgegangen ist, um Selbstmord zu begehen, ohne uns zu belasten. Das sähe D’ram ähnlich.«
    »Wenn es nun aber sein ausdrücklicher Wille wäre …«,
    wandte Robinton leise ein.
    »Ich weiß, ich weiß. Jeder von uns versteht ihn. Aber Lessa gibt nun mal nicht auf. Auch wenn D’ram sein Amt als
    Weyrführer nicht mehr ausübt, so sind doch sein Wissen und seine Ansichten von großem Wert für uns. Im Moment mehr denn je. Schlicht gesprochen, wir brauchen ihn … brauchen seinen Rat.«
    Robinton dachte kurz über diese Worte nach. Hatte D’ram diese Entwicklung vorausgesehen und sich bewußt zurückge-194
    zogen, damit die anderen selbständig entschieden? Auf der anderen Seite konnte er sich nicht vorstellen, daß D’ram Pern und die Drachenreiter einfach im Stich ließ.
    »Vielleicht braucht er Zeit, um seinen Schmerz zu überwinden, F’lar.«
    »Die Pflege Fannas hat ihn gesundheitlich ausgehöhlt. Sie wissen das ebenso wie ich. Möglicherweise ist er krank. Wer soll ihm aber helfen, wenn wir seinen Aufenthalt nicht kennen?
    Ich teile Lessas Unruhe.«
    »Ich … ich mache diesen Vorschlag nicht gern, aber hat Brekke schon die FeuerEchsen gefragt? Ihre und die vom Ista-Weyr?«
    Ein Lächeln zuckte um F’lars verkniffene Mundwinkel. »O
    doch. Das hat sie sich nicht nehmen lassen. Aber es nützte nichts. Die FeuerEchsen brauchen genau wie die Drachen eine Richtungsangabe, wenn sie in eine andere Zeit wechseln.«
    »Ich dachte nicht daran, sie selbst auf die Suche zu schicken.
    Aber man könnte sie fragen, ob sie sich nicht erinnern, einen einsamen Bronzedrachen gesehen zu haben.«
    »Erinnern?« F’lar schüttelte ungläubig den Kopf. »Die kle inen Tierchen besitzen ein Gedächtnis?«
    »Ein sehr gutes sogar, das

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