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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ställen hinüber. Der Bronzereiter nahm ihre 341
    Hand, und gemeinsam schlenderten sie näher. Als sie den Feldweg heraufkamen, erkannte Moreta, daß B'lerion den linken Arm in einer Schlinge trug. Er konnte also keine Einsätze gegen die Sporen fliegen. Mied er die Leere des Weyrs, nachdem seine Gefährten zum Kampf aufgestiegen waren? Spürte er die gleiche Unrast wie sie selbst, wenn die Geschwader allein loszogen? Oder war die Verletzung für ihn ein willkommener Grund, Oklina zu besuchen?
    Als die Weyrherrin ihre Aufmerksamkeit wieder der Gruppe an der Zentrifuge zuwandte, diskutierten die Heiler gerade über die Dosis, die man den Rennern spritzen mußte, um sie wirksam gegen die Grippe zu schützen. Ein weiterer Unsicher-heitsfaktor war die Zahl der Tiere, die auf den einzelnen Höfen standen.
    »Ausschlaggebend ist immer das Körpergewicht«, mischte sich Moreta in das Gespräch ein.
    »Gewiß«, entgegnete Alessan. »Aber wir müssen die Dosie r-vorschrift so einfach wie möglich halten. Viele Heiler werden der Methode skeptisch gegenüberstehen oder zu ungeschickt sein, um sie anzuwenden.« Er wurde rot, als Capiam ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.
    »Wir haben dafür gesorgt, daß unsere tüchtigen Leute so gleichmäßig wie möglich verteilt wurden. Und es ist erstaunlich, was die Leute alles schaffen, wenn sie keine andere Wahl haben.«
    »Meister Capiam, wie wichtig ist diese Impfung der Renner überhaupt zu diesem Zeitpunkt?« fragte Desdra und sah den Heiler aus ihren grauen Augen forschend an.
    »Das hatten wir doch bereits besprochen ... Da wir inzwischen wissen, daß die Zoonose ein entscheidender Faktor ist
    ...«
    »Sicher, aber ich fürchte, daß wir unsere Mühe verschwenden.« Desdra deutete auf die großen, kunstvoll verzierten Glasbehälter, in denen sich das Blut allmählich abgesetzt hatte.
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    »Ich muß gestehen, daß unsere Nadeldorne kaum ausreichen, um alle Menschen zu impfen, geschweige denn die Tiere. Und es wäre Unfug, die Dorne mehrfach zu benutzen. Die Gefahr der Ansteckung ...«
    »Ich weiß, ich weiß.« Capiam fuhr sich mit der Hand über die Stirn und ließ sich erschöpft auf einen Ballen Stroh sinken.
    »Das Risiko einer zweiten Epidemie läßt sich aber nur bannen, wenn wir Mensch und Tier schützen.«
    »Sind die Nadeldorne unser einziges Problem?« fragte Moreta den niedergeschlagenen Heiler und hielt einen Moment lang seinen Blick fest. Capiams Augen weiteten sich ungläubig, als ihm klar wurde, was sie mit ihrer Frage zum Ausdruck bringen wollte.
    »Ja, aber es bleibt uns leider bis zum Herbst erhalten«, murmelte Desdra enttäuscht. »Ich habe Trommelbotschaften an alle Burgen und Höfe gesandt und die Leute gebeten, uns mit ihren Vorräten auszuhelfen.
    So wie die Dinge stehen, wird uns nichts anderes übrigble iben, als einige Gebiete auszuschließen ...«
    »Wie? Wer? Und zu welchem Zeitpunkt?« wisperte Capiam der Weyrherrin zu. Seine angespannten Fragen ließen die anderen aufhorchen. Desdra wirbelte herum und kam näher.
    Mit einem nervösen Lachen ließ Moreta die Diskretion fallen und redete laut weiter: »Wie? Einfach über den Feldweg. Wer?
    Am besten wir, denn Verschwiegenheit ist bei dieser Angelegenheit mindestens ebenso wichtig wie die Nadeldorne selbst.
    Und was den Zeitpunkt betrifft - ich würde sagen, sofort, ehe ich diesen Entschluß wieder bereue.« Sie lachte Capiam an und deutete dann auf B'lerion und Oklina, die eben am Stalltor aufgetaucht waren. »Bist du schwer verwundet, B'lerion?«
    erkundigte sie sich und flüsterte Capiam zu: »So schlimm kann es nicht sein, sonst hätte er nicht gewagt, ins Dazwischen zu gehen.«
    »Nein, nur die Schulter verrenkt. Aber ich kann es nicht 343
    ertragen, wenn die Geschwader ohne mich aufsteigen. Und da Pressen ohnehin jemanden brauchte, der einen Teil unserer Medikamente nach Ruatha bringen würde, meldete ich mich freiwillig.« B'lerion tat so, als habe er nichts mit Oklina zu tun, die atemlos neben ihm stand. Alessan kam ihm entgegen, und er verneigte sich. »Ich weiß nicht, wie ic h meine Betroffenheit zum Ausdruck bringen soll...« Der Bronzereiter spürte Alessans Trauer und sprach den Satz nicht zu Ende.
    »B'lerion, du könntest uns einen großen Gefallen erweisen«, sagte Moreta und zog ihn beiseite, um ihm die Sachlage zu erklären.
    Der Bronzereiter ließ seine Blicke unsicher von Capiam zu Alessan wandern. »Ich gebe zu, daß es sich um eine Notlage handelt«, raunte er. »Um eine

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