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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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viele Dinge gleichzeitig konzentriert hatte - Windrichtung und Gleitwinkel, Flammenstärke und Abstand ...
    »Verwundete?«
    Dreiunddreißig - meist harmlose Sachen. Allerdings auch zwei schlimm versengte Schwingen. Dann vier Reiter mit angebrochenen Rippen und drei mit ausgerenkten Schultern.
    »Hm ... solche Verletzungen sind meist die Folge von
    schlampigen Flugmanövern!« Dennoch war Moreta erleichtert, daß den Reitern nicht mehr fehlte. Schwerer wogen die Verletzungen der Drachen. Sie haßte es, Schwingen zusam-menzuflicken, aber sie besaß eine Menge Übung darin.
    B'lerion grüßt uns. Sein Bronzedrache Nabeth ist ausgezeichnet geflogen. Orlith bog voller Bewunderung den geschmeidi-gen Hals nach hinten, als der Bronzedrache vom Hochland sie einholte und neben ihnen herflog. B'lerion hob den Arm und 178
    winkte.
    »Frag ihn, ob er sich auf dem Fest gut amüsiert hat!« Sie begrüßte die Ablenkung, weil sie im Moment nicht an ihre Pflichten als Heilerin denken mochte.
    Ja. Kadith will, daß wir in den Weyr zurückkehren und die Verletzten behandeln!
    »Erkundige dich noch rasch, ob B'lerion etwas von der Ep idemie gehört hat!«
    Ja, aber er weiß nichts Näheres. Drängend fügte Orlith hinzu: Kadith sagt, daß Dilenth schwer verwundet ist!
    Moreta winkte B'lerion zum Abschied. Schade, daß Sh'gall und Kadith B'lerion und Nabeth immer als Rivalen betrachteten! Aber vielleic ht waren sie es wirklich. Orlith hatte eine Schwäche für den tüchtigen Bronzedrachen, und Moreta
    ertappte sich häufig bei dem Gedanken, daß sie das kommende Intervall lieber mit einem so heiteren Gefährten wie B'lerion als mit Sh'gall verbringen würde.
    »Bring uns zurück zum Weyr!«
    Die Kälte und das Schweigen im Dazwischen halfen Moreta, sich wieder zu sammeln. Dann kreisten sie dicht über dem Weyrtrichter; Orlith hatte ihr Auftauchen nicht weniger knapp berechnet als der blaue Jungreiter. Auf der Kesselsohle waren die verletzten Drachen versammelt, umgeben von aufgeregten Helfern. Das durchdringende Wimmern der verwundeten Tiere erfüllte die Luft. Moreta schloß einen Moment lang erschöpft die Augen.
    »Zeig mir Dilenth!« befahl sie, als Orlith sich in den Kessel senkte.
    Die große Schwingenmembran ist versengt! Ich werde ihn beruhigen. Mitleid färbte die Gedanken der Königin, während sie dicht über dem wild um sich schlagenden Blauen kreiste.
    Reiter und Weyrvolk versuchten den verwundeten Flügel mit Betäubungssalbe einzustreichen, aber Dilenth war außer sich vor Schmerzen und ließ niemanden in seine Nähe. Moreta sah 179
    deutlich die schlaff herabhängende Schwinge, deren Saum kraftlos im Staub schleifte.
    Es war in der Tat eine böse Verletzung. Am schlimmsten hatte es die Vorderkante des Flügels von der Speiche bis zum Daumengelenk erwischt. Die Stützknorpel waren verbrannt und verschwanden in der großen Armschwingenmembran.
    Moreta vermutete, daß auch die Handschwinge zwischen
    Gelenk und Fingerspanten beschädigt war; hier hatten sich einige Fäden verfangen, als Dilenth ein Ausweichmanöver versuchte. Die Haut um die Stützrippen schien verhältnismäßig heil. Ob die Fingerstreben gebrochen waren, konnte sie nicht erkennen, aber sie hoffte das Gegenteil, denn falls die Handschwinge kein Wundsekret bildete, würde der Flügel vielleicht für immer steif bleiben.
    Dilenths Verletzung gehörte zu den schlimmsten, die ein Drache überhaupt erleiden konnte, da sowohl die Vorderkante wie auch der hintere Saum der Armschwinge betroffen waren.
    In der verheilten Membran bildete sich oft verhärtetes Gewebe, das den Gleitflug des Drachen beeinträchtigte. Zuerst mußte Moreta das noch vorhandene Gewebe stützen; sie hoffte nur, daß genug übriggeblieben war, um den Heilungsprozeß in die Wege zu leiten. Dilenth war jung und konnte noch neues Gewebe bilden - aber er würde lange Zeit auf der Invalidenliste stehen.
    Moreta sah Nesso in der Gruppe, die Dilenth betreute. F'duril tat sein Bestes, um den Blauen zu beruhigen, aber der Drache riß sich immer wieder von seinem Reiter los und warf den Kopf heftig hin und her.
    Orlith landete dicht vor dem verwundeten Blauen. Sie hatte kaum den Boden berührt, als Moreta bereits die Kampfriemen von ihren Schenkeln löste und in die Tiefe glitt. Jungreiter liefen herbei und nahmen den Agenodrei-Tank sowie ihren Reitumhang im Empfang.
    »Wo ist Rotwurz? Ich muß mir zuerst die Hände waschen.«
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    Moreta versuchte den Lärm zu übertönen. Orlith, bring ihn zur

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