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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Einer trug eine Wasch-schüssel und einen in Wherhaut gehüllten Stoffballen, der so groß war wie er selbst. Die beiden anderen schleppten einen Tisch und stellten ihn neben der verwundeten Schwinge des blauen Drachen auf.
    »Oh, das wird eine Ewigkeit dauern, bis es verheilt ist... wenn es je wieder richtig heilt!« stöhnte Nesso und schüttelte den Kopf. Dann bemerkte sie Moretas Gesichtsausdruck und ergriff die Flucht.
    Moreta holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen, und griff dann nach dem Topf mit dem Ö l. Während sie ihre Hände gegen die betäubende Wirkung der Salbe einfettete, erteilte sie A'dan und den Jungreitern ihre Befehle.
    »Paß auf, D'ltan!« Sie deutete auf den Jungen mit den kräftigsten Händen. »Schneid mir Tuchbahnen ab, etwa so lang wie die Vorderkante von Dilenths Flügel. A'dan, du badest deine Hände in diesem Ö l und trocknest sie gut ab! Das Ganze wiederholst du noch zweimal. Beim letztenmal tupfst du die Finger nur vorsichtig ab. Wir müssen unsere Hände oft einölen, damit die Salbe sie nicht gefühllos macht. M'barak ...« Sie 183
    deutete auf einen hochgewachsenen Jungreiter. »... du mißt Wundzwirn von dieser Länge ab ...« Sie breitete die Arme aus.
    »... und fädelst ihn in die Nadeln. B'greal...« Sie wandte sich dem dritten Jungen zu. »... du reichst mit die Ruten, wenn ich es dir sage. Wascht euch aber erst mal alle die Hände in Rotwur z!
    Wir stützen den Flügel von unten mit Tuch, das mit ein paar Stichen am Schwingenknochen befestigt und vom Rücken zu den Fingergelenken gespannt wird«, erklärte sie A'dan und musterte ihn scharf, um sich zu vergewissern, daß er sie verstand. »Dann müssen wir ... wenn du dich übergeben willst, A'dan, tu es gleich! Später brauchen wir dich. Es wird für Dilenth wie auch für F'duril eine Beruhigung sein, daß du mir hilfst. F'duril weiß, daß du seinen Drachen besonders sorgsam behandelst!« Sie ließ nicht locker, denn sie war auf seine Hilfe angewiesen. »Betrachte das Ganze nicht als Operation einer Drachenschwinge, sondern stell dir vor, du hättest eine feine Sommertunika vor dir, die geflickt werden muß! Etwas anderes machen wir nicht: Wir flicken ein feines Gewebe zusammen!«
    Mit ihren eingefetteten Fingern nahm sie von einem der Jungreiter die eingefädelte Nadel mit der dünnen Spitze entgegen. Sie hoffte auf A'dans Tapferkeit. Orlith?
    Ich kann kurz mit seinem Grünen T'grath sprechen, meinte Orlith ein wenig scharf. Dilenth erfordert meine ganze Aufmerksamkeit, und bisher ist keine der anderen Königinnen zurückgekehrt.
    Aber bereits in der nächsten Sekunde warf A'dan entschlossen den Kopf zurück, trocknete sich die Hände und trat neben Moreta. Seine Blässe verlor sich, und seine Miene wirkte ruhig, obwohl er immer noch zwanghaft schluckte.
    »Gut! Fangen wir an! Und denk daran: Wir flicken ein Gewebe zusammen, das ist alles!«
    Moreta schwang sich auf den stabilen Tisch, winkte ihn neben sich und griff nach der ersten Tuchbahn. Bei den ersten 184
    Stichen entlang der Rippe zuckten Dilenth und A'dan gleichzeitig zusammen. Der Flügel war mit Betäubungssalbe bestrichen, und Orlith hatte Dilenth völlig unter mentaler Kontrolle. Der Drache konnte keinen Schmerz empfinden. Vermutlich
    beeinflußte A'dan die Reaktion des Tieres. Also lenkte Moreta ihn mit Befehlen ab, während sie nähte; bat ihn, hier das feine Tuch zu spannen und dort lockerzulassen.
    »Jetzt befestige ich den Saum hier an der Unterseite. Zieh den Stoff nach links! Die Vorderkante des Flügels wird wulstig bleiben, das läßt sich nicht ändern ... aber wenn wir genug von der Armschwinge retten können ... So! Nimm jetzt den
    Salbenspachtel, A'dan, und streich das Tuch ein! Wir legen es auf die Fragmente der Armschwingen-Membran. Ganz
    vorsichtig ... wie bei einem hauchdünnen Stoff! M'barak, die nächste Bahn! Die Sehne hier ist arg gedehnt, aber zum Glück nicht gerissen.« Orlith, sorg dafür, daß er nicht ständig mit dem Schwanz umherpeitscht! Jede Bewegung macht die Operation noch schwieriger.
    Moreta nahm dankbar zur Kenntnis, daß Dilenth wieder
    ruhiger wurde. Vermutlich war eine zweite Königin gelandet, die nun Orlith unterstützte. Einen Moment lang glaubte sie Sh'gall zu erkennen, aber er blieb nicht stehen. Sie wußte, daß dem Weyrführer dieser Aspekt des Sporenkampfes nicht
    sonderlich behagte.
    »Als nächstes brauche ich die Ruten, B'greal! Die längste zuerst! Siehst du, A'dan, wir können sie mit Gaze befestigen

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