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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich zu.
    *
    »Glaubst du vielleicht, mir gefällt es?« erkundigte sich Leri bei S'peren. »Aber alte Drachen besitzen ein gutes Gleitvermö-
    gen. Deshalb fliegen Holth und ich bei Fädeneinfall auch immer noch im Königinnengeschwader mit.« Leri tätschelte liebevoll Holths Flanke. »Es sind vor allem die Finger-und Ellbogengelenke, die ve rhärten, so daß in der Flügelspitze kein Gefühl mehr für waghalsige Flugmanöver ist. Das Gleiten dagegen erfolgt aus dem Schultergelenk. Kostet kaum Mühe bei unseren Windverhältnissen. Warum mußte es zu allem anderen so verdammt kalt werden? Regen ließe sich leichter ertragen und wäre der Jahreszeit besser angemessen.« Leri zog den Fellumhang enger um die Schultern. »Ich möchte den Jungreitern diese Routinearbeiten nicht anvertrauen. Die wollen immer nur große Taten vollbringen - wie der junge T'ragel, der damals auf dem Bergkamm Millimeter neben Moreta landete. Hm, L'bol geht es also nicht sehr gut?«
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    »Er hat zwei Söhne verloren.« S'peren schüttelte traurig den Kopf, ehe er einen Schluck von dem Wein nahm, den Leri ihm vorgesetzt hatte. S'peren weilte gern bei Leri, um ihr Bericht zu erstatten. Das erinnerte ihn an die Zeit, da L'mal auf Fort geherrscht und er selbst viele Stunden in diesem Weyr verbracht hatte. Er wartete unterbewußt darauf, L'mals kräftige Gestalt auftauchen zu sehen und seinen herzlichen Gruß zu vernehmen. L'mal hatte es verstanden, seine Leute selbst in schlimmen Zeiten zu trösten und zu ermutigen. Nun, wenigstens war Leri da, klug und aufmerksam wie eh und je. »Könnte Igen acht volle Geschwader stellen?«
    »Was?« Leri warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Vermutlich nicht. Torenth übermittelte Holth, daß die eine Hälfte der Weyrbewohner krank ist und der Rest zumindest krank wirkt.
    Die verdammte Neugier ... und dazu die viele Sonne da unten!
    Macht die Kerle träge und brennt ihnen den letzten Verstand aus den Köpfen! Gingen natürlich alle hin, um das Wundertier anzugaffen! Und merken jetzt erst, daß sie einen viel zu hohen Eintrittspreis gezahlt haben.« Sie las aufmerksam die Listen, die S'peren ihr überreicht hatte. »Tut mir leid, von den Namen ist mir kaum einer bekannt. Die müssen alle neu sein. Als L'mal noch lebte, wußte ich genau, wie die Reiter und ihre Drachen hießen.«
    »S'ligar erkundigte sich, wie es Moreta geht.«
    »Hat wohl Angst um Orlith und ihre Eier?« Leri schaute den Bronzereiter über die Listen hinweg prüfend an.
    S'peren nickte. »S'ligar hat uns Kandidaten angeboten, für den Fall ...«
    »Das war auch seine verdammte Pflicht!« Als Leri S'perens Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte sie. »Ich will sagen, es war nett von ihm, daß er daran dachte. Besonders da Orlith im Moment die einzige Königin mit einem Gelege ist ...« Über Leris Züge huschte ein etwas boshaftes Lächeln.
    S'peren nickte noch einmal. Aus diesem Blickwinkel hatte er 224
    die Sache noch nicht betrachtet. Es warf ein neues Licht auf S'ligars rührende Besorgnis um Moreta und Orlith.
    »Nur keine Panik, S'peren! Moreta geht es gut. Orlith ist ständig bei ihr, und jeder im Fort-Weyr weiß, daß sich die Königin darauf versteht, Trost zu spenden.«
    »Ich dachte, das träfe nur auf verwundete Drachen zu.«
    »Glaubst du im Ernst, Orlith würde ihre Weyrgefährtin und Reiterin im Stich lassen? Selbstverständlich kümmert sie sich um Moreta. Von unserer Drachenkönigin könnten alle Weyr etwas lernen. Würde mich nicht wundern, wenn Moreta ein paar tiefgreifende Änderungen vornimmt, sobald sie wieder gesund ist ... und sobald Orlith erneut zum Paarungsflug aufsteigt.« Leri blinzelte S'peren zu. »Das Mädchen muß ihrer Königin endlich zu verstehen geben, welche Partner sie bevorzugt.«
    S'peren verbarg nur mühsam sein Erstaunen über Leris direkte Worte. Natürlich waren sie alte Freunde, und sie hatte das Gefühl, in seiner Gegenwart offen sprechen zu können. Er nahm rasch einen Schluck Wein. Was versuchte Leri da
    anzudeuten? Er mochte Moreta sehr gern. Sie hatte im letzten Planetenumlauf die schlimm zugerichtete Flanke von Clioth geheilt. Und Clioth war natürlich auch zum Paarungsflug aufgestiegen. Aber S'peren war seltsam erleichtert gewesen, als Clioth zurückkam, ohne den Sieg errungen zu haben, trotz seiner freundschaftlichen Gefühle für Moreta und trotz des natürlichen Wunsches, Clioth als besten Bronzedrachen des Fort-Weyrs zu sehen. Andererseits hatte er Sh'galls Fähigkeiten als Geschwader-und

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