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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Weyrführer nie in Frage gestellt. Der Mann besaß einen unheimlichen Instinkt dafür, wann einen Drachen die Kräfte verließen oder wann sein Flammenatem nicht mehr ausreichte; er sah auch genau, welcher Reiter sich nicht mutig genug den Fäden in den Weg stellte. S'peren strebte daher die Position des Weyrführers nur halb so begeistert an wie Clioth den Paarungsflug mit Orlith.
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    »K'lon?« unterbrach Leri seine Gedankengänge. Ihre Blicke wanderten zum Weyreingang.
    Clioth bestätigte S'peren, daß der blaue Drache Rogeth soeben neben ihm auf dem Felsensims landete.
    »War auch höchste Zeit, daß der junge Mann in seinen eigenen Weyr zurückkehrte«, meinte Leri mit gerunzelter Stirn. »Er muß Helfer bekommen, sonst macht er sich kaputt. Völlig unangebrachte Schuldgefühle ... vielleicht sieht er auch die Chance, zwischen den Botenritten seinen Freund in Igen versorgen zu können.«
    Es stand außer Zweifel, daß der blaue Reiter völlig erschöpft war, als er den Weyr betrat. Seine Schultern hingen müde nach vorn, und die Schritte besaßen keine Spannkraft. Sein Gesicht war schmutzverkrustet von dem Flug, mit Ausnahme der hellen Flecken um die Augen, wo ihn die Brille geschützt hatte. Die Kleider hatten sich mit Feuchtigkeit vollgesogen und waren in der Kälte des Dazwischen gefroren.
    »Fünf Tropfen aus dem blauen Fläschchen«, raunte Leri S'peren zu. Dann richtete sie sich auf und sagte in normaler Lautstärke: »S'peren, mach K'lon einen Becher Klah zurecht!
    Misch einen Schuß Wein aus meinen Vorräten hinein! Und du, junger Mann, nimm Platz, ehe du mir umkippst!« Leri deutete gebieterisch auf einen Stuhl. Sie hatte den Besucherhocker durch mehrere Stühle ersetzt, die in einem, wie sie es ausdrück-te, >ansteckungssicheren< Abstand im Raum verteilt waren.
    K'lon konnte sich in der Tat kaum noch auf den Beinen halten; er sank auf den Stuhl und nahm dankbar den Becher, den S'peren ihm reichte.
    »Trink das Zeug in einem Zug, K'lon!« ermunterte ihn Leri.
    »Das wird dein Blut nach all den Flügen im Dazwischen wieder auf Normaltemperatur bringen. Du siehst beinahe so blau aus wie Rogeth. Na, wie schmeckt das? Ein Spezialrezept von mir, um müden Kämpfern wieder auf die Beine zu helfen.«
    Ihre Stimme klang freundlich, aber sie beobachtete K'lon mit 226
    scharfen Augen. »Was gibt es Neues in den Gildehallen?«
    K'lons Miene hellte sich auf. »Erstmals bringe ich gute Nachrichten. Meister Capiam befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der Meisterheiler ist noch sehr geschwächt, aber er flucht bereits wieder. Desdra meint, sie wird ihn noch festbin-den müssen, damit er das Bett nicht zu früh verläßt. Er läßt sich bereits ganze Stapel von Aufzeichnungen aus den Archiven kommen. Und noch etwas ...« K'lon schien die Müdigkeit mit Gewalt beiseitezuschieben. »Er ist ganz fest davon überzeugt, daß die Krankheit selbst nicht zum Tod führt!
    Die Menschen sterben an Folgeinfektionen wie Lungenentzündung, Bronchitis und sonstigen Erkrankungen der Atemwege. Wenn man das vermeiden kann, wird alles gut.« Dann lief ihm ein Schatten übers Gesicht. »Aber in den Burgen ist diese Vorsorge einfach nicht möglich. So viele Menschen auf so engem Raum zusammengepfercht ... und keine Ausweichmö glichkeiten ... vor allem jetzt nicht, wo es wieder Stein und Bein friert. Die Barone hätten die Patienten am liebsten in Zelten untergebracht. Die dünnen Häute eignen sich vielleicht für ein Fest, aber niemals für Kranke! Ich war überall, selbst auf abgelegenen Höfen, wo man nichts von der Seuche wußte. Die Leute dachten, nur sie hätten Probleme ...« Er schlug die Hände vor die Augen und stöhnte.
    »A'murry?« fragte Leri leise.
    K'lons Kummer durchbrach die Schranken, die er sich mühsam auferlegt hatte.
    »Er leidet an einer Brustfellentzündung. Eine der Frauen, die ihn pflegte, war stark erkältet.« Die Anklage in seinen Worten war nicht zu überhören.
    »Von Fortine bekam ich Schwarzwurzsalbe und eine Mixtur, die er selbst zusammengestellt hatte. Ich gab A'murry eine Dosis, und der Husten schien in der Tat nachzulassen. Außerdem rieb ich ihm Brust und Rücken dick mit der Salbe ein.«
    Ängstlich sah er die beiden anderen an. »Ich muß wieder zu 227
    A'mur ry. Wann immer ich kann! Er darf doch nicht an der Krankheit sterben, mit der ich ihn ansteckte! Und sagt bitte nicht, es reicht, wenn Rogeth und Granth in Verbindung bleiben! Ich muß mich selbst um A'murry kümmern.« K'lons Gesicht

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