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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihre eigene Reiterin habe sich viel tapferer verhalten.
    »Du darfst nicht vergessen, Orlith, daß Sh'gall noch nie im Leben krank war. Es muß ein schlimmer Schock für sein Selbstwertgefühl gewesen sein.«
    Orlith entgegnete nichts.
    »Was hört man von Ruatha? Bitte, verschweig mir nichts!«
    fügte sie hinzu, als sie Orliths Zögern spürte.
    Leri kommt. Erleichterung begleitete diese Feststellung. Sie weiß Bescheid.
    »Leri kommt hierher?« Moreta versuchte sich aufzusetzen, keuchte aber, weil ihr sofort schwindlig wurde. Mit geschlos-senen Augen blieb sie liegen und horchte auf die schlurfenden 247
    Schritte und das resolute Klopfen des Gehstocks. »Leri, du sollst doch nicht ...«
    »Warum nicht?« ertönte Leris Stimme im Vorraum. »Guten Morgen, Orlith! Ich bin am Ende meines Lebens angelangt und fürchte mich nicht vor diesem ansteckenden Virus, wie es die Heiler nennen.« Leri schob den bunten Türvorhang beiseite und musterte die jüngere Weyrherrin mit einem gutgelaunten Blick. »Ah, endlich hast du etwas Farbe im Gesicht!« In der Linken trug sie einen verschlossenen Topf und eine Henkelfla-sche. Außerdem baumelten noch zwei Behälter von ihrem Gürtel, damit sie die rechte Hand frei für ihren Stock hatte. Als Leri den Raum betrat, stellte Moreta fest, daß die alte Frau beweglicher wirkte als in den ganzen Monaten zuvor. Sie stellte ihre Sachen auf der Truhe ab und ließ sich mit einem Seufzer auf das Fußende von Moretas Bett fallen. »So!« sagte sie befriedigt und legte den knorrigen Stock neben sich. »Du scheinst es geschafft zu haben.«
    »Irgendetwas riecht da sehr verlockend«, meinte Moreta und atmete tief ein.
    »Ein Brei, den ich eigenhändig für dich gekocht habe. Ich ließ mir Vorräte und ein Kohlebecken bringen, damit ich die Speisen selbst zubereiten kann. Nesso hat es auch erwischt.
    Das heißt, daß sie mich eine Weile in Frieden läßt. Gorta hat die Küchenaufsicht übernommen, und sie macht ihre Sache gut, wenn du mich fragst.« Leri schöpfte den Brei in zwei Schalen und sah Moreta von der Seite an. »Ich leiste dir Gesellschaft, da ich auch noch kein Frühstück hatte und mir das Zeug vielleicht guttut. Übrigens habe ich Orlith heute morgen zum Futterplatz geschickt, ehe sie uns völlig vom Fleisch fällt. Sie verschlang vier fette Böcke und einen Wher.
    Nun sieh mich nicht so schuldbewußt an! Du konntest kaum etwas für dich selbst tun, geschweige denn für deine Königin.
    Sie hat sich wirklich nicht vernachlässigt gefühlt. Und sie kennt mich schon so lange, daß sie auch auf mich hört.
     
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    Schließlich stammt sie aus Holths Gelege. Sie mußte einfach fressen, Moreta. In Kürze sucht sie die Brutstätte auf; sie wollte nur noch warten, bis es dir besser geht. Aber nun haben wir es bald geschafft.«
    Moreta rechnete rasch. »Ist sie nicht etwas früh dran? Eigentlich hat sie noch fünf bis sechs Tage Zeit.«
    »Sie befand sich unter starkem seelischen Druck. Nun mach dir keine Gedanken! Iß! Je eher deine Kräfte zurückkehren, desto besser für uns alle!«
    »Ich bin bereits viel kräftiger. Gestern ...« Moreta lächelte wehmütig. »Wie kommst du zurecht?«
    »Ganz problemlos.« Leri wirkte sehr selbstzufrieden. »Wie gesagt, ich ließ mir ein Kohlebecken und Vorräte bringen. Da Orlith auf jeden deiner Atemzüge horchte und Holth immer auf dem laufenden hielt, konnten wir dich so gut versorgen, als hätte Meister Capiam persönlich an deinem Bett gestanden.«
    »Ich erfuhr eben von Orlith, daß er ein Mittel gegen die Seuche entdeckt hat.«
    »Einen Impfstoff, wie er es nennt. Aber ich lasse nicht zu, daß er dir Blut abnimmt!«
    »Warum sollte er?« fragte Moreta verblüfft.
    »Er zapft allen Genesenen Blut ab und stellt daraus ein Serum her, das den Ausbruch der Krankheit bei anderen verhindert.
    Behauptet, das sei eine alte Heilmethode. Ich kann nicht sagen, daß mir die Angelegenheit gefällt.« Leri schüttelte sich. »Als K'lon sich zum Transport von Medikamenten in der Heilerhalle einfand, schnappte er ihn wie ein Schlachtopfer.« Leri lachte leise und fuhr dann fort: »K'lon übernahm sich bei seinen Botenritten für die Heilerhalle. Ich habe jetzt ein paar Jungreiter dazu bestimmt, ihm zu helfen. Gefiel mir selbst nicht recht
    ... aber sie haben ihre Aufgabe bis jetzt recht ordentlich erledigt. Oh, es war so viel los, daß ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll!«
    Unter Leris leichtem Geplauder spürte Moreta Sorge und 249
    Erschöpfung, aber

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