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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ausgelöscht!«
    »Du hast doch eben selbst gesagt, daß ein Teil der Herden vielleicht auf den Winterweiden war. Behalt diese Möglichkeit im Auge!« Die Drachen verstärkten Leris Optimismus.
    Moretas Ausbruch verging so rasch, wie er gekommen war.
    Sie sank in die Kissen zurück, ihre Lider wurden schwer, der Körper erschlaffte. Leri schien in weite Ferne zu entschwinden, obwohl Moreta wußte, daß sie noch an ihrem Bett saß.
    »So ist es gut. Schlaf jetzt!« sagte die alte Weyrherrin sanft.
    »Ich könnte gar nicht wachbleiben«, murmelte Moreta und entspannte sich.
     
    Ruatha, 16.03.43
     
    K'lon war unendlich erleichtert, als Heilergeselle Folien aus Baron Alessans Räumen kam. Der Totengestank in dem
    eiskalten Korridor erschütterte K'lon, obwohl er inzwischen abgehärtet war von dem Leid, das ihm überall begegnete.
    »Ich habe seine Schwester und den Harfner geimpft. Baron Alessan meint, daß in diesem Korridor vielleicht noch mehr Patienten liegen; die oberen Stockwerke konnten sie inzwischen freimachen. Ich weiß nicht, wie der Mann das geschafft hat. Wenn ich geahnt hätte, daß die Dinge hier so schlimm stehen, hätte ich darauf bestanden, daß Meister Capiam uns mehr Serum mitgibt.«
    »Wir haben nicht sehr viel davon.«
    »Als ob ich das nicht wüßte!«
    Folien lächelte dünn. Am Vorabend hatte der blaue Reiter den Heilergesellen nach Süd-Boll gebracht, na chdem die Trommeln verkündet hatten, daß es dort Überlebende der Epidemie gab. Da Capiams Besuch gleich zu Beginn des Krankheitsaus-bruchs sowie seine Empfehlungen an die Heiler von Süd-Boll 255
    dazu geführt hatten, daß sich die Seuche nicht so stark ausbreitete wie in den mittleren Regionen des Kontinents, war es nur gerecht, daß sämtliche Genesenen ein wenig Blut opferten.
    Selbst Baron Ratoshigan zählte zu den Spendern; allerdings hatte man den leicht erregbaren Burgherrn in dem Glauben gelassen, daß die Blutabnahme ein Teil der notwendigen Behandlung sei.
    »Wir können auch hier Blut bekommen«, fuhr Folien fort und strich sich mit den Fingern durch die Haare. »Wenn Baron Alessans Zahlen stimmen, müßte die Burg in der Lage sein, sich selbst mit Impfstoff zu versorgen. Ich möchte den Patie nten jedoch zuerst etwas von Desdras Kräftetrank geben. Fragen Sie Baron Shadder, ob er noch ein paar Freiwillige auftreibt, die uns unterstützen. Ich bin sicher, daß wir auch viele der an Nebeninfektionen Erkrankten retten können, wenn wir nur genügend Pfleger bekommen. Wir müssen es zumindest
    versuchen. In dieser Burg hat die Krankheit entsetzlich zugeschlagen.«
    K'lon nickte langsam. Der Zustand von Ruatha hatte die Hilfsmannschaft entsetzt. Der Fort-Reiter war mit drei Grünen von Benden hergekommen, um den Heilergesellen Folien und sechs Freiwillige von der Burg Benden abzusetzen. Der Anblick, der sich ihnen geboten hatte, als sie aus dem Dazwischen tauchten, war grauenvoll gewesen. Die hoch aufgetürmten Begräbnishügel auf der Flußweide, der Ring von verbrann-ten Kadavern nahe der Rennebene und die hastig errichteten Zelte auf dem Festplatz hatten gezeigt, welche Anstrengungen Ruatha unternommen hatte, um diese Heimsuchung zu be-kämpfen. Die traurigen Fetzen der bunten Festwimpel, die von den Simsen der fest verrammelten Fenster wehten, schienen die Ankömmlinge zu verhöhnen. Abfälle übersäten die Tanzfläche, und über einem längst erloschenen Lagerfeuer schwang ein Metallkessel auf einem Dreibein im eiskalten Wind hin und her.
     
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    »Lady Pendra?« begann K'lon.
    Folien schüttelte stumm den Kopf. »Weder sie noch die Töchter, die sie zum Fest mitgebracht hatte, überlebten die Krankheit. Das ist sicher hart für Baron Tolocamp, aber Alessan erging es noch schlimmer: Seine Familie wurde bis auf eine Schwester des Burgherrn vollständig ausgerottet.«
    »Was? Von allen Nachkommen, die Leef zeugte ...«
    »Baron Alessan hat große Angst, auch sie zu verlieren.
    Sprechen Sie mit ihm!« Folien nickte ihm kurz zu und hastete dann den dunklen Korridor entlang zum nächsten Zimmer.
    K'lon straffte die Schultern. Er hatte in den letzten Tagen gelernt, seine Gefühle hinter einer ausdruckslosen Maske zu verbergen und seine Worte so zu wählen, daß sie ermutigend, aber nicht allzu forsch klangen. Immerhin bestand seit Entdeckung der Impfmethode die berechtigte Hoffnung, daß man die Epidemie besiegen und die noch nicht Erkrankten vor der Ansteckung bewahren konnte. Er klopfte höflich an, öffnete jedoch die Tür,

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