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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sorgen.«
    »Ruatha tut sein Bestmögliches«, murmelte Alessan, als habe er Tueros Bemerkung nicht gehört. »Das sind wir Pern schuldig. Ich hoffe, daß unser Serum vielen Rennern hilft.
    Kehren wir an unsere Arbeit zurück!«
    Also machten wir weiter. Die Genesenden arbeiteten im Sitzen. Sie spülten Glasflaschen, verstöpselten die Serumbehälter und betteten sie in Korbgeflechte. Die Jüngsten verrichteten Botengänge oder schleppten zu zweit die Serumkisten in die Kühlräume.
    Meine Aufgabe blieb es zunächst, den Rennern Blut abzuzapfen. Hin und wieder entrann ich dem durchdringenden Rotwurzgestank, wenn ich meine jeweiligen Patienten - oder Opfer? - zurück auf die Weide führte und die nächsten Tiere einfing. Dag hatte die >Blutspender< mit Farbe markiert, damit wir nicht versehentlich zweimal die gleichen Tiere behandelten. Das wäre bei ihrem geschwächten Zustand lebensgefährlich gewesen. Auf dem Weg zur Weide hatte ich Gelegenheit, mir ein genaueres Bild von dem >verwüsteten< Ruatha zu machen - wie Alessan es nannte. Meiner Ansicht nach ließen sich die meisten Schäden ohne großen Zeit-und Kraftaufwand beheben. Ich begann Pläne zu schmieden und Strategien zu entwerfen, wie man die stattliche Burg wieder auf Hochglanz bringen könnte - bis mir einfiel, daß ich als Pflegerin hierhergekommen war und nicht als die Tochter eines Burgherrn.
    Am späten Vormittag erreichten uns die ersten
    Trommelbotschaften. Wir erfuhren, welche Burgen und Weyr wieviel Serum benötigten und welche Drachenreiter die vorbereiteten Mengen abholen würden. Alessan war der Ansicht, daß man die Zahlen genau aufschreiben müsse, aber er brauchte Tuero, den Harfner, für wichtigere Dinge.
    »Dann soll Rill das übernehmen«, meinte Desdra trocken.
    »Verstehst du denn die Trommelbotschaften, Rill?« fragte Alessan ein wenig überrascht. Das Ganze kam so unverhofft, daß ich nicht wußte, was ich entgegnen sollte. Ich war nämlich zu der Überzeugung gelangt, daß Desdra in der verschwitzten schmutzigen Rill mit dem kurzgeschorenen Haar nie und nimmer Lady Nerilka von Fort vermuten würde.
    »Ich nehme an, daß sie sogar die Geheimcodes kennt - habe ich recht, Rill?« Desdra war mehr als direkt, aber zum Glück erläuterte sie nicht näher, weshalb sie so gut über mich und meine Fähigkeiten Bescheid wußte. »Zwischen den
    Botschaften kann sie beim Abfüllen des Serums helfen. Es ist gut, wenn sie ein wenig zum Sitzen kommt, denn sie hat ein paar anstrengende Tage hinter sich.«
    Ich schloß aus diesen Worten, daß Desdra mit meiner Arbeit hier und im Lazarett zufrieden war und nichts gegen meinen Entschluß einzuwenden hatte. Zu meiner Erleichterung stellte Alessan keine weiteren Fragen, obwohl es ihn sicher wunderte, daß eine einfache Pflegerin den geheimen Harfnercode verstand. Und ich war tatsächlich dankbar für die Möglichkeit, mich eine Weile hinzusetzen. Woher Alessan seine Energie nahm, kann ich nicht sagen. Aber ich begriff nun, warum Suriana ihn bewundert und geliebt hatte. Er verdiente allen Respekt, und ich entdeckte ständig neue Züge an ihm, die mich begeisterten. Eine innere Kraft trieb ihn vorwärts. Irgendwie spürte ich, daß es Alessan gelingen würde, Ruatha wieder aufzubauen, auch wenn im Moment alles dagegen sprach. Er würde dafür sorgen, daß neues Leben in die Hütten und Höfe kam, daß auf den Feldern neue Ernten heranreiften und sich auf den Weiden wieder die Herden tummelten. Und ich hatte den Wunsch, hierzubleiben und ihm dabei zu helfen.
    Ich merkte, daß ich unterbewußt die Organisation des Burghaushalts übernahm, so wie ich es auf Fort getan hatte. Ich gab dem Gesinde Anweisungen und zeigte ihnen, daß man so manche Arbeit wirksamer erledigen konnte, wenn man sie nur richtig anpackte.
    Oklina wirkte ungemein zart und zerbrechlich, aber sie schuftete nicht weniger hart als ihr Bruder. Mich erschreckte die Fülle ihrer Pflichten, denn auf Fort hatte sich die Last der Arbeit stets auf mehrere Geschwister verteilt. Wann immer ich konnte, unterstützte ich sie. Sie war kein hübsches Mädchen -
    und Spötter werden behaupten, daß ich mich deshalb zu ihr hingezogen fühlte -, denn die dunklen rassigen Züge, die ihrem Bruder so gut standen, ließen sie etwas herb erscheinen.
    Aber sie war außergewöhnlich anmutig, mit einem
    bezaubernden Lächeln und großen ausdrucksvollen dunklen Augen, die oft gedankenverloren in die Ferne gerichtet waren.
    Mehr als einmal ertappte ich sie dabei, daß

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