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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war lange genug auf dieses schwere Amt vorbereitet worden. Er würde ebenso umfassend informiert sein wie Meister Robinton, und Piemur würde nicht zögern, mit seinem Gildenfreund offen zu sprechen - sobald sich die Aufregung gelegt hatte. Doch im Moment war das Geheimnis von Jayges und Aras Paradiesflußbesitzung bei ihm in sicheren Händen.
    Auf Piemurs Frage erklärte Jaxom, wie er die Bucht gefunden hatte. Der junge Drachenreiter war zum ersten Mal hier gelandet, um nach D'ram zu suchen, der nach dem Tod seiner langjährigen Weyrgefährtin Fanna als Weyrführer von Ista zurückgetreten und dann verschwunden war. Später hatte er, schon im Delirium der Feuerkrankheit, die er sich bei jenem ersten Besuch geholt hatte, Ruth gebeten, ihn zur Bucht zurückzubringen.
    »Ein wunderschönes Fleckchen«, stimmte Piemur zu.
    »Aber dir ist wohl die Schale geplatzt, daß du ausgerechnet zum Sterben hierher kommen wolltest!«
    »Das wußte ich doch damals nicht. Erst als es mir schon viel besser ging, haben Brekke und Sharra mir verraten, wie krank ich wirklich war.« Er warf seiner Heilerin einen eindringlichen Blick zu, der nicht nur schlichte Dankbarkeit enthielt.
    »Und Toric hat dich so einfach gehen lassen?« wollte Piemur von Sharra wissen.
    »Ich nehme an, er wollte den Weyrführern von Benden und Meister Oldive einen Gefallen tun.«
    Sie zwinkerte dem Harfnergesellen zu, dann setzte sie sich auf und reckte die Nase in die Luft.
    »Schließlich habe ich ungewöhnlich viel Erfahrung darin, fiebern-de, von Blindheit bedrohte Feuerkranke gesund zu pflegen.«
    Das wußte Piemur, aber daß Jaxom und Sharra so vertraulich miteinander umgingen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Vielleicht sah Toric das anders. Verwandtschaftsbeziehungen zum Haus Ruatha und zu Lessa, der Weyrherrin von Benden, könnten für ihn von 326
    unschätzbarem Vorteil sein.
    Noch etwas rumorte in einem Winkel von Piemurs Bewußtsein, besonders als ihm auffiel, wie viele Feuerechsen, hauptsächlich wilde ohne Farbmarkierungen irgendwelcher Gildehallen oder Gehöfte, Ruth auf Schritt und Schritt umschwirrten. Und er konnte die flüchtigen Bilder nicht mehr ignorieren, die ihm Farli übermittelte, seit sie wieder in Gesellschaft des weißen Drachen war. Je mehr sich der junge Harfner das Gehirn zermarterte, desto klarer wurde ihm, wie das gestohlene KöniginnenEi in die Brutstätte des Benden-Weyr zurückgelangt sein mußte. Aber trotz aller Vertraut-heit konnte er Jaxom nicht so einfach danach fragen.
    Als man sich an jenem Abend am Strand zu Tisch setzte, um sich an gebratenem Fisch und Früchten gütlich zu tun, war man über die wichtigsten Erlebnisse und Neuigkeiten allseits auf dem laufenden.
    Piemur hatte zu seinem Leidwesen genau erfahren, wie Jaxom für Sharra empfand. Und er kannte sie gut genug, um sich traurig eingestehen zu müssen, daß sie diese Gefühle erwiderte. Auch wenn die beiden selbst noch nichts davon wußten. Vielleicht wußten sie es ja auch.
    Piemur hatte jedenfalls nicht die Absicht, es ihnen leicht zu machen. Er würde sich etwas ausdenken müssen, um für Ablenkung zu sorgen.
    Am nächsten Morgen erklärte er Jaxom, Dummkopf habe jeden ungiftigen Grashalm-in der Nähe der Schutzhütte abgeweidet und weigere sich rundheraus, das dichtere Unterholz zu verlassen, solange Ruth in der Nähe war. »Er ist auf dem langen Weg ein bißchen vom Fleisch gefallen, Jaxom«, sagte Piemur. »Er muß aufgefüttert werden.«
    Also erbot sich Jaxom, ihn auf Ruth zur nächsten Wiese zu fliegen, um Futter für Dummkopf zu sammeln. Piemur war schon immer gern auf einem Drachen geritten, und auf Ruth, der so viel kleiner war als die ausgewachsenen Kampfdrachen, wurde das Erlebnis 327
    noch unmittelbarer, wenn auch ein wenig beängstigend, obwohl er volles Vertrauen in das erstaunliche, weiße Geschöpf hatte.
    Einen Drachen müßte man haben, dachte er, dann wären die Erkundungsreisen lange nicht so beschwerlich ... Aber hatte er nicht andererseits zu Fuß viel mehr gesehen und die Sträucher, die Bäume und die leuchtenden Blüten viel genauer betrachten können?
    Wenn man auf einem Drachen flog, bekam man einen ganz anderen Eindruck von dem weiten, wunderschönen Land.
    Ruth setzte sie genau in der Mitte einer wogenden Grasfläche mit vielen Wildblumen ab, wälzte sich vorsichtig auf die Seite und streckte Schwingen und Pfoten aus, um sich zu sonnen. Doch als Jaxom ihn bat, ihnen bei der Ernte zu helfen, stimmte er begeistert zu.
    »Nein, wir

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