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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erboten, mir zu helfen, und 320
    werden bald eintreffen.«
    »Wer ist umgekommen?« wiederholte Toric, der seine Ungeduld nicht länger beherrschen konnte.
    »Salth. Ranilth ist zu Tode erschöpft, konnte sich aber wieder erholen. Er und B'zon bleiben in Ista.«
    D'rams Kummer war so offenkundig, daß Toric den stummen Tadel spürte.
    »Was ist geschehen?« fragte er höflicher. »Wir hatten die beiden Bronzedrachen vermißt, aber gleichzeitig«, fügte er mit zusammengebissenen Zähnen hinzu, »war auch jede Feuerechse verschwunden, die wir hätten losschicken können, um Benden zu warnen.«
    D'ram gab mit einem Nicken zu verstehen, daß er Torics Zwangs-lage begriff. »T'kul und B'zon brachten ihre Drachen zu Cayliths Paarungsflug, den man für offen erklärt hatte, um den neuen Weyrführer für Ista zu bestimmen. Salths Herz zersprang bei dem Versuch, die Königin zu fliegen ...« D'ram hielt einen Moment inne, vom Schmerz überwältigt, doch dann seufzte er tief und sprach weiter, ohne Toric anzusehen. »Nachdem T'kul nichts mehr zu verlieren hatte, forderte er F'lar heraus.«
    »F`lar ist tot?« fragte Toric entsetzt.
    Er fürchtete schon, durch T'kuls neuerliche Dummheit alles verloren zu haben, wofür er sich mit allen Kräften eingesetzt hatte.
    »Nein, der Weyrführer von Benden war stärker. Er trauert um T'kul, wie alle Drachenreiter.«
    D'ram sah Toric so herausfordernd an, daß dieser fast beschämt nickte.
    »Ich kann nicht sagen, daß ich T'kuls Tod bedauere.«
    Toric bemühte sich, ganz ruhig zu bleiben.
    »Und für Salth gilt das gleiche. Sie waren beide außer Kontrolle geraten, seit T'ron - und Fidranth - starben.«
    Toric hatte Mühe gehabt, sich an den Namen von T'rons Drachen zu erinnern.
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    Aber er begriff schnell, was geschehen war, und hoffte, F'lars Ernennung eines neuen Weyrführers werde ein Vorbote der Veränderungen sein, die er schon so lange anstrebte: freier Handel mit dem Norden, der es ihm erlaubte, seinen Besitz so auszuweiten, wie er es immer geplant hatte.
    In diesem Augenblick erschien Mardra. Sie schluchzte hysterisch und spielte mit großem Aufwand die Trauernde. Toric, der genau wußte, wie oft sie mit T'kul gestritten hatte, fühlte sich abgestoßen.
    Er entschuldigte sich und bat D'ram, sich jederzeit an ihn zu wenden, wenn er Hilfe brauche.
    »Es werden weitere Drachenreiter zu mir stoßen, teils Alte, teils Leute aus dieser Phase. Der Weyr wird wiederaufgebaut«, erklärte D'ram mit ruhiger Zuversicht und trat sodann zu Mardra, um sie zu trösten.
    Tief in Gedanken kehrte Toric langsam in seine Burg zurück.
    Welche Konsequenzen hatte wohl ein solches Versprechen?
    Eigentlich konnte die Lage nur besser werden - solange man ihn nicht behinderte. Wie sollte er Sharra zurückholen? Wie sollte er Verbindung mit Piemur aufnehmen? Der scharfe Verstand und die guten Beziehungen dieses jungen Spitzbuben zum Norden waren ihm unentbehrlicher geworden, als er sich bisher hatte träumen lassen.
    Jetzt erst bemerkte er, daß die Feuerechsen der Burg zurückgekehrt waren. Aber als seine kleine Königin sich ihm auf die Schulter setzen und ihm aufgeregt etwas vorzirpen wollte, war er nicht in der Stimmung, ihr zuzuhören.
    *
    Piemur fand die vielgerühmte Bucht genau so schön, wie Menolly und Meister Robinton sie ihm beschrieben hatten. Der tiefe, vollkommene Halbkreis aus breiten, leicht ansteigenden Sandsträn-322
    den wurde umrahmt von üppigen Wäldern, deren Bäume und Büsche ein buntes Blüten-und Blättermeer bildeten. An einem halben Dutzend Bäumen hingen reife Früchte. Und er hatte keine Schlangen gesehen, was ohne Zweifel auf die Anwesenheit von Jaxoms Drachen Ruth zurückzuführen war.
    Im Schatten stand eine grob gezimmerte Hütte, von der ein deutlich ausgetretener Pfad ans Ufer führte.
    Das trügerisch klare Wasser spielte in allen Tönen von hellem Grün bis zu sattem Dunkelblau in größeren Tiefen, nur eine ganz sanfte Dünung rollte über den Sand.
    »Nun, Sharra«, fragte Piemur nach der stürmischen Begrüßung,
    »was versuchen Meer, Talla und Farli mir denn nun die ganze Zeit zu erzählen? Und wo ist Ruth?«
    »Setz dich lieber, Piemur«, sagte Sharra sanft.
    Piemur grub beide Füße fest in den Sand und machte ein ver-stocktes Gesicht. »Noch bin ich nicht zu schwach zum Stehen!«
    Sharra und Jaxom sahen sich an, der Blick verriet Piemur nur zu deutlich das gute Einvernehmen der beiden - und daß sie etwas auf dem Herzen hatten, was er nicht gern hören

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