Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
ich die Botschaft dorthin schicken. Ramala...« Toric schlug mit der Faust auf den Tisch. »Dies ist viel wichtiger als die Scherben, die unsere Vorfahren zurückgelassen haben. Hier handelt es sich um einen massiven Angriff auf meine Autorität als Burgherr, und das kann ich nicht dulden.« Er wandte sich an Dorse. »Bis Mittag haben sich alle ledigen Männer auf der Herrin der Bucht einzufinden, sie sollen sich ausreichend bewaffnen und auch die Stachelspeere mitnehmen, die wir bei der Jagd auf die Großkatzen einsetzen.« Dorse wurde mit einer Handbewegung entlassen, Toric rollte die beiden Briefe zusammen und reichte sie Ramala. »Gib sie Breides Feuerechse und schicke sie zu ihm zurück. Kevelon, du bleibst hier in der Burg und kümmerst dich um alles. Auf dich kann ich mich verlassen.« Toric umarmte seinen Bruder und trat dann wieder an die Karte, um sich die bedrohte Insel genau anzusehen.
    Toric hätte im Leben nicht erwartet, daß jemand ihm seinen eigenen Besitz streitig machen könnte, schon gar nicht so ein Hungerleider wie dieser hochgekommene Erntehelfer. Der Mann konnte sich auf etwas gefaßt machen!
    *
    »Denol, sagen Sie?« rief der Meisterharfner. »Ein Erntehelfer aus 421
    Süd-Boll?«
    Das klang so belustigt, daß Perschar, der eifrig die Szene um das eingebrochene Höhlendach mit dem Zeichenstift festhielt, überrascht aufblickte.
    Breide warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich sprach eigentlich mit Meister Robinton«, sagte er eisig und bedeutete dem Künstler mit seiner freien Hand, wieder an seine Arbeit zu gehen.
    Torics Botschaft reichte er dem Harfner.
    »Für Baron Toric ist das ein Schlag ins Gesicht, soviel ist sicher,«
    fuhr Perschar fort, ohne Breide zu beachten.
    Der Harfner grinste. »Ich glaube aber nicht, daß er davon gleich zu Boden geht. Bei seiner unerschöpflichen Tatkraft wird er die Sache bald wieder ins Lot bringen. Und für uns kommt die Ablenkung genau im richtigen Moment.«
    »Ja«, antwortete Perschar nachdenklich. »Da mögen Sie recht haben.« Während er mit flinken Strichen weiterzeichnete, trat ein breites Lächeln in sein Gesicht.
    »Aber Meister Robinton«, Breide wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Baron Toric muß doch einfach herkommen.«
    »Nicht, wenn auf der Burg unerwartete Probleme aufgetaucht sind.« Robinton wandte sich an Piemur, der interessiert zugehört und Breides offenkundige Ratlosigkeit sehr genossen hatte. »Ach, da kommt Benden«, fügte der Harfner hinzu und deutete gen Himmel. »Ich werde dafür sorgen, daß der Weyrführer Torics Botschaft erhält.« Er nahm Breide die zweite Rolle aus der Hand, ehe der Mann protestieren konnte, und überquerte die zertrampelte Wiese, um F'lar und Lessa zu begrüßen.
    Man hatte weitere Leitern in die Grube hinabgelassen und unten eine Reihe Leuchtkörbe aufgestellt, um den Weyrführern und Gildemeistern die Erforschung der Höhlen zu erleichtern. Eine Gruppe war bereits damit beschäftigt, und der Meisterharfner und die Weyrführer schlossen sich an.
422
    In diesem Augenblick sah Piemur, daß auch Jancis herunterge-stiegen kam. »Hallo!« rief er. »Wir sollen nicht allein gehen, wie wär's also, wenn ich dich begleite?« Er half ihr von der letzten Sprosse.
    »Ich habe einen offiziellen Auftrag«, grinste sie, öffnete ihre Schultertasche und zeigte ihm Tafel und Schreibgerät. »Ich soll die Korridore vermessen und einen Lageplan anfertigen, ehe du dich rettungslos verirrst.«
    Sie reichte ihm einen zusammenklappbaren Meßstab.
    »Hiermit ernenne ich dich zu meinem Helfer.«
    Dagegen hatte Piemur nichts einzuwenden.
    »Die Tür ist dort hinten«, sagte er. »Ich glaube, das wäre ein guter Ausgangspunkt.« Er faßte sie am Ellbogen und steuerte sie in die angegebene Richtung.
    Obwohl sie fleißig ihre Messungen durchführte, nahmen sie sich beide die Zeit, in die Kisten zu spähen und die verschiedenen Schätze zu begutachten.
    »Hauptsächlich Dinge, von denen sie entweder genug hatten, oder die sie nicht sofort benötigten«, bemerkte Jancis, die einen großen Kasten mit rostigen Suppenkellen untersuchte und erschrocken zurücksprang, als ihr eine davon unter den Fingern zerfiel.
    »Stiefel braucht man immer!« widersprach Piemur.
    »Und sie sind ausgezeichnet erhalten. Ich würde sagen, diese Grotte mißt zwanzig auf fünfzehn Schritt.« Sie hatten etliche miteinander verbundene Höhlen durchwandert - einige waren offenbar umgestaltet und begradigt worden - und sich ziemlich weit vom

Weitere Kostenlose Bücher