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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihr schwachsinnigen Tölpel habt sie entwischen lassen!«
    Jayge hörte ein paar Männer erschrocken aufkeuchen.
    »Warum treten Sie uns? Wir haben getan, was wir konnten«, klagte jemand. »Von den Hunden haben Sie kein Wort erwähnt!
    Und wie scharf diese Bestien sind!
    Bin nicht an ihnen vorbeigekommen. Reißzähne so lang wie eine Hand. Und riesig wie Herdentiere!«
    »Ihr wart zu sechst, mit Schwertern und Speeren bewaffnet! Das müßte doch genügen, um eine kleine Schlampe zu fangen. Sind die hier jetzt alle gefesselt?
    Und was ist mit den Frauen in den Fischerhütten?
    Schön, dann suchen wir jetzt nach ihr. Sie hat kleine Kinder dabei, also kann sie nicht weit gekommen sein.
    Vielleicht hat sie sich in den großen Ruinen dort verkrochen. Und falls sie in den Wald gelaufen ist, muß sie in dem dichten Unterholz eine Spur hinterlassen haben, die sogar ihr blinden Trottel finden könnt. Ich will sie und die Kinder haben. Wenn ich mit ihnen und mit ihr selbst fertig bin, wird sie sich wünschen, sie wäre nie 442
    geboren.«
    »Hören Sie mal, Thella«, protestierte der Sprecher, »von Foltern war aber bisher nicht die Rede! Ich halte nichts von ...« Der Satz endete in einem grauenvollen lauten Röcheln, und dann trat eine Stille ein, die mehr verriet als alle Worte.
    »Hat sonst noch jemand eine Frage?« rief Thella spöttisch, aber der grausame Unterton war nicht zu überhören. »Bloors, du bist zwar am Bein verletzt, aber du hast zwei gesunde Arme. Du nimmst jetzt diese Keule, und bei der leisesten Bewegung schlägst du zu.
    Dicht hinter dem Ohr! Kapiert? Sollte ich bei meiner Rückkehr feststellen, daß einer von den beiden auch nur einen Finger gerührt hat, schneide ich dir die Kniesehnen durch. Du da, heb das Seil auf.
    Und du die Netze, damit wir unsere Gäste auch gut einwickeln können. Die anderen nehmen sich ein paar Speere gegen die Hunde. Und jetzt folgt mir.«
    Jayge versuchte zusammenzurechnen, wie viele Männer Thella bei sich hatte. Er wußte, daß er einem das lange Messer in den Bauch gestoßen und mehrere andere, die ihn bedrängten, verwundet hatte.
    Auch Piemur hatte mit seinem Dschungelmesser gute Arbeit geleistet, ehe er überwältigt wurde. Er hörte knirschende Schritte, öffnete die Augen einen winzigen Spalt und zählte vier Paar Füße, die an ihm vorübergingen und ihm Sand ins Gesicht schleuderten.
    Thellas Stimme verklang zu seiner Rechten, in Richtung auf Temmas und Swackys Häuser und das Lagerhaus. Jancis? Hatte sie die Hunde losgelassen?
    Wieder flog ihm Sand ins Gesicht. Ein entsetzlicher Gestank -
    nach Blut, abgestandenem Schweiß und Fischtran - stieg ihm in die Nase, etwas beugte sich über ihn. Fast wäre er zusammengezuckt, als ihm probeweise eine Keule in die Rippen gestoßen wurde.
    Dieser Bloors nahm seinen Auftrag ernst. In der Ferne gab Thella Anweisungen für die Durchsuchung der Ruinen.
    Sollte sie doch! Aramina war sicher in den Wald gelaufen, 443
    höchstwahrscheinlich zu den großen Fellisbäumen, die gleich hinter dem ersten Dickicht dicht beieinander standen. Wenn es ihr gelang, sich in einer der buschigen Kronen zu verstecken - und die Kinder ruhig zu halten -, konnte Thella lange suchen. So lange hoffentlich, bis er sich irgendwie befreit und den einzigen Wächter außer Gefecht gesetzt hatte.
    Bloors ging nicht mehr herum, aber Jayge hörte an den Geräuschen, daß sich der Mann offenbar auf den Verandastufen niederließ. Er stemmte sich gegen die schmerzhaft straffen Fesseln und blähte trotz seiner verletzten Rippen den Brustkorb, um die Seile zu lockern, mit denen seine Arme an den Körper gebunden waren. Die Handgelenke waren hinter dem Rücken gefesselt, und seine Knöchel hatte man so fest zusammengeschnürt, daß er seine Füße kaum noch spürte.
    Verbissen drehte er die Hände, um die Stricke irgendwie zu dehnen. Thella polterte inzwischen im Lagerhaus herum und suchte nach einer Spur der Flüchtlinge. Irgendwann fiel ihm auf, daß es zu still war. Von den Hunden war kein Laut zu hören, kein Winseln, Bellen oder Knurren. Vielleicht waren sie alle getötet worden, aber als Jayge sich ins Gedächtnis rief, was er belauscht hatte, gelangte er zu dem Schluß, einige hätten wohl überlebt und beschützten Aramina. Am seltsamsten war das Fehlen sämtlicher Feuerechsen.
    Die seinen waren nicht so gut abgerichtet wie die von Piemur, aber auch sie hatten am Kampf teilgenommen und waren beißend und kratzend auf die Eindringlinge herabgestoßen.

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