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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fort, um seinen Pessimismus zu überspielen.
    »Dann hat Menolly ihren Bruder Alemi als Fischermeister empfohlen, und jetzt hat sich auch noch ein Glasmeister angesiedelt, weil es hier einige Stellen mit ganz feinem, weißen Sand gibt. So wurde der alte Paradiesflußbesitz allmählich instandgesetzt und bewohnbar gemacht. Da sind wir!«
    In dem hohen Raum war es kühl, die Lüftungsschlitze unter der Decke sorgten für eine leichte Brise. In einer Ecke stand immer noch ein ordentlicher Stapel aus Kisten und Kartons, viele andere hatte man jedoch verwendet und dicht beim Eingang aufgeschichtet.
    Jancis brummte mißbilligend.
    »Warum soll man sie nicht benützen?« fragte Piemur.
    »Sie waren nicht voll, und sie waren alles, was Jayge und Ara hatten, als sie an Land geschwemmt wurden.
    Außerdem wären unsere Vorfahren gewiß froh darüber, daß sie wieder Verwendung gefunden haben.«
    »Heutzutage wissen so viele Leute ganz genau, worüber die Vorfahren froh wären«, spottete Jancis.
    »Einschließlich deines Großvaters«, erinnerte sie Piemur.
    »Du hattest nichts dagegen, als er mit der Platte den Spalt ab-437
    deckte.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    »Meister Fandarel hatte seine Gründe.«
    »Jayge und Ara auch. Warum sollte man auf nützliche Dinge verzichten?« fragte Piemur. »Wenn sie Fundstücke enthalten, ist es etwas anderes - aber sonst sind sie nur brauchbar, effektiv.« Die Anspielung klang eher pikiert als humorvoll. »Die Sachen werden weder entweiht noch mißbraucht. Es sind schließlich keine Heilig-tümer. Und haltbar sind sie auf jeden Fall.«
    »Bist du etwa der Meinung, wir sollten die Hemden, die Stiefel und die anderen Dinge in der Höhle tragen ?« fauchte ihn Jancis mit blitzenden Augen und streitbar vorgerecktem Kinn an.
    »Wenn sie passen, warum nicht?«
    »Weil das - weil das ein Frevel ist, darum!«
    »Ein Frevel? Wenn man ein Hemd anzieht, weil es ein Hemd ist, dazu bestimmt, die Blöße zu bedecken, oder Stiefel, weil sie Stiefel sind und zum Laufen gemacht wurden? Das begreife ich nicht.«
    »Es ist ein krasser Mißbrauch von historischen Überresten.«
    »Außer dieser Platte verwendet Meister Fandarel auch einige von den Bohrern - der härteste Stahl, den er je gesehen hat.«
    »Großvater vergeudet sie nicht!«
    »Hier wird auch nichts vergeudet.«
    Gereizt hob Piemur die Arme und ließ sie wieder fallen.
    »Nun lies schon die verdammten Etiketten. Dazu bist du doch hergekommen. Ich gehe ins Haus zurück. Jayge hat ganz recht. Bei manchen Leuten greift die Hitze den Verstand an.«
    Farli begleitete ihn und bombardierte ihn mit einem Schwall von Fragen, die er ihr selbst dann nicht hätte beantworten können, wenn er sie verstanden hätte. Als er die breite Veranda erreichte, goß er sich aus dem irdenen Krug in der schattigen Ecke mehrere Becher kühles Wasser ein. Dann spannte er eine der Hängematten auf, legte sich hinein und grübelte, warum er eigentlich mit Jancis 438
    gestritten hatte.
    Aufgeregtes Hundegebell riß ihn aus seinem leichten Schlaf. Dann stieß Farli laut quiekend herab und zupfte nachdrücklich an seinem ärmellosen Hemd.
    »Hm? Was'n los? Langsam, Farli, das kratzt!« Aber sie war völlig verstört und ließ sich nicht abweisen. Piemur blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und wollte mit einem unbeholfenen Satz aus der Hängematte springen, doch die drehte sich unter ihm weg, und er plumpste peinlich laut auf den Verandaboden.
    Die zum Haus gehörigen Feuerechsen flatterten aufgeregt schnat-ternd durch Türen und Fenster ins Innere.
    Piemur hörte, wie Jayge schläfrig protestierte. Das Kläffen der Hunde steigerte sich zu einem panischen Gejaule, und die Echsen gerieten außer sich.
    Als Piemur sich vom Boden aufrappeln wollte, bemerkte er am Strand eine verdächtige Bewegung, und sofort war er hellwach.
    Kein Wunder, daß die Hunde hysterisch waren. Er hatte sich zu oft auf Farli und Dummkopf verlassen, um nun an tierischen Instinkten zu zweifeln oder sich lange zu fragen, warum sich jemand an die Paradiesflußbesitzung anschleichen sollte.
    Von den Fischerhütten weiter oben am Strand erscholl ein erstickter Schrei, er zog sein breites Dschungelmesser aus der Scheide, kroch an die Verandabrüstung und spähte vorsichtig darü-
    ber.
    Da! Wieder eine Bewegung!
    Es hatte den Anschein, als schwärmten mehrere Leute aus, um das Haus zu umzingeln - und als näherten sich weitere Eindringlinge behutsam den anderen Gebäuden. Drinnen

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