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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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von Benden verhängte Verbot jeglicher Beziehungen zwischen dem Norden und dem geächteten Süd-Weyr und der Burg des Südens umging. Toric schmuggelte also Leute aus dem Norden ein. Ein paar verzweifelte Heimatlose hörten Gerüchte, daß sie an den Gestaden des Südens mit Aufnahme rechnen konnten, aber es waren mehr Taugenichtse darunter, als von den vertrauenswürdigen Siedlern problemlos integriert werden konnten. Der Burgherr brauchte mehr Leute, die sich darauf verstanden, Höfe und Handwerksbetriebe zu verwalten - und zudem mußte er die illegalen Siedler vor den Alten verstecken.
    »Zwei wurden beim Diebstahl unmarkierter Herdentiere erwischt.
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    Ein paar ehrliche Siedler sind aber auch darunter«, ging Saneter hastig zu den guten Nachrichten über. »Vier Paare mit guter Handwerksausbildung und neun Alleinstehende unterschiedlicher Herkunft, einige mit ausgezeichneten Empfehlungen. Hamian bürgt für vier von den Männern und zwei von den Frauen. Toric, mir liegt etwas auf der Seele: Sie sollten sich an den Meisterharfner wenden.«
    Toric schnaubte verächtlich. »Er würde sofort nach Benden laufen ...«
    »Sie sollten gemeinsam mit Meister Robinton mit den Weyrführern von Benden sprechen, denn die beiden wären die ersten, die Ihnen helfen würden. Sie hatten vor, das ganze Land zu erkunden«, sagte Saneter mit einer weit ausholenden Handbewegung, »und hätten es auch getan, wenn nicht die Alten - nun, das wissen Sie ja alles selbst.«
    Er brach ab.
    »Aber ein paar junge, eifrige, ausgebildete Pächtersöhne, die wissen, daß sie im Norden während einer Annäherungsphase nirgends unterkommen können, würden die Vorteile einer Auswan-derung in den Süden gewiß erkennen.
    Schlimmstenfalls müßten wir sie heimlich einschleusen, ohne daß die Alten es merken.«
    Saneter warf einen schnellen Blick auf Toric, um zu sehen, wie er reagierte. Toric hatte den Kopf gesenkt, und sein Profil verriet nichts.
    »Sie brauchen gar nicht zu erwähnen, wieviel Land Sie bereits erkundet haben. Ich habe es auch nicht getan, Baron, das versiche-re ich Ihnen«, fuhr der Harfner fort. »Aber wenn Sie das Erz als Handelsware nützen wollen, muß man im Norden wissen, daß es existiert.
    Hamian hat Ihnen gewiß berichtet, daß der Meisterschmied händeringend nach Eisen, Nickel, Blei und Zink verlangt. Im 102
    Norden läuft die Erzverarbeitung auf Hochtouren.«
    »Für einen Harfner, den man nur zur Erholung in den Süden geschickt hat, sind Sie erstaunlich gut informiert«, bemerkte Toric mit einem langen, scharfen Blick auf den alten Mann.
    »Sie haben recht, ich bin Harfner.« Saneter richtete sich auf und erwiderte den Blick. »Und dazu gehörte schon immer mehr, als nur den Kindern die Lehrballaden beizubringen!«
    »Wir müssen Erz fördern, und wir müssen es transportieren. Und dazu brauchen wir Arbeitskräfte. Wenigstens hat Hamian drei tüchtige Bergwerksgesellen und einen zweiten Meister mitgebracht.«
    Toric wippte auf den Fußballen und hakte die Daumen in seinen Gürtel. Ein kühler Nordwind strich über den Strand.
    »Heute abend können sie noch feiern, morgen lassen wir sie in aller Frühe antreten« - Toric grinste, denn er hatte die Wirkung der stärkeren Getränke des Südens bereits mit einkalkuliert, die unvorsichtigen Trinker würden mit Sicherheit einen entsetzlichen Kater haben - »und geben ihnen die üblichen Warnungen mit auf den Weg. Wer etwas taugt, wird sich daran halten, die anderen werden sie vergessen und weder uns noch den Baronen, die sie geschickt haben, weiteren Ärger machen.«
    Torics Kaltschnäuzigkeit hatte Saneter anfangs gestört, aber inzwischen war er lange genug auf dem Südkontinent, um den Wert dieser Einstellung zu erkennen. Dieses Land war extrem, manchmal grausam, und wer seinen Überfluß verdiente, lernte es, seine Gefahren zu überstehen.
    »Ursprünglich sollten die Drachenreiter Erkundungen durchführen«, erklärte Toric. »Sie haben es nicht getan, aber ich. Flut, Feuer, Nebel oder Fädenfall, ich werde herausfinden, wie groß der Kontinent wirklich ist.«
    Saneter versagte es sich, ihn an Sharras Streifzüge entlang des Großen Lagunenflusses zu erinnern oder zu erwähnen, wie gern sie 103
    ihre Wanderungen auch noch weiter ausgedehnt hätte. Toric hatte auf seiner Burg viele Neuerungen eingeführt, aber besonders, wo es seine Schwestern anging, beharrte er auf einigen Traditionen. Murda hatte sich gefügt, Sharra nicht. Der Harfner räusperte sich, um einen

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