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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Päckchen mit Reiseproviant hervor und legte sie auf Sharras Sachen.
    »Wir können mit der Morgenflut auslaufen. Ich habe drei Boote organisiert.«
    »Drei?« fragte Sharra freudig überrascht. »Wie hast du das nur geschafft, Ramala?«
    Die andere zuckte die Achseln. »Heilsalbe kann man nie genug haben. Garm ist an der Küste entlanggefahren, um einen Blick auf die Heilkrautwiesen zu werfen und er sagt, sie stehen sehr gut in diesem Jahr. Ich habe gesehen, wieviel Brekke insgesamt braucht.
    Du suchst nach den seltenen Pflanzen, und ich kümmere mich ums Einkochen. Ich brauche eine Atempause.«
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    Sharra mußte lachen. Ramala war eine sehr ruhige Frau, tüchtig, einfühlsam und mit all den Eigenschaften gesegnet, die Sharra selbst abgingen, besonders mit Geduld. Sie war keine Schönheit, aber sie hatte eine schwer zu beschreibende Ausstrahlung, die jeden anzog, der Rat und Hilfe brauchte. Sharra wußte nicht viel über ihre Vergangenheit - nur daß sie in einer Heilerhalle in Nerat gewesen war, ehe sie in den Süden kam. Sie hatte sich auf dem Kontinent ein eigenes Stück Land erworben, und Toric war so beeindruckt von ihr gewesen, daß er sie als seine Frau in die Burg holte. Ramala klagte nie, aber Sharra konnte ihren Wunsch nach etwas Abstand gut verstehen.
    Torics zügelloser Ehrgeiz, seine unerschöpfliche Energie waren auf die Dauer anstrengend. Er und Hamian würden vollauf damit beschäftigt sein, den Trupp für die Bergwerke zusammenzustellen, Saneter konnte ihnen den Weyr vom Leibe halten, und Ramalas vier Kinder waren alt genug, um sich unterwegs nützlich zu machen.
    Sharra packte ein zweites Paar Stiefel ein, aus doppeltem Wherleder mit hohen Schäften und verstärkten Spitzen, wie sie sie bei ihren Wanderungen durch das Unterholz und die Bäche des Südkontinents am liebsten trug, sowie strapazierfähige Baumwoll-blusen und Kniehosen. Die zahlreichen Taschen ihrer Weste füllte sie mit kleineren Werkzeugen, um sie jederzeit griffbereit zu haben.
    Dann legte sie eine neue Rolle Hanfseil, einen Dolch, ein All-zweckmesser und eine kurze Klinge bereit, die in einen Stiefelschaft paßte. Schließlich fehlten nur noch die Rolle wasserdichter Baumwolle, die als Zelt, Regenschutz oder Matratze diente, und der breitkrempige Hut, um die Augen vor der grellen Sonne zu schützen.
    Die drei Boote liefen mit der Flut aus, legten sich schräg und glitten rasch davon, als der steife Ostwind in die roten Segel fuhr.
    Die meisten Fahrgäste sangen, einige von den kleineren Jungen, die die Anreise als den schönsten Teil des ganzen Ausflugs betrachte-107
    ten, hatten Angelleinen aus dem Boot gehängt, und jeder hoffte, den dicksten Fisch zu fangen. Die Geleitfische erschienen wie gewohnt vor dem Bug, schnellten sich hoch in die Luft, rasten durch das Wasser und entzückten alle mit ihren Kapriolen. Ihr Auftauchen galt als gutes Vorzeichen für eine sichere, schnelle Reise, und Sharra spürte, wie sich die Schatten über der Burg lichteten. Diese verdammten Alten! Sollten sie doch im Dazwischen verschwinden.
    Sie allein waren schuld an diesen lästigen Beschränkungen.
    Sie blickte sich schnell um, als hätte jemand ihre Gedanken hören können. Meer und Talla, ihre beiden Feuerechsen, saßen leise gurrend auf dem Kabinendach.
    Immerhin sollte man den Drachenreitern nichts Böses wünschen.
    Nicht alle waren so wie die Alten, aber die genügten, um einem das Leben im Süden zu vergällen.
    Sie kamen um die Landzunge herum, und Sharra faßte mit an, als der Skipper die Segel reffen mußte, um nicht zu dicht an die Felsküste herangetrieben zu werden. Am nächsten Morgen würden sie die Große Lagune erreichen, dann konnten sie den tückischen Untiefen mit der Flut und bei Tageslicht trotzen.
    Sobald sie gelandet waren und die Ausrüstung an einem geeigneten Platz deponiert hatten, erklärte Ramal113
    la, Sharra könne jetzt verschwinden, solle sich aber in zehn Tagen wieder einfinden.
    »Dann komme ich aber nicht viel weiter als zuvor« klagte Sharra, aber auf Ramalas liebevoll strengen Blick hin warf sie sich ihr Bündel über die Schulter, rief Meer und Talla aus dem Schwärm, der über der Ebene seine Tänze vollführte, und trabte, vergnügt über die ständige Bevormundung schimpfend, davon, um ihre Freiheit möglichst auszukosten.
    Sie hatte fast die ersten Baumgruppen am Rand der Ebene erreicht, als Meer, der über ihrem Kopf träge Kreise zog, erwartungsvoll zirpte.
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    Sharra entnahm daraus, daß er eine

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