Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Drachenreiter mitkommen ...«
    »Ehemaliger Drachenreiter?« Toric starrte seinen Bruder bestürzt an. »Vom Benden-Weyr?« Toric hatte großen Respekt vor den Weyrführern von Benden, aber er war mit vielen ihrer Entscheidun-gen nicht einverstanden. Als Hamian den Kopf schüttelte, war er sichtlich beruhigt.
    »Nein, von Telgar. Ein blauer Reiter. Der Harfner sagte, sein Drache sei an der linken Flanke von einem dicken Fädenknäuel erwischt worden. Irgendwie schaffte er es noch, mit seinem Reiter G'ron zu landen, aber die Reitriemen des Mannes waren völlig durchgeschmort, und er prallte so hart auf dem Boden auf, daß sie ihn für tot hielten. Für den Blauen konnten sie nichts mehr tun. Er ging ...« Hamian brach ab. Er hatte in den letzten drei Planetenumläufen im Telgar-Weyr so viele anständige Drachenreiter kennengelernt, die ganz anders waren als die Alten, daß er den Tod eines Drachen als schmerzlichen Verlust empfand.
    Toric wartete, und bald schlug Hamians Stimmung um, und er entschuldigte sich: »Hör zu, ich weiß, daß ich nicht die Sorte Leute mitgebracht habe, die wir brauchen, aber sie sind alle gesund und kräftig. Einige haben ihr Gesellenabzeichen, und zwei waren Lehrlinge. Ich nehme sie alle mit in die Bergwerke, da können sie sich die Finger wundarbeiten. Wenn es ihnen nicht gefällt, sind sie weit genug von hier weg, um dich nicht zu stören. Glaub mir« -
    wenn Hamian dieses hinterhältige Grinsen aufsetzte, stand er Toric in nichts nach -, »ich nehme alles, was atmen und auf zwei Beinen gehen kann, um die Bergwerke in Gang zu bringen. Wir ...«
    Er versetzte seinem Bruder einen so schallenden Schlag auf die Schulter, daß die Leute, die sich mühsam aus dem schaukelnden Beiboot auf die Mole kämpften, erschrocken zusammenzuckten.
    Fünf fielen sogar ins Wasser.
97
    »Wir werden euch auch das Schwimmen noch beibringen!«
    schloß er etwas überraschend, packte den nächstbesten strampeln-den Mann am Hemd und zog ihn mühelos aus dem Wasser. Als Toric ihn zur Treppe schob, sprang er in langen Sätzen hinauf, legte seine muskulösen Arme um seine Schwester und schwenkte sie übermütig herum.
    »Wie geht es Brekke? Hast du sie gesehen? Und Mirrim und F'nor?« keuchte Sharra, die fast erdrückt wurde.
    »Ich habe Briefe für dich dabei, und eine Botschaft von Brekke hast du eben schon erhalten. Sie sagt, am dringendsten braucht sie Heilsalbenkraut, und ihr sollt so bald wie möglich ernten.«
    »Gut, ich werde mich selbst darum kümmern!«
    »Um dabei wieder einen Abstecher zu deinem See zu unternehmen«, neckte Hamian. »Irgendwelche neuen Tierarten entdeckt?
    Nein? Nun, dann...« Er legte ihr einen Arm um die Schultern und wandte sich den Höhlen zu. »F'nor und Canth sind zur Großen Bucht gekommen, um sich von mir zu verabschieden, ich kann dir also die letzten Neuigkeiten erzählen. Mit Mirrim hat man seine liebe Not, aber sie wird sich im Laufe der Zeit schon noch ändern. Und«, fügte er hinzu und senkte die Stimme, denn dies war nur für sie bestimmt, »ich war auch bei Mutter. Sie will immer noch nicht nachkommen, obwohl Vater nun schon seit mehr als drei Planetenumläufen tot ist. Brever zu überreden, die Gildenhalle zu verlassen, um hier unter seinem jüngeren Bruder zu siedeln, ist ebenso unmöglich, wie durch die Große Strömung zu schwimmen. Unsere drei anderen Schwestern wollen bei Mutter bleiben, obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe, ihnen und ihren Männern den Süden schmackhaft zu machen. Aber wenn Mutter nicht will, wollen sie auch nicht, und umgekehrt. Daß Toric seine ganze Sippe bei sich haben möchte, ist ja schön und gut - aber er irrt sich, wenn er meint, daß die anderen ebenso denken. Offen gestanden glaube ich sowieso nicht, daß einer von ihnen sich hier bewähren würde.«
98
    Ihre Mutter würde also nie in Torics schöner Burg leben. Betrübt legte Sharra den Kopf an die breite, kräftige, vom Wasser noch kühle Brust ihres Bruders, und sie gingen schweigend weiter.
    Toric war der erste gewesen, der den Familienbesitz auf der Palisadeninsel verlassen hatte. Er hatte der einsamen Insel vor Istas Westküste den Rücken gekehrt und war aufs Festland gegangen, um der Plackerei des Fischerhandwerks ein für allemal zu entkommen. Er war auf Burg Benden gewesen, als F'lar Weyrführer wurde und den Angriff der Barone abwehrte, und da war Toric vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben einer spontanen Eingebung gefolgt und hatte sich als Kandidat für Ramoths

Weitere Kostenlose Bücher