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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Nur ganz flüchtig sah er die Gestalt auf der Reling stehen, dann schwebte der Mann einen Moment lang elegant in der Luft, glitt in das leuchtend blaue Wasser, kam gleich darauf wieder an die Oberfläche und schwamm seinem Bruder mit energischen Stößen entgegen.
    »Einen besseren Zeitpunkt hätte er sich gar nicht aussuchen können«, bemerkte Sharra. »Ich hoffe nur, Rampesi hat für die letzte Fracht einen guten Preis erzielt.«
    Der alte Harfner schüttelte den Kopf. Eigentlich war es Toric verboten, mit dem Norden Handel zu treiben.
    Sollte jemand sich einmal dafür interessieren, wie viele Schiffe 94
    gezwungenermaßen in den Buchten des Südens vor Stürmen Schutz gesucht hatten - immer in der gleichen Bucht - dann konnte das großen Ärger mit den Baronen des Nordens und mit den Weyrführern von Benden geben. Dabei war Saneter ganz sicher, daß Toric sich nur an den Meisterharfner zu wenden und ihm seine Probleme sowie die Möglichkeiten dieses herrlichen Kontinents zu schildern brauchte, um eine angemessene Regelung zu erreichen.
    Sharra feuerte ihre Brüder mit lauten Schreien an, ohne für eine Seite Partei zu ergreifen, und selbst jene, die von dem jüngsten Zusammenstoß zwischen Burgherr und Weyrherrin wußten, ließen alles stehen und liegen und jubelten mit ihr.
    Osemore beorderte Rudermannschaften in die robusten Fischerboote, um Ladung und Passagiere an Land zu bringen. Saneter sah, daß mehrere von den Fahrgästen ins Wasser sprangen und unbeholfen ans Ufer schwammen, und fühlte sich durch ihre Begeisterung ein wenig ermutigt.
    Inzwischen hatten Toric und Hamian sich auf halbem Wege getroffen und veranstalteten mit lautem Gelächter eine gewaltige Wasserschlacht. Saneter entschied, er habe noch lange genug Zeit, sich Sorgen zu machen.
    Als er sich nach Sharra umdrehte, landete seine kleine Bronzeechse auf seiner Schulter.
    »Nun, wenigstens einige von den Passagieren haben offenbar ein wenig Mumm in den Knochen. Vielleicht können sie auch nur ihren eigenen Gestank nicht mehr riechen. Wie auch immer, Sanny, ich halte es für ein gutes Zeichen, daß sie versucht haben, an Land zu schwimmen«, lächelte sie.
    »Eigentlich sollte ich Ramala darauf vorbereiten, daß heute abend mehr als Obst und Reis auf dem Tisch kommen muß.«
    »Das kann ich machen«, erbot sich Saneter. »Sie möchten doch sicher hierbleiben, um nach drei Planetenumläufen Ihren Bruder zu begrüßen?«
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    »Oh, ich werde nicht hier herumstehen, während die beiden Geleitfisch spielen«, sagte Sharra mit einer abfälligen Handbewegung. »Die kommen erst herein, wenn sie sich gegenseitig fast ertränkt haben. Ich sehe gerade, daß Meister Rampesi dabei ist, sein Dingi zu Wasser zu lassen. Er hat sicher Botschaften mitgebracht, die Sie in Empfang nehmen müssen, Saneter, und Rampesi ist gewiß lange vor meinen Brüdern hier.«
    Sie drehte sich um und ging auf die kühlen Höhlen der Burg zu.
    Saneter begab sich zur Hafentreppe.
    Sharra kannte ihre Brüder, denn der Harfner und Meister Rampesi hatten sich schon begrüßt, als Toric und Hamian lachend und atemlos aus dem Wasser stiegen. Toric hatte sich seinen Ärger von der Seele geschwommen und beobachtete mit breitem Grinsen, wie sich sein jüngerer Bruder das nasse Hemd und die Hosen auszog.
    Sein stattlicher Körper war von der schweren Arbeit in der Schmiedehalle noch athletischer geworden.
    »Du hast schon vor deiner Reise nach Norden genügend Herzen gebrochen, Hamian«, rief Sharra und warf ihm eine trockene kurze Hose zu. »Sei bitte so freundlich und zieh dich anständig an, ehe du hier heraufkommst.«
    »Sharra, meine Schöne. Ich habe dir ein paar Männer aus dem Norden zur Ansicht mitgebracht. Vielleicht gefällt dir einer«, schrie Hamian hinauf und duckte sich, als sie mit einer reifen Rotfrucht nach ihm warf.
    »Irgend jemand unter den Passagieren, der brauchbar aussieht?«
    fragte Toric, während er seinen eigenen Kittel auswrang. Wenn Hamian bei der Arbeit so tüchtig war, wie er aussah, hatten sich die Marken gelohnt, die seine Abwesenheit die Burg gekostet hatte.
    »Ein halbes Dutzend vielleicht«, antwortete Hamian, und sein breites Lächeln verblaßte. »Ich habe mich nach Kräften bemüht, das übelste Gelichter vorher auszusondern. Nein, ich will ehrlich sein - es waren einige darunter, die Meister Rampesi und Meister 96
    Garm erst gar nicht an Bord lassen wollten. Wir haben die Vielver-sprechendsten herausgesucht. Ursprünglich sollte auch ein ehemaliger

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