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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte den inzwischen verstorbenen Baron Meron in Verdacht gehabt, widerrechtlich Handel mit den Alten zu treiben.
    Piemur hatte die Unverfrorenheit besessen - Sebell warf seinem Lehrling einen vorwurfsvollen Blick zu, weil er der Harfnerhalle so viel Kummer bereitet hatte -, in die Burg einzudringen und eines der Eier zu stehlen, die an Baron Merons Kamin heranreiften. Um nicht entdeckt zu werden, war er in einen Sack gekrochen und eingeschlafen. Auf dem Südkontinent war er wieder aufgewacht, als er Stimmen hörte, und hatte sich in Panik abermals aus dem Staub 114
    gemacht.
    »Ich werde Mardra, Loranths Reiterin, um nichts in der Welt eingestehen, daß sich in ihrem verdammten Sack tatsächlich jemand versteckt hatte!« erklärte Toric und sah Sebell abweisend an. Dann musterte er Piemur mit so finsterer Miene, daß der Junge unruhig wurde.
    »Sie hat die Sache bestimmt schon längst vergessen«, bemerkte Ramala ruhig. »Ich glaube, wir sollten uns lieber mit diesem unternehmungslustigen jungen Mann hier befassen.«
    »Er ist der geborene Südländer«, sagte Sharra.
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    Lemos und Telgar, Südkontinent
     
    12. Planetenumlauf
     
    Thella und ihre siebzehn Banditen brauchten sieben Tage, um ihr Ziel zu erreichen, das Kadross-Anwesen in den Bergwäldern von Lemos. Vier Tage waren sie auf Rennern unterwegs, dann ließen sie ihre Tiere mit einem Wächter in einer gut versteckten Höhle zurück und gingen das letzte Stück des Weges zu einem engen Loch im Berghang eine Stunde oberhalb von Kadross zu Fuß.
    Während sie ihren kalten Reiseproviant verzehrten - der Rauch eines Feuers hätte von Baron Asgenars aufmerksamen Waldhütern bemerkt werden können - ging Thella ihren Plan noch einmal durch.
    Ein paar von den neuen Männern waren mißtrauisch, aber das würde sich legen, wenn sie erlebten, daß gute Planung auch zu guten Ergebnissen führte. Sie zog ihren Dolch und säbelte sich eine Scheibe Rauchfleisch ab, steckte ihn aber nicht wieder ein, sondern warf ihn beim Auf-und Abgehen mit der rechten Hand mehrmals in die Luft und fing ihn auf. Es konnte nicht schaden, alle daran zu erinnern, wie geschickt sie mit jeder Art von Messer umzugehen verstand, und sie hatte keine Hemmungen, sich zwecks Förderung der Disziplin mit ihrem Können ein wenig zu brüsten.
    »Keiner soll sich verleiten lassen, andere Dinge mitzunehmen, die ihm gerade unter die Finger kommen«, warnte sie, »sonst macht er einen kleinen Spaziergang mit Dushik.« Wieder hielt sie inne, um die Drohung wirken zu lassen. »Meine Überfälle sind darauf angelegt«, fuhr sie fort und klopfte sich mit dem Dolchgriff gegen die Brust,
    »daß wir alles bekommen, was wir für ein angenehmes Leben brauchen, aber« - sie verstummte und fixierte Felleck so lange, bis er überrascht zu ihr aufsah - »uns trotzdem in den meisten Gildehal-116
    len, auf Burgen und auf Festen weiter sehen lassen können.«
    Readis, einer der Neuen, hatte Verbindungen zu Händlern, was Thella sehr gelegen kam. Nun wußte sie im allgemeinen, welche Karawanen zwischen den Fädeneinfällen wohin unterwegs waren, sie wußte immer, welche Waren jede einzelne mitführte - und sie kannte auf jeder Route die Stellen, wo man am besten einen Hinterhalt legen konnte, um sich alles zu holen, was man benötigte, und danach sofort wieder zu verschwinden. Sie zögerte auch nicht, Botschaften der Gildehallen zu entwenden, wenn die Kuriere in den als sicher geltenden Höhlen am Wegrand schliefen.
    Wie fast alle Angehörigen eines Adelsgeschlechts hatte man sie die Trommelrhythmen gelehrt, und so verstand sie die meisten Nachrichten, die durch die Täler schallten. Die langen Planetenumläufe, die sie in einer Burg verbracht hatte, zahlten sich nun wider Erwarten doch noch aus.
    »Ist das klar?« Sie hatte das Ende der Höhle erreicht und drehte sich forsch um. »Wir können uns nicht immer auf bezahlte Spitzel verlassen, wenn wir etwas erfahren wollen. Manche von den Heimatlosen würden ihre eigene Mutter verkaufen, und sie könnten mehr verdienen, wenn sie uns verrieten.
    Ich rechne auch nicht damit, daß wir Gewalt anwenden müssen.
    Am frühen Morgen werden über Baron Asgenars besten Wäldern Fäden fallen. Sobald die Front über unsere Höhle hinweggezogen ist, rücken wir aus.« Ein paar Männer murrten. Sie warf einen schnellen Blick auf Giron, den ehemaligen Drachenreiter, der sich überraschend bereit erklärt hatte, an dem Überfall teilzunehmen.
    Eine erfreuliche Wandlung nach seiner

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