Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Wartung von Agenodrei-Flammenwerfern, aber auch für ein - von Giron mit Skepsis betrachtetes - Projekt des Meisterschmieds, bei dem es um die Schaffung besserer Nachrichtenverbindungen zwischen allen Burgen, Gildehallen und Weyrn ging.
    Der Plan, die Erzgruben in den Bergen wieder in Betrieb zu nehmen, gefiel Thella ganz und gar nicht.
    Die aufgelassenen Schächte waren ausgezeichnete Zufluchtsorte.
    Wie auch immer, sie konnte immer noch Bergmannsknoten an ihre Kundschafter verteilen. Damit hätten sie eine Erklärung für ihre Anwesenheit in den Stollen.
    Für den Fall, daß einer von Larads Verwaltern sie auch nach vierzehn Planetenumläufen noch erkennen sollte, blieb sie in ihrem 161
    Versteck. Aber den ganzen Tag in einem geschlossenen Raum verbringen zu müssen, verbesserte ihre Laune keineswegs. Sie befahl Giron, mit einem Auge Dowells Arbeit und mit der anderen das Mädchen zu überwachen - und sie schmiedete Pläne.
    Thella wartete auf eine der für den Spätherbst typischen Nebel-nächte. Die Männer von Telgar beunruhigten sie, und sie wollte sich nicht länger damit aufhalten, die Familie zum Umzug auf ihre Festung zu überreden - vor allem, wenn sie mit einer Prise Fellispulver im Essen jeglichen Widerstand umgehen konnte.
    Schließlich hatte sie es vor allem auf Aramina abgesehen. Die anderen waren nur Ballast. Wenn sie fest schliefen, würden sie und Giron sich das Mädchen holen. Ein paar Drohungen, und sie würde sich schon fügen. Giron erhielt den Auftrag, einen dritten Renner zu beschaffen und alles für den Aufbruch vorzubereiten.
    Thella war außer sich, als Giron zwei Tage später frühmorgens zu ihr gelaufen kam und berichtete, in der Nische des Zimmermanns hätten sich sechs alte Leute eingerichtet, und keiner habe seine Fragen nach den früheren Bewohnern verstanden.
    Brare war erstaunt - und wütend -, als er davon hörte. »Aramina ist fort? Dazu hatte sie kein Recht. Für heute war die letzte Jagd vor dem nächsten großen Fädenfall angesetzt. Man hat fest mit ihr gerechnet, die Jäger brauchen ihre Hilfe. Und ich hatte mich schon so auf Wherbraten gefreut.« Er klemmte sich seine Krücke unter den Arm und war bereits halb den Gang hinunter, ehe Thella begriff, wohin er wollte.
    Giron packte sie an der Schulter. »Nein! Es sind Wächter in der Nähe. Kommen Sie.«
    »Er will sich erkundigen, wo sie hingegangen sind.«
    »Er hätte wissen müssen, daß sie fort wollen«, gab Giron grimmig zurück. »Bis ich diesem Einbeinigen wieder ein Wort glaube, muß es erst warm werden im Dazwischen.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Sie können noch nicht weit gekommen sein, nicht mit drei Kindern 162
    und einem Karren mit Zugochsen.«
    »Zugochsen?«
    Thella folgte ihm unwillkürlich. Plötzlich blieb sie stehen.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, daß sie Zugochsen haben?«
    Giron drehte sich empört zu ihr um.
    »Sie sind doch sonst nicht so schwer von Begriff. Das Joch, das sie an den Steher gekettet hatten, kann Ihnen doch nicht entgangen sein.«
    Er nahm sie bei der Hand.
    »Zu dem Joch gehörten natürlich auch Tiere - sie standen auf der Weide südlich der Höhle.«
    »Und wohin könnten sie gefahren sein? Doch wohl nicht nach Ruatha, das wäre Wahnsinn.«
    »Ich werde mich bei den Muschelsammlern erkundigen. Satteln Sie inzwischen die Renner. Ganz gleich wohin, sie können noch nicht weit gekommen sein.«
    Thella war bereits auf halbem Wege zu ihrem Versteck, als ihr auffiel, daß sie sich Girons Anweisungen ohne Widerrede gefügt hatte. Sie war wütend auf ihn und auf sich selbst, weil sie die Beherrschung verloren hatte, und empört, weil dieser lammfromme Dowell und seine hochnäsige Frau ihr auf die Schliche gekommen waren. Hoffentlich hatte er wenigstens die bereits fertigen Holzteile mitgenommen. Sie würde ihm die Haut abziehen, wenn sie diese Stühle nicht bekam!
    »Die Straße nach Osten scheidet aus«, berichtete Giron. »Da hätte der Fährmann sie gesehen.« Er war schnell gelaufen und mußte sich gegen die Wand lehnen, um wieder zu Atem zu kommen. »Vor drei Tagen ist eine Karawane mit Wintervorräten zum Großen See und zur Siedlung >Ende der Welt< aufgebrochen.«
    »Wollte Dowell sich anschließen?« Thella zog ihrem Renner den Sattelgurt stramm und winkte Giron, auch sein Tier bereit zu machen, während sie die Vorräte am Sattel des dritten befestigte.
163

164
    »Allein wären sie sicher nicht losgezogen. Ihre Renegatenbande ist nicht die einzige in dieser Gegend«, gab

Weitere Kostenlose Bücher