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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Morgen bereits eine Durchsuchung stattgefunden hatte, und begab sich dann abermals zu Dowells Grotte. Zu ihrem Ärger war das Mädchen nicht da. Sie unterhielt sich mit Dowell über das Holz und feilschte um den Preis. Schließlich versprach sie ihm mehr, als sie eigentlich für angemessen hielt, aber da sie wahrscheinlich nur die Hälfte auszahlen würde und vielleicht sogar diese Summe wieder zurückbekam, konnte sie sich diese großzügige Geste leisten.
    Von Brare erfuhr sie, daß Aramina mit den Jägern unterwegs war.
    Zwar hatte niemand ausdrücklich gesagt, man wolle sie mitnehmen, weil sie Drachen hören könne, aber das war leicht zu erraten.
    »Wie viele Leute wissen über sie Bescheid?« fragte Thella den Einbeinigen, sie fürchtete nämlich, die Weyr könnten von Araminas Begabung erfahren und sich das Mädchen schnappen, und dann stünde sie mit leeren Händen da. Sie hatte große Pläne und war zunehmend überzeugt, sie nur verwirklichen zu können, wenn sie imstande war, den Drachenreitern zuverlässig auszuweichen.
    »Die?« Brare deutete mit dem Daumen nach Westen und schnaubte abfällig. »Wer denen auch nur ein Wort verrät, kann sich hier nicht mehr halten. Dazu ist sie viel zu nützlich für die Jäger. Sie müssen heutzutage tiefer in die Berge hinein, um Where zu finden, wollen nicht von Fäden überrascht werden. Ein Stück Wherfleisch hin und wieder ist nicht zu verachten.« Er saugte pfeifend die Luft durch seine Zahnlücken. Sofort erhob sich Thella und ging.
    Im Lauf der nächsten Tage versuchte Thella, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen und Dowell mit seiner ganzen Familie zum 159
    Umzug auf ihre Festung zu bewegen. Sie und Giron hatten das erforderliche Holz recht schnell >gefunden< und die gestohlenen Bretter sorgsam durch andere von minderer Qualität ersetzt.
    »Da oben in den Bergen ist es sehr ruhig, zugegeben«, erklärte sie und sah zu, wie Dowell mit genauen, kaum wahrnehmbaren Bewegungen seines kurzen Messers das Muster in die Stuhllehne schnitzte. »Aber es kann doch auch nicht in Ihrem Sinn sein, Ihre Kinder in diesem Labyrinth aufwachsen zu lassen? Auf meinem Hof könnten Sie die Stühle in aller Ruhe fertigstellen. Ich habe auch einen guten Lehrharfner.« Sie mußte ein Lächeln unterdrücken, als sie an die Moral dieses sogenannten Harfners dachte.
    »Wir werden auf unsern rechtmäßigen Besitz in Ruatha zurückkehren, Lady«, erklärte Barla würdevoll.
    Thella war überrascht. »Über die Ebene von Telgar, bei Fädenfall?«
    »Die Route ist genau ausgearbeitet, Lady«, erklärte Dowell, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. »Wir werden immer rechtzeitig Schutz finden.«
    Thella registrierte Barlas leichtes, fast selbstgefälliges Lächeln und deutete es so, daß die Familie sich auf die Begabung ihrer Tochter verließ.
    »Aber doch wohl nicht zu dieser Jahreszeit, wenn der Winter vor der Tür steht?«
    »Da ich jetzt das Holz habe, kann ich Ihren Auftrag schnell erledigen«, sagte Dowell. »Ich werde die Stühle fertigstellen, und danach ist immer noch Zeit für die Reise. An den Küsten von Telgar kommt der Winter spät.«
    »Dowell ist Geselle, und er übt sein Handwerk aus« verteidigte Barla ihren Mann. »Die Verwalter, die von Schmiedemeister Fandarel und vom Baron von Telgar kommen, haben kein Recht, ihn in die Bergwerke zu schicken.«
    »Auf gar keinen Fall«, bekräftigte Thella stürmisch.
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    Bei dem Gedanken, ihr Bruder Larad könnte hier irgendwo in der Nähe sein, war ihr der Schrecken in die Glieder gefahren. »Kaum zu glauben, daß Baron Laudey in seinen Höhlen solche Übergriffe von Außenstehenden duldet.«
    »Der Vorschlag stammt von Baron Laudey.« Dowell lächelte bitter.
    »Ich kann es ihm nicht verdenken«, sagte Barla sanft.
    »Hier gibt es viele, die arbeiten könnten, aber nicht wollen. Lady Doris ist viel zu nachsichtig.«
    »Eine wundervolle, großherzige Frau«, stimmte Thella zu.
    Möglicherweise war es aussichtsreicher, sich auf Barla zu konzentrieren.
    Giron hatte herausgefunden, daß die Suchtrupps zwei Ziele verfolgten: Einerseits sollten sie Hinweisen nachgehen, die möglicherweise zur Ergreifung von Plünderbanden führten, und zum anderen Arbeitskräfte für die Schmiedehalle und die Bergwerke von Telgar anwerben. Gleich am ersten Abend hatten sich die Höhlen merklich geleert. Zahlreiche Heimatlose, besonders solche mit Familien, hatten sich freiwillig für die verschiedenen Vorhaben der Gildehalle gemeldet, zur Herstellung und

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