Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
ausgezeichnete Dazwischenträger«, witzelte K'van.
    Asgenar starrte ihn verblüfft an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Nach einer Weile schmunzelte auch Larad, der immer etwas länger brauchte, um ein Wortspiel zu begreifen.
    Ein übermütiges Zirpen kündigte die Rückkehr der Feuerechsen an. Sie ließen sich auf Larads Schultern nieder und rieben die kalten Körper mitleidheischend an seinem Gesicht. Er streichelte die zarten Köpfchen, dann zog er ein paar Leckerbissen aus der Tasche.
    »Baron«, sagte K'van, »wenn Sie nun mit Baron Asgenar die Strategie besprechen, werde ich hiervon Abschriften anfertigen und sie zur Vervielfältigung nach Benden bringen.«
    Asgenar und Larad wechselten einen verwunderten Blick und stürzten sich dann mit Feuereifer in ihre Planungen.
    *
    Im Morgengrauen, als der halberfrorene Posten gerade eingenickt war, rauschten die Drachen aus dem Dazwischen in die kalte Gebirgsluft. Dank der Warnung einer Bronzeechse konnte sich ein Reiter unbemerkt an den Schlafenden heranschleichen und ihn mit einem gut gezielten Hieb noch tiefer in seine Träume befördern. Die anderen Männer glitten von den Drachenrücken und begaben sich eilends in ihre Stellungen, während F'lar, T'gellan, F'nor, Asgenar und Larad sich vergewisserten, daß alles bereit war. Dann hoben die drei Geschwader erstaunlich leise vom Boden ab und strebten auf nahegelegene Bergkämme zu, um von dort aus eventuelle Flüchtige aufzuspüren.
223
    »Und ich habe schon im Dazwischen gefroren«, murmelte Asgenar, bewegte seine trotz der Handschuhe erstarrten Finger und zappelte mit den Zehen in der pelzgefütterten Stiefeln. Dann drehte er den Kopf ein wenig zur Seite, um den warmen Atem seiner Feuerechse über seine Nase streichen zu lassen, die zu erfrieren drohte. Ein Tropfen löste sich aus einem Nasenloch, der Baron schniefte und sah sich verlegen nach allen Seiten um. Der Bursche zu seiner Rechten wirkte zu jung, um viel Erfahrung zu haben, aber der Hüne zu seiner Linken war als Flankenschutz genau richtig.
    Swacky hieß er, wie Asgenar sich erinnerte.
    Larad hatte darauf bestanden, an dem Frontalangriff teilzunehmen, obwohl alle anderen ihm das gern erspart hätten. Aber so war der Baron von Telgar schon als Pflegling gewesen, dachte Asgenar. Er haßte es, für dumm verkauft zu werden, und wenn er einmal erkannt hatte, daß er zum Gespött geworden war, ruhte er nicht, bis er die Scharte wieder ausgewetzt hatte.
    So lange hatte der Tag noch nie auf sich warten lassen, dachte Asgenar. Langsam fraß sich die Kälte durch seine dicke Kleidung.
    Ihn fröstelte und er versuchte krampfhaft, sich zu beherrschen.
    »Baron«, flüsterte es von links, und er sah eine lederummantelte Flasche auf sich zukommen, »nehmen Sie einen Schluck, das hilft.«
    , Asgenar griff dankbar zu und hätte sich fast verschluckt, als ihm der Alkohol brennend durch die Kehle rann. Er hatte höchstens mit heißem Klah gerechnet.
    »Es hat geholfen!« hauchte er. Er spürte die Wärme in allen Gliedern.
    »Geben Sie die Flasche weiter. Der Junge hat auch 'nen Schluck nötig«, bat Swacky und nickte zu Asgenars rechter Seite hin.
    Es geht allen gleich, dachte Asgenar und gehorchte.
    Als er seinem Nachbarn zum ersten Mal ins Gesicht sah, erschrak er ein wenig: der Junge war älter, als er im Profil ausgesehen hatte, und er starrte verbissen vor sich hin. Die Kälte schien ihm weniger 224
    auszumachen, aber er bedankte sich flüsternd und nahm ganz selbstverständlich einen Schluck.
    Offenbar war er an scharfe Sachen gewöhnt.
    Das ist nicht nur Verbissenheit, dachte Asgenar, als er die Flasche an Swacky zurückgab. Seinen Nachbarn bewegten stärkere Gefühle: Was sein Blut trotz der klirrenden Kälte zum Kochen brachte, war unversöhnlicher Haß. Asgenar konnte nur hoffen, daß er daneben auch Erfahrung besaß. Eine falsche Bewegung würde die Beute zu früh aufscheuchen, und dann mußten sie wieder ganz von vorne anfangen. Er wollte, daß die Sache an diesem Morgen ein für allemal erledigt wurde.
    Schließlich gab es noch wichtigere Dinge.
    Endlich stieg die Sonne über die Gipfel im Osten, der Schnee leuchtete golden auf, und die blauschwarzen Schatten traten schärfer hervor. Über ihnen glitzerte und funkelte das Plateau wie ein Diamantenfeld, als die ersten Strahlen auf die Eiskristalle trafen.
    Dann wurde das Zeichen zum Angriff gegeben, und die Männer, die vor dem plattgetretenen Vorplatz des Anwesens gelegen oder gekauert hatten,

Weitere Kostenlose Bücher