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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sprangen auf und stürmten los. Sie schwangen einen Rammbock, um die Tür aufzubrechen, doch die war nicht verschlossen, und der Schwung trug den ersten Trupp in die Haupthöhle, ehe die Leute Zeit hatten, ihre Schwerter zu ziehen.
    Larad drängte sich an ihnen vorbei und strebte dem Raum zu, in dem er seine Schwester vermutete.
    Aber überall im Korridor lagen schlafende Menschen, und einer war geistesgegenwärtig genug, ihm ein Bein zu stellen und aus Leibeskräften zu schreien. Larad schlitterte längelang über den Steinboden. Asgenar zog ihn hoch, während Swacky und sein Gefährte tiefer in den Stollen eindrangen und auf die Schläfer zu beiden Seiten einschlugen, die jetzt von dem Lärm erwachten und sich zum Kampf stellten.
    Larad schrie ihnen zu, den rechten Ast zu nehmen, aber Swacky 225
    und sein junger Kamerad wandten sich bereits nach links. Andere strömten hinterher, und so gingen Larad und Asgenar allein weiter.
    Als sie ihr Ziel erreichten, fanden sie die Tür verriegelt und mußten den Rammbock mit viel Mühe schräg ansetzen, um die größt-mögliche Wirkung zu erzielen.
    Endlich hing die Tür schief in den Angeln, und sie konnten eintre-ten, doch bis auf ein paar verstreute Kleidungsstücke war der Raum leer. Asgenar entdeckte weitere Türen, und wieder kam der Rammbock zum Einsatz. Jeder der folgenden Räume zeigte Spuren einer überstürzten Flucht.
    Asgenar zog den Plan des Höhlenkomplexes zu Rate und versuchte sich zu trösten. Gewiß, neben der Haupthöhle gab es eine Reihe kleinerer Grotten, aber alle Ausgänge waren gut bewacht.
    Niemand konnte entkommen.
    Rufe schallten durch die Gänge, doch der Widerhall verzerrte die Worte bis zur Unverständlichkeit. Ein Bote kam zu Larad und Asgenar und meldete, die Hauptgrotte sei gesichert, alle nach links abzweigenden Tunnel seien geräumt, und man habe Gefangene gemacht.
    »Besteht die Möglichkeit, daß Thella darunter ist?« fragte Asgenar.
    »Nein, Baron, ich habe ihr Gesicht hier bei mir«, sagte der Mann und streckte ihm die Skizze entgegen.
    »Mehrere Frauen, aber keine sieht aus wie sie!«
    »Dies hier sind die besten Räume«, sagte Larad leise und mit gepreßter Stimme. »Es müssen die ihren sein.«
    Asgenar hielt es für überflüssig, darauf hinzuweisen, daß in zweien dieser Grotten auch Männersachen herumgelegen hatten. Sie gingen weiter und duckten sich in einen schmalen, niedrigen Tunnel.
    Asgenar ließ sich auf Hände und Knie nieder, doch irgendwann stießen sie gegen eine Mauer.
    »Das kann nicht sein«, sagte Larad. »Leuchtkörbe!
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    Gebt ein paar Leuchtkörbe nach vorne!«
    »Es gab einen Ausgang in diesem Teil, das weiß ich genau«, sagte Asgenar verdrossen.
    Ehe die Lichter herbeigeschafft werden konnten, erhob sich ein unheilverkündendes Poltern, und unter den Fingern und Knien der Verfolger bebte der Fels.
    Das Grollen schien kein Ende zu nehmen.
    »Baron Asgenar, Baron Larad? Sind Sie da?«
    »Ja, Swacky. Was war das für ein Lärm?«
    »Hier, Jayge, nimm du den Korb - du bist gelenkiger als ich. Das war eine Lawine. Wir müssen uns einen Weg ins Freie graben.«
    »Lawine?«
    Der Leuchtkorb erhellte Larads Gesicht, in dem sich nicht weniger Sorge spiegelte als in seiner Stimme.
    Dem Jungen, der sich geduckt nach vorn schob, schien die be-drückende Enge dagegen nichts auszumachen.
    Aus seinen Zügen sprachen so viel Haß und Enttäuschung, daß Asgenar ganz fassungslos war. Ein so junger Mann dürfte noch nicht so leidenschaftlich empfinden, dachte er.
    »Ja, Baron«, sagte Jayge. »Sie hatten uns eine Falle gestellt.
    Jemand ist hinausgekommen und hat sie ausgelöst. Die Methode haben sie schon einmal angewandt. Hat niemand daran gedacht, das zu überprüfen?«
    »Sie vergessen sich«, sagte Larad eisig.
    »Jayge?« Asgenar drehte sich mühsam um und nahm dem Jungen den Leuchtkorb ab. »Sie waren von dem Überfall vor >Ende der Welt< betroffen, nicht wahr?«
    »Ja ... Baron.«
    »Irgendwelche Angehörigen verloren?«
    »Ja, Baron.« Diesmal klang die Anrede nicht mehr ganz so mürrisch. »Das ist keine Sackgasse, es sieht nur so aus! Sehen Sie die Schleifspuren hier auf dem Boden?«
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    Larad und Asgenar vermuteten eine drehbare Felsplatte und stemmten sich mit aller Kraft gegen die Wand.
    »Meine Herren«, rief Swacky, »Sie werden vorn gebraucht! Wir machen hier weiter.«
    Larad und Asgenar krochen rückwärts aus dem Gang, bis sie wieder aufrecht stehen konnten, und dort machte Swacky ausführlich

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