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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Boden auf - und genauso fühlte er sich auch: schwerfällig und unsicher. Aber er wußte sich keinen anderen Rat.
    Schließlich war er Larads Pflegebruder, und deshalb war es seine Aufgabe, ihm die Nachricht möglichst schonend beizubringen.
    K'van landete leichtfüßig neben dem Baron von Lemos. Er schien von dieser Aufgabe ebenso wenig begeistert zu sein, strahlte aber mehr Entschlossenheit aus.
    Sein Drache Heth wandte den Kopf und warf den beiden einen ermunternden Blick aus grün schillernden Augen zu. K'van gab ihm 215
    einen herzhaften Klaps auf die Schulter und ging mit knirschenden Schritten durch den Neuschnee auf die breite Treppe zu, die zum Haupttor der Burg Telgar hinaufführte. Es war unangenehm kalt, und so folgte Asgenar dem jungen Bronzereiter ohne Zögern.
    Als sie die oberste Stufe erreichten, wurde die Tür geöffnet, und Heth schwang sich in die Lüfte, um dem Wachdrachen auf den sonnigen Feuerhöhen Gesellschaft zu leisten.
    »A'ton hat mich von eurem Kommen benachrichtigt.«
    Larad schien sich über den Besuch zu freuen. »Du wirst dich wundern, wenn du siehst, wie er sich herausgemacht hat.«
    Damit hatte er Asgenar aus dem Konzept gebracht.
    »A'ton?«
    »Dein Neffe. Hast du etwa vergessen, daß ich drei prächtige Söhne habe?« Larad winkte verlegen ab. »Du hast sicher andere Sorgen. Guten Tag, K'van. Sind Sie in der gleichen Angelegenheit hier?«
    K'van nickte, nahm den Helm ab und öffnete die Reitjacke, dann zog er umständlich die Handschuhe aus und steckte sie in den Gürtel.
    »Dann also in meinen Arbeitsraum, aber ich darf euch doch sicher einen Becher Klah oder Würzwein anbieten?«
    »Vielleicht später.«
    »Dulsay ist gleich nebenan, und ich würde gern austrinken, ihr könnt mir ja inzwischen den Grund für euren Besuch schildern.
    Dulsay?« rief Larad. Seine Frau erschien mit einem Tablett und drei dampfenden Bechern.
    »Ihr gestattet doch, Asgenar, K'van? Das taut die eingefrorenen Zungen auf«, sagte Larad, während Dulsay die Becher herumreichte. Dann zog sie sich taktvoll in den Großen Saal zurück, und Larad führte seine Gäste in sein Allerheiligstes.
    »Du mußt dich auf einen Schock gefaßt machen, Lar«, begann Asgenar, zog sich einen Stuhl heran und stellte seinen Becher ab.
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    Dann knöpfte er seine zweireihige, pelzgefütterte Jacke auf, zog die Skizzen heraus und warf sie auf den Tisch. »Sieh dir das an.«
    Asgenar hatte das Blatt mit den Zeichnungen von Thella ganz nach unten gesteckt. Larad sah sich jedes Gesicht an, und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Als Thellas Porträt an die Reihe kam, atmete er langsam aus und ließ sich auf seinen Stuhl sinken.
    »Und ich dachte, sie sei schon zu Beginn der Annäherungsphase umgekommen.«
    »Tut mir leid, Lar, aber sie ist sehr lebendig und viel zu aktiv.«
    Larad blätterte die Skizzen vorwärts und rückwärts durch und kehrte immer wieder zu den Zeichnungen von Thella zurück. Mit den Fingern der linken Hand trommelte er nervös auf die polierte Tischplatte. Endlich deutete er auf Girons Porträt. »Ist das nicht R'marts verschwundener blauer Reiter?«
    »Ein ehemaliger Drachenreiter.
    Temma von der Lilcamp-Karawane - sie wurde vor sechs Tagen überfallen - hat ihn und Thella als die beiden Personen identifiziert, die nach Dowell und seiner Familie suchten.«
    Larad sah ihn verständnislos an.
    »Dowells Tochter Aramina kann Drachen hören«, erklärte Asgenar.
    K'van rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Ich sehe da keinen Zusammenhang«, sagte Larad zögernd.
    »Ein Mädchen, das Drachen hören kann, wäre für eine Bande von Strauchdieben unbezahlbar«, wiederholte Larad, nachdem Asgenar ihm erklärt hatte, worum es ging. »Und Sie haben sie gerettet, K'van?«
    »Nicht ich, Baron«, lächelte K'van, erleichtert über Larads entgegenkommende Haltung.
    »Heth, mein Drache!«
    Heths Trompeten war selbst durch die dicken Burgmauern zu vernehmen.
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    Baron Larad nickte nur. »Aber ich begreife nicht, warum ...
    warum Thella« - seine Bestürzung vertiefte sich, fast als werde der Vorwurf durch den Gebrauch ihres Namens erst bestätigt - »auf so brutale Weise eine harmlose Handelskarawane überfallen sollte.«
    Asgenar zuckte die Achseln.
    »Es war schon schlimm genug, als nur Waren geraubt wurden, aber der Mord an unschuldigen Menschen ...«
    »Ich bin ganz deiner Meinung. Ein schändliches Verbrechen.
    Unverzeihlich. Verabscheuungswürdig.«
    »Wie du weißt, vermuten wir schon seit

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