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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schmiede zu 246
    benützen, um Kesso neu zu beschlagen.
    »Kannst du das denn?« fragte der Schmied zweifelnd.
    »Als Händler lernt man vieles«, antwortete Jayge, wählte eine bereits im Gesenk geformte Eisenstange und schnitt sich ein passendes Stück zurecht. Er hatte Kesso schon mehrfach beschlagen und war mit der Anfertigung von Hufeisen vertraut. Crenden hatte ihm alles beigebracht, was er selbst wußte, und ihn danach für einige Zeit zu Maindys Hufschmied in die Lehre geschickt. Er spürte die forschenden Blicke des Schmieds.
    Aber als er das Eisen für den ersten Hinterhuf erhitzt, flachge-hämmert, in Form gebogen und aufgenagelt hatte, kehrte der Mann an seine eigene Arbeit zurück.
    Jayge stellte noch einen zweiten Satz Eisen her, bezahlte für das Material und erstand auch noch ein Päckchen Hufnägel. Zum Benden-Weyr war es ein weiter Weg. Während er in einer Ecke zu Abend aß, kamen Uvor und der Stallmeister zu ihm.
    »Ich habe dich Meister Briaret als besonnenen Jungen empfohlen, der gut mit Tieren umgehen kann.« Uvor schien sich zu freuen, einem würdigen Mann einen Gefallen erweisen zu können. »Er hat eine gut ausgebildete junge Rennerstute, die auf der Burg Benden abzuliefern ist.
    Ich weiß, daß du in diese Richtung willst und dich auch bei Nebel, Feuer, oder Fädenfall gut um sie kümmern würdest.«
    Briaret war ein kleiner Mann mit schütterem Haar und der hage-ren Gestalt und den merkwürdig krummen Beinen eines Mannes, der sein Leben im Sattel verbracht hatte. Mit seinen scharfen Augen musterte er Jayge so durchdringend wie ein Bitraner seinen Gegner beim Abschluß einer Wette. Endlich lächelte er, und Jayge wußte, daß er die Prüfung bestanden hatte.
    »Wie ich höre, hast du ein Empfehlungsschreiben«, sagte der Meister mit rauher Stimme.
    Jayge reichte ihm Swackys nützliches Zeugnis und aß fertig, 247
    während Briaret las. Endlich faltete der Ältere das Blatt sorgfältig zusammen und gab es ihm zurück.
    Dann reichte er ihm die Hand.
    »Würdest du die Stute übernehmen? Sie ist fast so edel wie dein Renner.« Er grinste. »Nur gut, daß es ein Wallach ist.
    Meine Viehtreiber begleiten dich bis zur Bucht, bis dahin hast du also nichts zu befürchten, und die Reiseroute ist so angelegt, daß bei Fädeneinfällen immer eine Höhle in erreichbarer Nähe ist. Wir sind nicht so sehr mit Banditen geplagt wie der Nordwesten, aber in der Gruppe fühlt man sich doch geborgener. Du bekommst jetzt eine Marke sowie Reiseproviant und Getreide, und wenn die Stute in guter Verfassung auf Benden ankommt, erhältst du dort zwei weitere Marken.«
    Jayge schüttelte dem Mann die Hand, er war zufrieden. Er konnte ein Stück weit in Begleitung reisen, er würde sich ein paar Marken verdienen und trotzdem noch schneller vorankommen als Thella und ihre Gefährten.
    *
    Piemur war auf die Burg des Südens zurückgekehrt und hatte Toric endlich so weit in die Enge getrieben, daß er sein Versprechen einlöste und ihm gestattete, auf eigene Faust den Kontinent zu erkunden. Dabei hatte ihm eine höfliche Anfrage von Meister Robinton sehr geholfen, eine Anfrage, die F'lars Siegel trug und deshalb eher ein indirekter Befehl war.
    »Ich habe meinen Gesellenknoten erworben, ich habe viele Stunden mit Wansor, Terry und diesem rüpelhaften Fortianer Bene-lek verbracht, ich bin also befähigt, so lange genaue Aufzeichnungen zu führen, wie die Dämmerschwestern an Ort und Stelle bleiben.
    Deshalb, verehrter Baron ...«
    »Du sollst mich nicht so nennen«, fauchte Toric, und seine Augen 248
    funkelten so wütend, daß Piemur befürchtete, sein Blatt überreizt zu haben.
    »Ich habe den Eindruck«, bemerkte der junge Mann mit seiner sanftesten Stimme, »daß die Weyrführer von Benden diese Baga-telle bei nächster Gelegenheit dem Konklave vortragen werden. Sie sind nicht weniger Baron als Jaxom, und Sie arbeiten hart genug dafür. Aber« - er hob die Hand - »es wäre klug zu wissen, wieviel Land Sie beanspruchen wollen. Sie beweisen damit erstens« - er zählte die Argumente an den Fingern ab -, »wie fleißig Sie sind, und zweitens, wie ernst es Ihnen ist. Drittens begrenzen Sie auf diese Weise, was die schwachsinnigen Söhne der anderen - vorausgesetzt, einige überleben ihre Einarbeitungszeit hier - an sich reißen können, und viertens erlangt Ihr eigener Anspruch Rechtskraft auf Grund der Tatsache, daß Sie dies alles ja schon jetzt verwalten.«
    Toric starrte quer durch den Raum auf die Karte des

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