Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Gebietes, das er bereits als seinen Besitz bezeichnen konnte, weil er es kartographisch erfaßt hatte.
    Viele der einzelnen Angaben hatten Sharra, Hamian und Piemur beigesteuert, aber das reizte Toric nur noch mehr, endlich festzustellen, wie groß das Land in Wirklichkeit war. Er hatte nicht die Absicht, mit irgendwelchen Burgherrensöhnen aus dem Norden zu teilen - möglicherweise nicht einmal mit seinen eigenen, obwohl er sehr stolz war auf die Zwillinge, die Ramala ihm vor kurzem geboren hatte.
    Piemur staunte über Torics große Familie und beneidete ihn insgeheim darum. Der Mann würde jedes einzelne Sippenmitglied brauchen, um das Land besiedeln zu lassen, soviel war sicher.
    Und Toric hatte auch Pläne für Sharras Nachkommen - falls er jemals einen Mann fand, der ihm für seine schöne Schwester gut genug erschien. Piemur hatte diesen Wunschtraum fast aufgegeben.
    Er wußte, daß Sharra ihn mochte, gern mit ihm zusammen war und ihn als Partner auf ihren Streifzügen schätzte, aber er war nicht 249
    sicher, ob sie ihn auf Abstand hielt, weil ihre Zuneigung für ihn nur platonisch war oder weil sie ihn vor Torics Zorn bewahren wollte.
    Wenn er Torics Siedlungsgebiet erfolgreich ausweitete, konnte er damit vielleicht auch sein eigenes Ansehen steigern. Nicht genug vielleicht, um sich Hoffnungen auf Sharra machen zu können, aber schließlich hatte Piemur schon immer nach dem Motto gehandelt:
    >Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.< Mit keinem Wort ließ Piemur verlauten, daß er die Erkundungen nicht nur für Toric durchführen würde, sondern ebenso für Meister Robinton. Wann seine Loyalität auf die Probe gestellt würde, blieb abzuwarten.
    Keinesfalls würde Piemur Meister Robintons gute Beziehungen zu den Weyrführern von Benden gefährden. Er hatte nämlich den Verdacht, daß F'lar und Lessa ein gutes Stück des Südkontinents für die Drachenreiter beanspruchen wollten. Hoffentlich war der Kontinent groß genug für alle.
    Wieviel glaubte Toric denn tatsächlich bewältigen zu können?
    Sollte ihn jemand - Saneter könnte sich das vielleicht erlauben -
    daran erinnern, was mit Fax, dem selbsternannten Herrn über Sieben Burgen geschehen war? Piemur war jedenfalls zufrieden damit, so lange einen Fuß vor den anderen zu setzen, bis kein Boden mehr da war, die Verteilung wollte er gern anderen überlassen - dem Meisterharfner etwa und den Weyrführern von Benden.
    Sie hatten sich den Süden weit mehr verdient als Toric. Andererseits hatte Lessa die Angewohnheit, tadellose Besitzungen einfach zu verschenken.
    Piemur riß sich zusammen. »Sie werden es nie erfahren, wenn ich nicht nachsehe, Toric«, sagte er sehnsüchtig. »Nur Dummkopf und ich, und Farli, damit ich Ihnen die Ergebnisse mitteilen kann.
    Ernähren werde ich mich von dem, was das Land bietet.«
    Er wußte, wie sehr Toric es haßte, Vorräte und andere Dinge auszugeben, die Piemur unweigerlich zerbrechen oder verlieren würde.
250
    Die finstere Miene des Burgherrn hellte sich ein wenig auf.
    »Schon gut, schon gut, du kannst gehen.
    Ich will genaue Zeichnungen, genaue Messungen von der ganzen Küstenlinie.
    Ich will Einzelheiten über Geländebeschaffenheit, Vorkommen von Früchten und eßbare Pflanzen, über die Wassertiefen von schiffbaren und anderen Flüssen ...«
    »Mehr verlangen Sie nicht von einem einzigen Paar Füße?« fragte Piemur sarkastisch, innerlich freilich jubelte er.
    »Einverstanden, einverstanden. Garm segelt morgen zum Inselfluß. Da kann er Dummkopf und mich bis dahin mitnehmen.
    Wozu soll ich ein Gebiet abwandern, das bereits bestens erfaßt ist, hm?«
    *
    Garm brachte ihn zum Inselfluß, und Piemur verbrachte die Nacht bei den dortigen Siedlern, einem begeisterten Fischer und seiner Frau, Verwandten zweiten Grades von Toric, wie sich herausstellte.
    Sie hatten die Ruinen ausgegraben, die Piemur bereits aufgefallen waren, das Dach ordentlich mit Schiefer gedeckt und die breiten Terrassen wieder aufgebaut, die selbst in der größten Hitze die Luft durch die geräumigen, hohen Zimmer zirkulieren ließen.
    Sie erzählten von ihren Plänen, die Toric gebilligt hatte, und langweilten den Harfner, indem sie ihren großartigen Vetter mit allen nur erdenklichen Vorzügen ausstatteten. Er hatte sie vor einem Dasein als Heimatlose gerettet, ganz zufällig, und nun hatten sie eine so glänzende Zukunft vor sich, waren sie nicht die reinen Glückspil-ze?
    Als Piemur am nächsten Morgen Dummkopf aus dem Fischerboot zog, in dem der

Weitere Kostenlose Bücher