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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erhellte ihre finsteren Züge. Es galt dem Mann, der so oft gezielt Gerüchte ausgestreut hatte.
    »Eigentlich nicht«, widersprach Robinton selbstgefällig.
    »Jedenfalls nicht mehr, wenn erst die Originalversion im Umlauf war.«
    »Was wird denn nun herumgetragen?« fragte F'lar.
    »Akki soll die Motive aller Menschen durchschauen, die sich ihm nähern, und jeden Unwürdigen vernichten.« Piemur zählte eifrig die einzelnen Lesarten an den Fingern ab. »Angeblich soll er harmlose Bittsteller entsetzlich verstümmelt haben, weil sie die Kühnheit besaßen, sich frühmorgens an ihn zu wenden, nachdem sie belauscht hatten, wie er mit Baron Jaxom ein Komplott schmiedete.« Diese Variante war Jaxom offenbar bereits bekannt, denn er schnaubte nur. »Weiter heißt es, wir hätten zur Verteidigung des Gebäudes einen ganzen Trupp von Raufbolden angeheuert, die jeden zusammenschlugen, dessen Nase ihnen nicht gefällt; ein volles Drachengeschwader, das 267
    aus irgendeinem Grund völlig unter Akkis Einfluß stehe, halte ununterbrochen Wache; keine Feuerechse wage sich mehr nach Landing, sie fürchteten alle um ihr Leben; Akki verfüge über schreckliche Waffen, mit denen er jeden zu lähmen vermöge, der sich nicht mit Leib und Seele seinen Plänen für Perns Zukunft verschrieben habe. Sämtliche Weyrführer und Bur gherren würden von Akki beherrscht ...«
    Piemur mußte warten, bis sich die Empörung der anwesenden Weyrführer gelegt hatte. »... Akki werde die Herrschaft über den Planeten übernehmen, und nur allzubald würden die drei Dämmerschwestern auf Pern herabfallen und jeder Burg und Gildehalle, die Akki nicht unterstütze, nicht wiedergut-zumachenden Schaden zufügen.
    Und wenn die Dämmerschwestern nicht mehr am Himmel
    stünden, würden auch alle anderen Sterne außer Kontrolle geraten, und auf diese Weise werde Akki alle künftigen Fädeneinfälle verhindern, denn Pern werde so völlig verwüstet sein, daß sich nicht einmal die Sporen hier noch wohlfühlen könnten.« Piemur holte tief Atem und fragte mit belustigt glitzernden Augen: »Reicht das fürs erste?«
    »Mir jedenfalls schon«, sagte Lessa scharf. »Vollendeter Quatsch.«
    »Gibt es jemanden, der dieses Geschwätz ernst nimmt?«
    F'lar beugte sich vor.
    Lytol holte tief Atem.
    »Diese Dummheiten könnten wenigstens teilweise erklären, warum die Delegation von Nerat, die um Rat bei der Bekämpfung eines Pflanzensterbens bitten wollte, so überaus nervös war. Meisterfarmer Losacot mußte sie fast mit Gewalt in den Raum schieben. Ich habe den Vorfall in meinem Tagesbericht erwähnt.«
    »Hat Akki ihre Unsicherheit bemerkt?« wollte Lessa wissen
    »Eine solche Frage würde ich ihm niemals stellen. Vollkommen unerheblich«, antwortete Lytol entrüstet und warf der 268
    Weyrherrin einen scharfen Blick zu. »Wichtig ist, daß sie offenbar eine positive Antwort erhielten, denn als sie gingen, unterhielten sie sich darüber, wie sie seine Empfehlungen in die Tat umsetzen könnten. Meister Losacot blieb noch bei mir stehen und bedankte sich, weil ich sie so rasch eingeschleust hatte. Ich hielt die Angelegenheit für ziemlich dringend.«
    »Ich behaupte immer noch«, sagte Robinton, »je mehr Menschen Akki persönlich kennenlernen, desto mehr Unterstützung wird er für seine Pläne erhalten.«
    »Nicht in jedem Fall«, widersprach Lytol leise.
    Dann lächelte er dem Harfner zu. »Aber wir beide haben uns schließlich geeinigt, in dieser Frage uneins zu sein, nicht wahr?«
    »So ist es«, bestätigte der Harfner liebenswürdig, doch in dem Blick, den er dem alten Burgverwalter zuwarf, lag ein Schatten von Trauer.
    »Und wie werden wir uns nun morgen beim Konklave verhalten?« fragte Lessa.
    »Vorausgesetzt natürlich, die Weyrführer werden überhaupt zugelassen.«
    »Oh, das ganz gewiß«, versicherte Jaxom. »Larad, Groghe, Asgenar, Toronas und Deckter würden niemals dulden, daß man die Weyrführer von Benden und vom Hochland ausschließt!« Er grinste. »Ich finde, wir sollten es ihnen überlassen, das Thema anzuschneiden.«
    »Morgen ist ein wichtiger Tag, Jaxom.« Lytol sah sein einstiges Mündel streng an.
    »Nicht alles ist wichtig, und wenn es sein muß, kann ich auch Haltung bewahren, alter Freund.« Jaxom schenkte Lytol ein gewinnendes Lächeln, ohne Piemurs Schnauben zu beachten.
    »Da so viele von uns nach Tillek fliegen sollen, haben T'gellan und K'van die Drachengarde hier verdoppelt.«
    »D'ram führt die Aufsicht«, fügte Robinton hinzu.

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