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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bilden sie sich immer ein, sie würden im nächsten Moment Hungers sterben.«
    Breda hatte kaum Anweisungen nötig, sie fand sich so rasch zurecht, daß Lessa vermutete, sie habe in der Gildehalle, wo sie aufgewachsen war, das Füttern der Kleinkinder übernommen.
    Im Weyr würde Bredas Leben ganz anders verlaufen: sie hatte soeben eine riesige Familie bekommen.
    Dann wandte Lessa sich der unangenehmsten Aufgabe eines Gegenüberstellungstages zu, die erfolglosen Kandidaten woll-352
    ten schließlich getröstet werden. F'lar hatte sich bereits der Knaben und der jungen Männer angenommen. Lessa sah sich nach Nataly und Baron Groghe um und entdeckte die beiden inmitten einer Schar von Familienangehörigen an einem der Tische. Manora war schon dabei, Wein, Klah und Fruchtsäfte zu servieren. Nataly gab sich alle Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen, und sie hielt sich auch ganz tapfer, wie Lessa fand.
    Besser jedenfalls als Silga und Tumara, die in Tränen zerflos-sen, während ihre Angehörigen nicht so recht wußten, was sie dagegen tun sollten. Cona war nirgendwo zu sehen. Lessa hätte gerne gewußt, mit wem sie wohl verschwunden war, dachte sich dann aber, bei ihrer Lieblingsbeschäftigung würde das Mädchen ihren Kummer vielleicht am schnellsten überwinden.
    Sie blieb nur kurz bei Nataly und Baron Groghe stehen und ging dann weiter, um Silga und Tumara ein paar aufmunternde Worte zu sagen.
    Die Harfner hatten zu spielen begonnen, und die Musik würde sicher auch bald die letzten deprimierten Gesichter aufhellen. Die Weyrbewohner gingen schon eifrig mit den Weinschläuchen herum und trugen riesige Platten mit gebrate-nem Herdentier-und Wherfleisch auf. Essen war doch immer noch die beste Medizin, überlegte Lessa.
    Als die Jungdrachen endlich gesättigt und auf ihren Strohsä-
    cken in den Unterkünften eingeschlafen waren, gestattete der Ausbilder den neuen Drachenreitern, sich zu ihren Familien zu gesellen. Mit der Anwesenheit der Ehrengäste kam das Fest erst so richtig in Gang.
    »Die junge Königin läßt kaum Wünsche offen, hmm?«
    Robinton schob sich auf den freien Platz an Lessas Seite und trank F'lar zu, der ihr gegenüber saß. »Ein beachtlicher Auftritt.«
    Lächelnd erbot sich Lessa, Robinton aus dem Schlauch mit Bendenwein nachzuschenken, der an ihrem Stuhl hing.
    »Ist Amaranth der Grund, warum F'lessan sich so brennend 353
    für die verlassenen Besitzungen auf dem Südkontinent interessiert?« Robinton stellte die Frage so betont harmlos, daß F'lar und Lessa sofort Bescheid wußten. Der Harfner hatte erraten, daß ein neuer Weyr gebraucht wurde.
    F'lar schnaubte verständnisvoll. »Er hat sich freiwillig angeboten.«
    »Er hält sich ohnehin mehr in Landing auf als hier«, fügte Lessa trocken hinzu. F'lessan hatte drei Söhne von ebenso vielen Mädchen aus dem Weyr und hielt daher auf Abstand, um nicht völlig vereinnahmt zu werden. Er hatte gut für die Kinder gesorgt, war aber, nicht anders als alle anderen jungen, hübschen und begehrten Bronzereiter, nicht bereit, schon jetzt seßhaft zu werden. Manora hatte sogar durchblicken lassen, der junge Charmeur solle dem Weyr ruhig eine Weile fernbleiben, vielleicht würde sich dann das eine oder andere der Mädchen entschließen, eine festere, dauerhaftere Verbindung mit einem älteren Reiter einzugehen.
    Robinton zog eine Augenbraue hoch, woraus Lessa schloß, daß er über F'lessans Situation durchaus im Bilde sei.
    »Sie hätten keinen besseren Kundschafter finden können. Ist ein Standort für einen neuen Weyr das einzige, wonach er suchen soll?«
    F'lar wurde hellhörig. »Wieso? Juckt Toric etwa schon wieder das Fell?«
    Robinton nahm bedächtig einen Schluck Wein. »Eigentlich nicht. Seit der Streit mit Denol um den Besitz der Großen Insel beigelegt ist, holt Toric bei Akki nach, was er bisher versäumt hat.«
    »Und?« ermunterte ihn F'lar.
    »Er hat seine Erschütterung recht gut kaschiert, als er herausfand, wie ... hmmm ... nahezu unermeßlich der Südkontinent in Wirklichkeit ist. Zum Glück ist er zu der Ansicht gelangt, die beiden neuen Handwerkszweige müßten auch im Süden ihre Gildehallen errichten. Ich glaube, er und Hamian hatten eine 354
    recht lautstarke Auseinandersetzung wegen der Füllpflanze, aus der Hamian sein Isoliermaterial entwickelt hat.«
    »Das faserige Zeug, von dem Bendarek andauernd redet?«
    fragte Lessa. »Wissen Sie, er macht sich aufrichtig Sorgen, weil so viele Bäume geopfert werden müssen, um die

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