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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Das Zeug reicht so weit, wie wir vom Fenster aus sehen können. Aber nichts davon trifft die Scheibe, die Pilotenkonsole ist ein einziges Feuerwerk, und die Technik piepst, was das Zeug hält.« Er sprudelte die Worte nur so heraus. Dann wurde seine Stimme schrill vor Erregung. »Bigath und Beerth behaupten, wir müssen hinaus. Sie sagen, es sind Fäden. Ich hätte niemals denken dürfen, wofür ich es halte! Nein, Bigath!« Das war nicht für Jancis bestimmt. »Dagegen können wir nicht anfliegen. Wenn überhaupt, dann sind es noch keine richtigen Fäden!
    Wir haben keinen Feuerstein, da draußen gibt es keine Luft, und fliegen könntest du sowieso nicht - du würdest nur schweben, genau wie hier drin. Scherben! Jancis, sie begreift es einfach nicht!«
    S'len ließ sich normalerweise nicht so leicht aus der Ruhe bringen, und auch Bigath war für ein grünes Weibchen außerordentlich besonnen. Im Hintergrund konnte Jancis Akkis beschwichtigende Stimme hören. Wenn Bigath schon ihrem Reiter nicht gehorchte, ließ sie sich von Akki erst recht nicht zur Ordnung rufen. Aus ihrem lauten Kampfschrei klang aufkeimende Panik.
    »Sag ihnen, Ruth hat verboten, das Schiff zu verlassen! Ihm 377
    gehorchen sie!« Jancis nahm Zuflucht zu einer Instanz, die von den kleineren Drachen respektiert wurde. Alle Grünen, die sie kannte, hatten eine Schwäche für den weißen Drachen.
    »Bigath will wissen, wann Ruth kommt!« S'lens Tonfall verriet seine Verzweiflung. Akkis ruhige Stimme mahnte die Grünen weiterhin zur Vernunft, aber die Tiere waren nicht in der Verfassung, um auf seine Argumente zu hören.
    Gerade als Jancis hastig eine Nachricht an Jaxom verfaßte, vernahm sie S'lens erleichterten Ausruf: »Ruth ist hier und hat alles unter Kontrolle!«
    Sie sah erst ihren Zettel und dann ihre Feuerechse an, die mit schiefgelegtem Köpfchen spöttisch zu ihr aufblinzelte. Nachdem sie noch einen Moment überlegt hatte, traf sie eine Entscheidung. Jaxom und Ruth konnten unmöglich erfahren haben, daß sie auf der Brücke gebraucht wurden. Jaxom war in Ruatha, und Akki hatte keine Möglichkeit, ihn dort zu erreichen. Sie sah auf ihre Armbanduhr und schrieb die genaue Zeit nieder. Dann fügte sie in Großbuchstaben das Wort >ZEIT-SPRUNG!< hinzu und wies Trig an, mit der Botschaft nach Ruatha und zu Jaxom zu fliegen.
    »Was soll das jetzt noch, Ruth und Jaxom sind doch schon hier?« fragte Fandarel.
    Jancis lächelte ihren Großvater an. »Trig braucht Übung, Großpapa.«
    Trig war fast sofort wieder zurück und schien überaus zufrieden mit sich.
    »Der braucht nicht nur Übung.« Fandarel war erbost über den scheinbaren Ungehorsam des Kleinen.
    »Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt«, sagte Jancis, um ihn abzulenken, und ging auf den Lift zu, »ich möchte diesen
    >Angriff< jedenfalls mit eigenen Augen sehen. Bisher durfte ich Hof oder Halle während eines Fädenfalls nie verlassen, also ist das die erste und vielleicht einzige Gelegenheit für mich.
    Will von euch keiner mitkommen?«
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    Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen, und als sie zusammen mit drei hünenhaften Schmieden im Lift steckte, bedauerte sie schon, die Herausforderung ausgesprochen zu haben.
    Die Lifttür öffnete sich, und dahinter ging es zu wie im Tollhaus: zwei grüne Drachen klebten mit gespreizten Schwingen am Fenster und zischten und geiferten so hemmungslos, daß die ganze Scheibe mit Speichel verschmiert war. Ruth hatte beide Flügel voll ausgebreitet, bedeckte damit die Körper der beiden und hielt mit seinen Schwingenfingern die ihren fest. Sein lautes Gurren ging fast unter in ihrem wütenden Fauchen.
    Jancis bekam Trig gerade noch zu fassen, ehe auch er sich zu den Drachen gesellte und ihr törichtes Gehabe imitierte. Als sie sich den Kleinen unter den Arm klemmte, mußte sie nach dem Geländer greifen, sonst hätte er sie mit seinem wilden Gezap-pel ins Trudeln gebracht. Ruth richtete seine blutunterlaufenen Augen auf Trig und kläffte ihn gebieterisch an. Sofort beruhigte sich die Bronzeechse.
    Die Aussicht - jedenfalls das wenige, was nicht von den drei Drachenkörpern verdeckt wurde - war beeindruckend: ein dichter Regen versperrte den Blick auf Pern. Anfangs mußte Jancis sich sehr beherrschen, um nicht zurückzuzucken. Die Gebilde kamen geradewegs auf die Yokohama zugeschossen und wurden scheinbar erst im letzten Moment vor dem Aufprall von den Schilden des Schiffs abgelenkt. Allmählich gewöhnten sie und die drei Schmiede sich

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