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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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räumte Jaxom ein, fuhr sich mit den Fingern durch das schweißfeuchte Haar und hoffte, daß sein Grinsen diesmal glaubhafter ausfiel. Er wollte Piemur nicht eingestehen, daß er Angst gehabt hatte, obwohl er sehr wohl wußte, wieso aus seinem Anzug ein säuerlicher Schweißgeruch aufstieg.
    »Neugierig bin ich«, fuhr Piemur fort, »was Sharra, Lytol, Lessa, F'lar und Robinton zu deiner neuesten Eskapade sagen werden.«
     
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    »Wenn sie es erst einmal ausprobiert haben, werden sie feststellen, daß eigentlich keine Gefahr besteht. Es ist nur ... ein etwas anderer Flug auf einem Drachen!«
    Piemur seufzte theatralisch. »Und nachdem du und Ruth damit angefangen haben, werden sich alle Drachen und Reiter auf ganz Pern genötigt fühlen, eurem Beispiel zu folgen. Ist es das, was du wolltest, Akki?«
    »Eine unvermeidliche Entwicklung in Anbetracht der freund-schaftlichen Rivalität unter den Drachenreitem.«
    Piemur hob resignierend die Arme. »Wie ich schon sagte, wer einen Freund wie Akki hat, braucht keine Feinde mehr!«
    *
    Jaxom hatte sich darauf eingestellt, daß nach der Ankunft in Landing eine ganze Serie von Strafpredigten auf ihn niedergehen würde. »So taktvoll kann nur ein Harfner sein!« bemerkte er bissig, als Piemur Lytol, der in der Eingangshalle Dienst tat, sofort mit der Neuigkeit überfiel. Jaxoms alter Vormund wurde fahl im Gesicht, seine Züge verhärteten sich, und Jaxom sah befriedigt, wie Piemur erbleichte. »Wir sollten ganz nüchtern und sachlich bleiben«, sagte er und trat zu Lytol. »Mit mir ist alles in Ordnung, wirklich. Ruth würde mich niemals in Gefahr bringen, ebensowenig wie Akki. Hallo!« Er hob die Stimme.
    »Kann mir mal jemand helfen?«
    Jancis kam den Gang entlanggelaufen, blieb abrupt stehen, warf einen Blick auf Lytol und stürzte in einen Raum. Gleich darauf war sie mit einer Thermosflasche wieder zurück und schenkte Lytol einen Becher Klah ein.
    »Steh nicht herum, Piemur, hol Wein. Am besten von dem Branntwein«, rief sie ihm noch nach, als er bereits auf dem Weg zur Küche war. »Was hast du eigentlich angestellt?«
    wollte sie dann von Jaxom wissen.
    »Nichts, was so gefährlich wäre, wie« - Jaxom hatte schon 445
    >einen alten Mann< auf der Zunge, fing sich aber gerade noch
    - »jemanden aus heiterem Himmel mit Neuigkeiten zu überfal-len. Wie ich sehe, hat Akki nicht verraten, was er heute für uns geplant hatte.«
    »Was kann denn am Ausleeren von Treibstoffsäcken so gefährlich sein?« Jancis hatte die hübschen Augen staunend aufgerissen.
    »Mir fehlt überhaupt nichts«, behauptete Lytol. Er hatte folgsam ein paar Schlucke von dem heißen Klah getrunken und bekam nun tatsächlich wieder etwas Farbe ins Gesicht.
    Piemur kam im Laufschritt zurück, in einer Hand hielt er einen Weinschlauch, und zwischen die Finger der anderen hatte er mehrere Gläser geklemmt, die er nun unnötig heftig auf den Tisch stellte, obwohl er sah, daß Lytol sich bereits auf dem Wege der Besserung befand. »Ich brauche selber dringend eine Stärkung«. Der Harfner verschüttete beim Eingießen so viel Wein, daß Jancis ihm mit einem empörten Ausruf den Schlauch entriß. »Danke. Wurde aber auc h Zeit!« Piemur leerte sein Glas auf einen Zug und hielt es ihr zum Nachschenken hin.
    »Du wartest, bis du an die Reihe kommst«, schalt sie.
    Jaxom bedeutete ihr mit einer Geste, auch Lytol einzuschenken, und ermunterte den alten Mann zum Trinken.
    »Wie kommst du überhaupt dazu, ein solches Wagnis einzugehen?« fragte Lytol.
    Jaxom seufzte. »Es war kein Wagnis. Akki hat Ruth und mich zu einem Raumspaziergang aufgefordert, und wir waren einverstanden. Für Ruth und mich bestand nie auch nur die geringste Gefahr. Er hielt sich mit den Krallen am Triebwerksgerüst fest, und ich - nun, ich hielt mich an ihm fest.« Jaxom grinste über Jancis' offenkundige Bestürzung.
    »Drachenreiter!« Ihr Tonfall machte die Bezeichnung zu einer vernichtenden Anklage.
    »Du weißt doch auch, Lytol, daß ein Drache seinen Reiter 446
    niemals in Gefahr bringen würde? Und daß er sich und seinen Reiter jederzeit in Sicherheit bringen kann, indem er ins Dazwischen geht?« Jaxom fiel auf, daß er Lytol soeben zum erstenmal seit vielen Umläufen gebeten hatte, sich zu den Eigenschaften der Drachen zu äußern. Als er nun sah, wie sich bei seinem alten Vormund die Kiefermuskeln verkrampften, befürchtete er, die Grenzen des guten Geschmacks überschritten zu haben.
    Lytol atmete langsam aus. »Ich war

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