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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Süßpaste, die sie mochte, denn er wußte, andernfalls würde sie ihn dazu auffordern, und zwar laut. Mit Aranya hatte er es viel leichter als mit Almie. Dann nahm er das Futterkorn und versorgte das Geflügel und Delky, die geduldig an der Hintertür auf ihre morgendliche Handvoll wartete. Fast wären die Hunde unruhig geworden, doch auch sie bekamen rechtzeitig ihre Futterschüsseln. Sie konnten laut genug heulen, um Tote zu wecken, wie seine Mutter oft sagte.
    In der Küche machte er dann Wasser heiß und mahlte Klah-Rinde, weil das Vorratsglas leer war. Wenn heute etwas gebraucht wurde, dann auf jeden Fall Klah.
    Er veranlaßte Aranya, Almie wieder mit in ihr Zimmer zu nehmen und sie zu waschen und anzuziehen. Aranya spielte liebend gerne die >Mutter< für ihre Schwester. Gerade hatte er sich zu seinem eigenen Frühstück hingesetzt, da schlüpfte Kami durch die Hintertür, die blauen Augen ernst geweitet, denn sie hatte eine Nachricht zu überbringen.
    »Es ist schrecklich, nicht wahr«, flüsterte sie ihm zu.
    »Sie schlafen noch«, bemerkte Readis leise. Er machte eine fragende Bewegung mit der Röstzange, aber sie schüttelte den Kopf. Dagegen schaute sie sehnsüchtig auf den Krug mit Fruchtsaft auf dem Tisch, und so schenkte er ihr ein Glas ein.
    »Vater hat diesen Morgen eine Nachricht erhalten«, sagte sie.
    »Wir sollen alle mit dem Schiff zur Monaco-Bucht segeln, um 226
    den Harfner ins Meer zu begleiten.«
    Readis spürte einen Kloß in der Kehle. Boskoney hatte ein sehr bewegendes Lied über eine ehrenvolle Seebestattung für einen anderen alten Harfner, Tante Menollys ersten Lehrer, gesungen. So würde es sein.
    »Wir alle?« fragte Readis, nachdem er den Kloß hinuntergeschluckt hatte. »Wir alle vom Paradiesfluß?«
    Er meinte damit, ob auch die Kinder mitkommen sollten.
    Kami nickte.
    »Vater sagt, wir werden alle drei Schiffe nehmen, so daß praktisch jeder zu Ehren unseres Meisterharfners mitkommen kann. Vater sagt, wir dürfen nie vergessen, was wir Meister Robinton verdanken.«
    »Werden wir dann also zur Schule gehen können?« fragte Readis.
    »Wie kannst du nur an die Schule denken, wenn die ganze Welt trauert?« Kami erhob die Stimme vor Empörung über seine unschuldige Frage.
    »Die Frage ist völlig gerechtfertigt«, warf plötzlich Jayge von der Tür her ein. »Ah, Klah! Da hat jemand an die anderen gedacht«, fügte er hinzu und nickte Readis zu. »Das war lieb von dir. Deine Schwestern haben gefrühstückt und sind beschäftigt? Danke.« Er schenkte drei Becher ein, gab Süßwür-ze in zwei und stellte sie auf ein Tablett. »Ich bin gleich wieder da. Röstest du bitte etwas Brot, Readis? Ich glaube kaum, daß irgendeiner von uns gestern abend etwas gegessen hat.«
    »Einen Moment bitte, Gutsherr Readis«, begann Kami förmlich und holte tief Luft. »Mein Vater sagt, er hat eine Nachricht bekommen, und die ganz Siedlung soll morgen früh zur
    Monaco-Bucht kommen. Mein Vater sagt, die Schiffe müssen mitten in der Nacht ablegen, damit wir rechtzeitig bei der Monaco-Bucht eintreffen.«
    »Alle drei Schiffe? Hmm, das heißt, daß genug Platz für alle ist?«
     
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    Kami nickte, das Bild der Ernsthaftigkeit selbst.
    »Ja, Sir. Jeder kann mitkommen, sollte mitkommen, hat er gesagt. So stand es in der Botschaft.«
    »Sehr schön. Kannst du diese Nachricht in der ganzen Siedlung verbreiten? Danke, Kami.«
    Kami schlüpfte aus der Hintertür, und durchs Fenster konnte Readis sie den Pfad zu den Häusern der Siedlung entlangren-nen sehen.
    »Das Brot, bitte, Readis, und so viel, daß es auch für deine Mutter und Boskoney reicht.«
    Es war ein sonderbarer Tag. Die Menschen gingen ihrer üblichen Arbeit nach, doch alle machten ein ernstes Gesicht.
    Manche hatten rote Augen und schneuzten sich ständig, insbesondere als Readis, der den Boten machte, die Anweisung bezüglich der Schiffsreise weitergab, wie Onkel Alemi es ihm aufgetragen hatte.
    Er fragte sich, ob Onkel Alemi den Delphinen Bescheid gegeben hatte. Es mußte wohl so sein, denn als sie mitten in der Nacht an Bord der Gute Winde gingen, war das Wasser voll Rückenfinnen, und im Licht der Sterne glänzten die wendigen Leiber silbrig.
    Es gelang ihm nicht, so lange wach zu bleiben, wie er es gerne gewollt hätte: Die letzte Nacht war anstrengend gewesen, ebenso der Tag auf eine äußerst sonderbare Weise. Auch die Delphine ließen einen traurigen Gesang erklingen. Er rollte sich unter seiner Decke im Bug der Gute Winde zusammen und

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