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Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer

Titel: Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hindern, sich zu verflüchtigen?«
    Der ohnehin kleine Genetiker schien in seinem dunkelgrünen Schutzanzug weiter zu schrumpfen. »Mir blieb nur sehr wenig Zeit. Ich habe das Bestmögliche getan, um ein geeignetes Mittel zu synthetisieren. Bis vor einer Stunde habe ich noch nie einen Halbspur-Changeur gesehen, wusste nichts über ihren Stoffwechsel. Ich kann die Art ihrer Verbindung zu einem hyperdimensional anders gelagerten Kontinuum nur aufgrund von Vermutungen definieren, sodass selbst die einfachsten genetischen Grundlagen ...«
    »Wird es?«, unterbrach der Frequenzfolger verärgert.
    Ein Blick aus verzweifelten, von Methangas umnebelten Augen. Normalerweise war die Methanatmosphäre innerhalb des Helmes nicht zu sehen; offenbar hatte der Genetiker die Mischung verändert. Kharonis hatte dies schon einige Male beobachtet, wenn die Okrivar vor besonders schweren Aufgaben standen und extreme Konzentration und Leistungsfähigkeit gefordert waren.
    »Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es die gewünschte Wirkung zeigen.«
    Wortlos wandte sich der Frequenzfolger um. Diese Zusicherung, die nicht gerade von Optimismus durchdrungen war, musste wohl genügen. Er ging los. »Du begleitest mich!«
    Das Geräusch leiser, trippelnder Schritte bewies, dass der Genetiker seinem Befehl Folge leistete.
    Die Kriegsordonnanz Ptoriss stand mit einem Mal vor Kharonis. Während der letzten Minuten hatte der kleine Humanoide den paralysierten Gefangenen bewacht. »Es ist gut, dass das Medikament endlich bereitsteht. Bald hätte ich die Betäubung erneuern müssen.
    Die Biowerte des Gefangenen sind allerdings bedenklich schwach. Einen weiteren Paralysestrahl hätte er möglicherweise nicht verkraftet.«
    »Dann hoffen wir, dass das Medikament des Genetikers keine unerwünschten Nebenwirkungen mit sich bringt.«
    »Es wird die körperliche Funktion des Halbspur-Changeurs nicht beeinträchtigen«, versicherte der Okrivar. »Ich hatte zunächst eine andere Möglichkeit im Sinn, ihn auf hyperphysikalischer Ebene von seiner Umgebung zu isolieren und damit eine Verflüchtigung mit Sicherheit zu verhindern, doch die Beigabe von Baad-3-Tsomarin hatte die Kohärenz seines Genoms augenblicklich zerstört.«
    Was du nicht sagst , dachte Kharonis irritiert. Er ließ sich allerdings nicht anmerken, dass er weder von Baad-3-Tsomarin noch von der Kohärenz eines Genoms je zuvor gehört hatte. Es war nicht seine Aufgabe. Seine Bestimmung lag darin, im Auftrag der Frequenz-Monarchie einen Krieg zu führen und zu gewinnen, damit sie endlich die Herrschaft antreten konnte!
    Deshalb würde er diesen Gefangenen zum Reden bringen, koste es, was es wolle. Ob der Changeur danach das Leben verlor oder nicht, war zweitrangig.
    Seit einigen Minuten trafen beunruhigende Nachrichten seiner Darturka-Truppen ein. Offenbar hielten sich nirgends mehr Halbspur-Changeure auf; die gesamte Stadt war wie ausgestorben, die Bewohner entweder tot oder auf jene geheimnisvolle Weise verschwunden.
    Möglicherweise trieben sich noch einige in den ausgedehnten Katakomben unterhalb der Stadt herum. Dort existierte ein Gewirr aus Korridoren und Hallen; ein guter Teil der Infrastruktur war offenbar genau wie im Fall des ausgelagerten Polyport-Hofes in unterirdische Bereiche verlagert worden – genauer gesagt in unterseeische. Die tiefsten Korridore lagen etliche Meter unterhalb des Meeresspiegels. Der unterste Punkt der gewaltigen Scholle ragte fast fünfzig Meter tief in die Fluten.
    Um eine Flucht möglicher Überlebender durch die Katakombengänge zu verhindern, hatte Kharonis angeordnet, die Scholle, die die unscheinbare graue Stadt der Changeure trug, von den Nachbarbereichen der gewaltigen Stadt zu isolieren. Es wären Milliarden von Zuchtsoldaten nötig, um diese planetengroße, auf dem Meer schwimmende Megalopolis völlig nach einer Gruppe von Flüchtlingen zu durchsuchen.
    Nach dem Bericht seiner Darturka existierten zwölf unterirdische Verbindungsbrücken zu den Katakomben der Nachbarschollen. Acht davon hatten sie bereits zerstört; für die anderen vier stand die Vollzugsmeldung bislang aus.
    Je länger er die Lage durchdachte, desto wahrscheinlicher schien ihm, dass sein Gefangener die letzte Möglichkeit bot, an Hintergrundinformationen zur Geschichte des Polyport-Netzes in den letzten Jahrtausenden zu gelangen.
    Informationen, die Kharonis benötigte, um der Monarchie effektiv zu dienen.
    Der Gefangene lag in einigen Metern Entfernung neben dem Gleiter auf dem

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