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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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die Schiffe waren Machtfaktoren. Ein Fehler, dass er jetzt nicht an Bord war. Er würde in dieser Situation ...
    Ich kann nicht an Bord zurück , warf der Induktionsdamm ein.
    Sinnafoch hielt inne, ließ den Kommunikator entgeistert sinken. Natürlich. So war es! Der Kommandant der Terraner, dieser Reginald Bull, hatte nicht nur mit einem Überfall auf ITHAFOR vom Weltraum her gerechnet, er hatte auch die Möglichkeit einkalkuliert, dass seine Raumverteidigung überwunden werden und ein Enterkommando an Bord kommen würde. Und er hatte sich nicht damit begnügt, für diesen Fall interne Verteidigungsvorkehrungen zu treffen – er hatte das gesamte Distribut-Depot in eine gigantische Falle verwandelt!
    Wie es jetzt aussah, war der Kampfverband, den sie angetroffen hatten, nur ein kleiner Teil der Kräfte gewesen, die zur Verteidigung bereitgestanden hatten. Womöglich war sogar die Niederlage beim Angriff der Schlachtlichter gespielt gewesen, Teil des Plans!
    Doch wozu? Darauf gab es nur eine Antwort, und um die zu finden, war Sinnafoch nicht auf die Hilfe seines Induktionsdamms angewiesen.
    Bull wollte ihn, Sinnafoch, den Frequenzfolger. Er wollte einen Geheimnisträger der Monarchie.
    *
    PRAETORIA bestimmte die Schlacht. Die schimmernden Würfel, gerade eben noch in Form eines räumlichen Kreuzes erschienen, huschten nun in enger Formation umher wie ein Schwarm wendiger Fische, kreisten eines der Schlachtlichter nach dem anderen ein und ...
    »Zugegeben, ein blödes Wortspiel«, murmelte Bull, »aber sie blasen ihnen das Licht aus. Das Schlachtlicht meinetwegen.«
    Und das immer noch ohne eigene Verluste. Die Schiffe Sinnafochs kamen nicht einmal dazu, die kleineren Modul-BOXEN zu verfolgen oder den Schlachtschiffen gefährlich zu werden. Diesmal wussten die Terraner, mit wem sie es zu tun und mit welchem Gefechtswert der Gegenseite sie zu rechnen hatten. Das erleichterte die Sache.
    Es war wie ein Dammbruch. Psychologische Effekte, ganz klar. Bull presste die Kiefer zusammen. Daran, dass der Gegner geschockt reagierte, dass er von raschen, brutalen Verlusten demoralisiert werden konnte, merkte man, dass auch auf der Gegenseite Lebewesen standen, keine Roboter.
    Verdammte Sache, das hier.
    Bull war nicht zum Jubeln zumute, auch wenn er die erregte Stimmung der anderen nur zu gut verstand. Sie erwuchs letzten Endes aus Angst, und zwar aus einer durchaus berechtigten Angst – der Angst, die andere Seite könnte stärker sein und die Oberhand gewinnen. Ein dunkles Gefühl sagte Bull, dass sie alle in diesem Fall nichts Gutes zu erwarten hätten.
    Eine Erinnerung blitzte vor seinem inneren Auge auf, ein Erinnerungsbild wie ein statisches, hell ausgeleuchtetes Diapositiv (obwohl heutzutage nur noch höchst spezialisierte Technohistoriker überhaupt wussten, was das war): an einen Stadtbummel mit seiner Frau Fran durch die Innenstadt von Terrania City. Vor ewigen Zeiten. Als Frieden geherrscht hatte. Frieden und Glück.
    Fran hatte ein paar Kleider anprobiert, sich nicht entscheiden können zwischen einem dunkelroten und einem aus irgendeinem dieser arkonidischen Glitzerstoffe und schließlich keins davon gekauft. Anschließend hatten sie in einem Café am Daellian-Park etwas getrunken, mit Blick auf die Solare Residenz, die halb in Wolken gehüllt im Licht der nachmittäglichen Sonne geglänzt hatte.
    Und es war friedlich gewesen, herzerwärmend friedlich auf jeder Ebene. Keine galaktischen Konflikte, die einem nachts den Schlaf raubten. Keine wirtschaftlichen Probleme, die es abzufedern galt. Keine Katastrophen, deren Verluste einen bedrückten.
    Selbst der große Schatten am Horizont ihrer Beziehung – der Umstand, dass Fran alterte, Bully aber nicht und sie trotz gesunder Ernährung, sportlicher Ertüchtigung und Kosmetik anfing, älter auszusehen als er –, selbst diese Bürde, die von Anfang an auf ihrer Ehe gelegen und sich mit den Jahren als schwerer erwiesen hatte als gedacht, hatte an diesem Nachmittag nichts gewogen.
    Es war einfach nur ein schöner Spätsommertag gewesen, und weil man in Terrania City die Anwesenheit von Prominenz zu sehr gewohnt war, um davon Aufhebens zu machen, war auch ihr Ausflug friedlich verlaufen. Hin und wieder hatten Passanten gegrüßt, freundlich in der Regel. Ein paar Touristen hatten sie erkannt, geguckt, getuschelt, sie aber in Ruhe gelassen. Die meiste Zeit waren sie einfach nur Reginald und Fran gewesen, ein Paar wie viele andere, die an diesem Nachmittag unterwegs waren in

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