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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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beharrte Bull. »Schließt die Lautsprecher aller TARAS zusammen, die drinnen sind. Und wenn das nicht reicht, nehmt die Schirmfelder selber als akustische Membran.«
    »Ah!«, machte der Oberleutnant. Die Idee schien ihm neu zu sein. »Das könnte gehen.« Am Ende machten sie beides, und Bulls Stimme wurde derart laut ins Innere der Kampfzone abgestrahlt, dass man hätte meinen können, ITHAFOR hätte Wirkungstreffer abbekommen. (Falls Du Dich fragst, Katarissa, wieso wir deren Anführer nicht einfach angefunkt haben: Das geht in so einer Situation nicht. Der interne Funk einer Kampfeinheit wird verschlüsselt übertragen, und alles, was nicht im richtigen Kode ankommt, wird ausgeblendet, um Störeinflüsse, Falschmeldungen und so weiter zu unterbinden. Natürlich horcht eine eigene Funkeinheit auf eventuelle Kommunikationsversuche des Gegners, aber so eine Einheit schienen die Darturka gar nicht zu haben. Oder nicht mehr. Also blieb nur, zu schreien.)
    Natürlich war ein Translator dazwischengeschaltet, und das, was man hörte – die in der Frequenz-Monarchie übliche Verkehrssprache –, klang sonor, hart, beinahe metallisch. Bull stand unmittelbar am Schirm, sodass die Darturka ihn sehen konnten. Das nahmen sie zunächst aber bloß zum Anlass, auf ihn zu feuern, bis sie eben nichts mehr sahen vor lauter Überladungsreaktionen des Schirmfelds.
    Natürlich richteten sie nichts aus.
    Bull allerdings auch nicht.
    *
    Bull wiederholte seine Aufforderung an Sinnafoch, sich zu ergeben, mehrere Male, doch es kam keine Reaktion außer der, dass die Darturka Zielübungen auf ihn veranstalteten.
    »Habt ihr es wirklich auf allen Frequenzen versucht?«, vergewisserte er sich bei den Leuten an den Funkgeräten, die auf Reaktionen gelauscht hatten, und die drei nickten, alle zugleich wie abgesprochen, was in dieser Situation seltsam bizarr wirkte.
    Aber vermutlich stimmte es.
    Sinnafoch hatte es verstanden, sein eigenes Konterfei über irgendwelche stationsinternen Holo-Werfer zu projizieren, deren Existenz ihnen bis dato entgangen war: Zweifellos würde er Mittel und Wege finden, sich verständlich zu machen, wenn er das beabsichtigte.
    Dass er es nicht tat, konnte also nur heißen, dass er nicht daran dachte, auf Bulls Angebot einzugehen, ihm weitere Verluste zu ersparen, wenn er sich ergab.
    Aber warum? Er musste doch sehen, dass er aus dieser Umzingelung nicht mehr freikommen würde!
    Bull rief PRAETORIA an. Die Zahl der Schlachtlichter sei inzwischen auf elf gesunken, das noch angekoppelte Schiff mitgezählt, meldete der Kommandant PRAETORIAS, Oberst Aysen Haardt. Man sei zuversichtlich, fügte er hinzu.
    Haardt war ein blasser, untersetzter Mann, der auf den ersten Blick so unscheinbar wirkte, dass man glauben mochte, es mit jemandem zu tun zu haben, der nur als Offizier verkleidet war, dessen wahrer Beruf sich aber irgendwo in einsamer Abgeschiedenheit abspielte, in einem Museumsarchiv beispielsweise. Alles Tarnung, wie Bull genau wusste: Zu sagen, dass seine Leute große Stücke auf ihn hielten, wäre eine grandiose Untertreibung gewesen; tatsächlich musste man wohl eher von einer Art Fan-Klub sprechen. Haardt zu unterschätzen war ein Fehler, den man nur einmal machte, und sei es nur, weil man keine zweite Gelegenheit dazu bekam.
    »Gibt es Fluchtversuche?«, wollte Bull wissen.
    »Nein«, antwortete Oberst Haardt. »Sie ergeben sich nicht, sie fliehen nicht ... Ich habe den Eindruck, sie bestehen darauf, ums Leben zu kommen.« Er hob die blassen Augenbrauen. »Vielleicht ein Ehrenkodex oder so etwas. Kennen wir ja auch aus der terranischen Geschichte.«
    »Oder sie spielen auf Zeit«, überlegte Bull. »Dass Sinnafoch sich in seiner jetzigen Lage nicht ergeben will, könnte heißen, dass er demnächst mit Verstärkung rechnet.«
    »Hmm«, machte Oberst Aysen Haardt. Er machte meistens »Hmm«, wenn er anderer Meinung als sein Gesprächspartner war.
    »Du glaubst das nicht?«, fragte Bull.
    »Wenn ich an deren Stelle auf Zeit spielen wollte, würde ich mich anders verhalten.«
    Bull auch, aber er hatte schon oft genug feststellen müssen, dass seine Befähigung zum Exo-Psychologen ihre Grenzen hatte.
    »Mag sein«, sagte er. »Aber ich kann kein Risiko eingehen.« Das war der Punkt. Sie durften sich nicht von ihren momentanen Erfolgen in Sicherheit wiegen lassen. Das Blatt konnte sich nur zu schnell wieder wenden.
    »Nein, ich werde kein Risiko eingehen«, fuhr er fort. »Wenn Sinnafoch nicht aufgibt, erhöhen wir

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