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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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kann in Schutzschirme sogenannte Strukturlücken schalten – das sind Stellen, an denen das Schirmfeld mehr oder weniger durchlässig wird. Im Normalfall dient eine solche Lücke dazu, dass man das Innere eines Schirms betreten oder verlassen kann wie durch eine Tür.
    Eine Schirmschleuse ist etwas Kompliziertes. Bei den meisten Schirmprojektoren kann man das nicht direkt schalten, sondern braucht dazu einen zweiten Projektor, der ein Feld erzeugt, das sich mit dem anderen überlagert: Stell Dir zwei Seifenblasen vor, die einander zum Teil durchdringen. Gut, Seifenblasen tun das nicht, sie sehen nur so aus, als täten sie es, aber Schutzschirme tun es, wenn man es richtig macht (ich erspare mir die technischen Einzelheiten; es hat was mit Kodierungen, Frequenzbereichen und Energieresonanzen zu tun).
    Anschließend schaltet man erst im einen, dann im anderen Schirm eine Strukturlücke und passiert sie auf diese Weise, wie man eine Schleuse passieren würde. Der Vorteil, ganz klar: Niemand kann eine Strukturlücke dazu benutzen, mal eben ein paar Strahlschüsse auf die andere Seite abzufeuern.
    Sinnafoch legte seinen Raumanzug ab, mit matt wirkenden, bedächtigen Bewegungen. Als habe er alle Zeit der Welt.
    Das muss Bulls Verdacht nur bestärkt haben. Ich merkte, wie der Liga-Minister ungeduldig wurde – und wie er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Aber schließlich war es so weit. Sinnafoch stand da, in eine schlabberige Kombination von schmutzig dunkelgrüner Farbe gekleidet, und wartete, bis die Strukturschleuse entstand (anders als die meisten Schutzschirme, die in unbelastetem Zustand völlig transparent und quasi unsichtbar sind, sieht man eine Strukturschleuse wegen der energetischen Überlagerungen immer; und zwar in Form milchig weißer Umrisse und schillernder Schirmflächen). Er passierte die erste Lücke, wartete, bis sie sich hinter ihm wieder geschlossen hatte und sich vor ihm die zweite auftat, und stand im nächsten Moment vor uns.
    Und gleich darauf passierte es.
    Ich kann es immer noch kaum glauben. Ich habe nichts gesehen, nicht das Geringste! Alles, was ich gesehen habe, war ein dürrer, unsympathischer Extraterrestrier, der, die leeren Hände in einer Geste der Unterwerfung ausgebreitet, vor uns stand ...
    Und der einen Sekundenbruchteil darauf von den vier TARAS unter Feuer genommen wurde, im selben Augenblick, in dem Gucky einen markerschütternden Schrei ausstieß.
    Nicht um alles in der Welt konnte ich begreifen, wo die Sprenggranate hergekommen war, die der tote Sinnafoch in den Händen hielt.
    Und dann brach sowieso die Hölle los. Die Darturka kamen brüllend angestürmt und begannen zu schießen, was das Zeug hielt. Sie hatten schon immer gekämpft wie die Berserker, aber jetzt waren sie endgültig außer Rand und Band.
    *
    »Noch mal«, sagte Bull.
    Sie standen um einen Monitor im Konferenzraum herum, bis auf Gucky, der sich einen Stuhl geholt hatte. Lech Hallon war bleich wie ein Stück Käsekuchen, Oberleutnant Kajosh dagegen wirkte, als platze er demnächst vor Wut.
    Milton DeBeer setzte die Aufzeichnung, die aus den positronischen Speichern eines der vier TARA-VII-UH-Roboter stammte, an den Anfang zurück. Wieder sahen sie, wie Sinnafoch aus der Schleuse trat, beide Hände hinter dem Rücken versteckt. Sahen in Zeitlupe, wie er die Hände nach vorn riss, wie er an jenes Teil des fremdartigen Mechanismus fassen wollte, den man inzwischen als den Sofortzünder identifiziert hatte – und wie ihn die Energiestrahlen aus den Waffenarmen der TARAS durchbohrten, herumwirbelten, ihm keine Chance ließen, die Granate in seinen Händen zu zünden.
    »Die TARAS sind darauf programmiert, Gefahren von Menschen abzuwenden, und sie sind imstande, selbsttätig zu entscheiden, was eine Gefahr ist und was nicht«, erklärte DeBeer. »Nur deswegen seid ihr alle noch am Leben. Und weil Sinnafoch offenbar keine Bombe mit Zeitzünder griffbereit hatte.«
    Bull rieb sich übers Gesicht. »Ich habe ihn mit leeren, ausgebreiteten Händen dastehen sehen! Ich hätte die TARAS in dem Moment am liebsten ins All geschossen!«
    »Offensichtlich eine Anwendung seiner Gabe des Paraschleichens «, vermutete der Chefwissenschaftler. »Wir wissen, dass Sinnafoch über die Fähigkeit verfügte, aus der Aufmerksamkeit anderer Lebewesen zu verschwinden, quasi unsichtbar zu werden, ohne es im physikalischen Sinne zu sein. Eine psychologische Unsichtbarkeit sozusagen. Doch anscheinend kann man diese Fähigkeit

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