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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dass er mindestens Spuren eines paranormalen Talents besaß und dieses sowohl mit Instinkt als auch vorausschauender Intelligenz einzusetzen vermochte.
    Schwerer wog, dass Ramoz trotz der vom zunehmenden Stress angeheizten Kampfsituation nie in animalischer Wut die Beherrschung verloren hatte. Jeder seiner Vorstöße war ausschließlich darauf angelegt gewesen, Mondra kurz mit einer Kralle oder der Schwanzspitze zu streifen.
    Er hätte sie gar nicht verletzen können. Zwar war er berückend schnell, doch gewiss nicht schneller als die Mikropositronik des SERUNS, die notfalls augenblicklich einen gravomechanischen Schutzschirm errichtet hätte. Aber woher sollte Ramoz das wissen?
    »Mit Auszeichnung bestanden«, lobte Mondra. »Du hast erneut bewiesen, dass du freundlich gesinnt bist und außerdem allerhand draufhast.«
    Warum sollte sie also versuchen, den offensichtlich Heimat- und Herrenlosen wieder loszuwerden? Er begann ihr ans Herz zu wachsen. Sie tendierte immer stärker dazu, ihn zu behalten – falls er denn überhaupt bei ihr bleiben wollte.
    Diese Gedanken riefen ein regelrecht katzenhaftes Schnurren bei Ramoz hervor. Er strich um Mondras Beine, rieb sich sacht an ihren Stiefeln und brummte etwas, das sich beinahe wie ein lang gezogenes »...aaankeeee« anhörte.
    Perplex trat sie einen Schritt zurück. Lernte er jetzt auch noch sprechen?
    Da änderte sich Ramoz’ Verhalten plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, radikal. Er knurrte, fauchte, buckelte, sträubte die Haare und fuhr die Krallen aus, als drohe eine Gefahr.
    Im nächsten Augenblick gellten Alarmsirenen durchs Schiff. Ehe Mondra ihre Gefährten anfunken konnte, hörte das mehrstimmige, unharmonische Schrillen auf wie abgehackt.
    Zugleich gingen schlagartig sämtliche Lichter aus.

6.
    Schiff- und Wortbruch

    Es war stockdunkel. Unheimliche Geräusche erklangen, wie Rascheln absterbender Blätter, höhnisches Wispern heranschleichender Schattenwesen, langsames Zerreißen einer Folie zwischen Realität und Traumdomäne.
    Sie war skeptisch gewesen, aber schon der Beginn der Vorführung zog Sonarte Horiuu in Bann.
    Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, sickerten die an der Grenze des Hörbaren angesiedelten Klänge tief hinab in ihr Unterbewusstes und erweckten eine Fülle von Assoziationen. Verdrängte Ängste stiegen hoch, wie Blasen in einem blubbernden Kessel voll Blut, schlammige Gerüche, sich schlängelnde Rauchfahnen aus lang verschütteten Erinnerungen an früheste Kindheitserlebnisse.
    Bangigkeit ergriff Sonarte: die Furcht des Säuglings, von der Amme im Stich gelassen zu werden, aus dem kuscheligen Nest ins kalte Nichts zu stürzen, sich allein dem grauenvoll grenzenlosen Draußen stellen zu müssen. Jenes klamme Gefühl war mit einem Male wieder da, das sie durch die Schulzeit begleitet hatte: Angst zu versagen, die Grundprinzipien und Feinheiten ordentlicher Buchhaltung nicht zu begreifen, vor der Unberechenbarkeit der Welt und des Universums zu kapitulieren – in Summe, sich ihrer Herkunft nicht würdig zu erweisen.
    Sie war kurz davor, die Fäuste an die Ohröffnungen zu pressen, sich einzurollen und ihren Kopf zwischen den Knien zu verstecken, als sich in die Geräuschkulisse andere Töne mischten. Ein leises, hohes, zärtliches Singen, fragile Melodielinien, die sich wie Nebelfäden zu einem Anhauch von Akkordgespinsten fanden, um gleich wieder zu verwehen.
    Die Zeit stand still, vielmehr: Sie dehnte sich ins Unendliche, in milden Wellen oszillierend, pulsierend, das All umfassend, Sonarte und das übrige Publikum, den Saal und das ganze Schiff, den gesamten Kosmos in eins hüllend ...
    ... mit ihm .
    Aus der Finsternis schälte sich eine Gestalt; vornübergeneigt, doch weniger in Form einer Verbeugung, sondern als sei sie just vom Himmel gefallen und federe die Landung mit den vier hinteren Extremitäten ab. Die Musik verhallte und verdichtete sich zu einem sanften, tröstlichen, subsonaren Vibrieren, das die Anwesenden mit ausgleichender, erlösender Harmonie umspülte.
    Es war der Moment, da nach einem Gewitter die ersten Regentropfen fielen; die Erleichterung, wenn der erste kühle Schluck eine ausgedörrte, seit Tagen dürstende Kehle benetzte; die Leben spendende, metallische Süße des Luftschnappens nach dem Apnoe-Tauchgang.
    Ganz langsam, Millimeter für Millimeter, richtete das Wesen sich auf, hob die dürren Arme und öffnete die Scherenhände. Niemand wagte zu applaudieren, zu jubeln, obwohl allen danach war. Keiner

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