Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke
rücksichtsvoll. – Tolot und ich möchten uns, neben der Fernerkundung, weiterhin voll auf die Controller konzentrieren. Auch wenn MIKRUJON sich außerstande sieht, sie auf eine höhere Stufe umzuprogrammieren.«
Controller der Klasse A gestatteten die Aktivierung oder Desaktivierung von Transferkaminen sowie deren Justierung auf beliebige, bekannte Ziele im Polyport-Netz. Eine Beeinflussung der dezentral verbauten Steuerrechner, technische Manipulation oder gar Verlegung von Polyport-Höfen erlaubten sie hingegen nicht.
Dazu bedurfte es eines Controllers der Klasse B ... Mondra wusste, dass die Halbspur-Changeure ihr einziges Exemplar eingesetzt hatten, um beschädigte Transporthöfe an ungefährdete Standorte umzusiedeln.
In wenigen Fällen waren auch Transferkamine samt technologischer Basis vollständig aus den Wracks von Höfen herausgetrennt und als Ganzes an die Oberflächen eines Planeten versetzt worden. Nicht zu vergessen den Hof namens BLEU RIMBER, den Perry Rhodan, Icho Tolot und der Mausbiber Gucky 1346 NGZ, also vor 117 Jahren, auf der lemurischen Stoßimpuls-Generator-Plattform ZEUT-80 entdeckt hatten.
Laut Ariel Motrifis existierten auch Controller der Klasse C. Jedoch konnten selbst er und seinesgleichen darüber nur spekulieren.
Die Halbspur-Changeure nahmen an, dass jene Geräte Zugang zu den legendären Handelssternen gewährten, welche ebenfalls zum Polyport-Netz gehörten und die dritte Größenkategorie von Stationen darstellten. Sie waren angeblich sehr viel gewaltiger und potenter als die Distribut-Depots. Möglicherweise konnten von Handelssternen aus sogar Raumschiffe über intergalaktische Distanzen versendet werden.
Falls dem tatsächlich so war, musste man diese Einrichtungen und die entsprechenden Controller als Machtmittel von kosmischer Relevanz bewerten. Allerdings waren die Changeure in all den Jahrzehntausenden, die sie der Erkundung des Polyport-Netzes widmeten, nie auf einen Handelsstern gestoßen. Eventuell hatten sie die wenigen vorhandenen Hinweise darauf ja auch fehlinterpretiert ...
Mondra wünschte den Gefährten gutes Gelingen bei ihren Tüfteleien. Zu Ramoz sagte sie: »Komm, wir zwei gehen woandershin spielen.«
*
MIKRU-JON war ein eigenartiges Schiff; ein Winzling, gemessen an den in der Milchstraße für die Überbrückung größerer Entfernungen verwendeten Trägerraumern. Und doch fühlte sich Mondra Diamond nicht beengt, obwohl der ihr zugängliche Sektor eine geringere Ausdehnung besaß als viele aus Ziegeln gemauerte Bauwerke zu Zeiten von Perrys Jugend.
Ein Museumsstück, ein fliegendes Hexenhäuschen ... Das sich merklich anstrengte, seinen Bewohnern den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten. In Windeseile verwandelte sich, kaum war eine dahingehende Bitte ausgesprochen, das Interieur, ja in beschränktem Rahmen sogar die Dimensionierung der Passagierräume.
Zu gröberen architektonischen Eingriffen hatten sich die beiden Terraner und der Haluter bislang freilich weder berufen noch genötigt gefühlt. Es gab Wichtigeres. Seit dem fluchtartigen Aufbruch von Markanu waren erst rund eineinhalb Tage vergangen.
Oder?
Mondra konsultierte ihr Chronometer: oho, noch nicht mal dreiunddreißig Stunden! Schon drohte ihr das Zeitgefühl abhandenzukommen ...
Sie hatten abwechselnd geschlafen, auf provisorischen Liegen, ohne ihre SERUNS auszuziehen. Zwar betrachteten sie die Raumtüchtigkeit des Obeliskenschiffs mittlerweile als erwiesen, doch auf derart fremdem Terrain war stets höchste Vorsicht angebracht.
Dennoch hätte Mondra den kombinierten Schutz- und Kampfanzug gern abgelegt. Die 25 Kilogramm, die er inklusive Rückentornister bei Standardgravitation wog, spürte sie kaum; dafür sorgten unter anderem die in den hautnahen Schichten eingewebten, haardünnen, muskelverstärkenden Polymergel-Spiralfasern. Auch die eng anliegenden Handschuhe störten recht wenig, da sie mit Mento-Rezeptoren für realistische Berührungsempfindlichkeit versehen waren.
Ein wunderbares Ding, so ein SERUN – und immens beruhigend, dass die Ladeanzeige der beiden Sphärotraf-Kugelspeicher bei 92 Prozent stand.
Aber Mondra vermisste das allmorgendliche Training, sehnte sich nach dem Trapez im Wipfel ihres Mammutbaums. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Lag es wirklich erst sechs Tage zurück, dass Perry sie am Goshun-See aufgesucht und zur Besichtigung jenes zwischen den Ringen des Saturns geparkten Artefakts eingeladen hatte, das sich als der Polyport-Hof GALILEO
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