Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke
entpuppen sollte?
Wo dieses Abenteuer seinen Anfang nahm ... Keine volle Woche später durchquerten sie eine Kleingalaxis, die ein Abgrund von mehr als zwölf Millionen Lichtjahren von der Milchstraße trennte.
Tja, so ist das mit Perry Rhodan.
MIKRU-JON hätte Mondra auf Anfrage sicherlich binnen Sekundenbruchteilen eine Trapezstange samt frei schwingender Halterung aus der Kabinendecke wachsen lassen. Bloß, dass die gewohnten akrobatischen Übungen im SERUN nicht viel taugten. Die Kraftverstärker des Exoskeletts verlangten eine völlig andere Feinkoordination, bei zugeschalteten Gravo-Paks umso mehr.
Damit zu trainieren, war ebenso empfehlenswert, klar. Jedoch ging die meditative Komponente flöten, die aus über Jahre und Jahrzehnte immer gleichen Wiederholungen erwuchs. Dann lieber gleich etwas ganz Neues.
»MIKRU-JON?«
»Ich höre.«
»Kannst du mir ein möglichst lang gestrecktes, mindestens sechs Meter breites, leeres Zimmer zuweisen? Es darf dafür ruhig nur zwei Meter hoch sein.«
»Ein Deck tiefer hätte ich ein derzeit ungenutztes Studio, das deine Anforderungen erfüllt.«
In der fugenlosen Wand des Gangs entstand eine Öffnung. Dahinter führte eine schmale, gewundene Rampe nach unten.
*
Mondra und Ramoz gingen hinab.
Das Schiff hielt, was es zugesagt hatte. Der Raum entsprach den Vorgaben; derart genau, dass Mondra überzeugt war, das Schiff hatte ihn soeben geschaffen.
Wie auch immer. – Pass auf, Kleiner , dachte sie intensiv. Das ist nur ein Spiel. Trotzdem will jeder von uns gewinnen, verstehst du? Indem er den anderen austrickst. Die Regeln sind ganz einfach. Einmal ich, einmal du. Ich benutze das hier.
Sie zog ihren Kombistrahler aus dem Oberschenkelhalfter, wählte die Paralysatorfunktion und reduzierte sowohl Streuung als auch Wirkungsgrad auf den geringsten einstellbaren Wert.
Es tut dir nicht weh, aber du spürst es als unangenehme Taubheit, falls ich dich treffe. Okay? Nachdem ich geschossen habe, bist du an der Reihe.
Mondra aktivierte den im Brustharnisch des SERUNS eingebauten Scheinwerfer. Dieses Licht leuchtet, sobald ich den Abzug betätigt habe, dreißig Sekunden lang. Du versuchst mich, egal wo, zu berühren, bevor es erlischt. Gelingt dir das, erzielst du einen Punkt. So oder so komme danach wieder ich dran. Hast du verstanden?
Die feucht schimmernden, bernsteinfarbenen Pupillen des Luchswesens weiteten sich. Es stellte die spitzen Ohren auf und duckte sich sprungbereit auf die Hinterbeine.
»Los!« Sie visierte Ramoz an, den Finger am Drücker, wollte durchziehen ... Doch da hatte er sich schon zur Seite geworfen.
Haken schlagend, mit grotesk erratischen Sprüngen, nützte er den ganzen verfügbaren Raum. Das ging einige Sekunden lang so, dann hielt er abrupt inne, um zu verschnaufen.
Sie schoss – daneben. Ramoz hatte sich an den Boden gepresst, und der Paralysatorstrahl war eine Handbreit über ihn hinweggestrichen.
Der Brustscheinwerfer flammte auf, gesteuert von der Mikropositronik des SERUNS. Nun war Mondra das Jagdwild.
Der sehnige, schwarzsilberne Leib kam auf sie zugeschnellt. Im letzten Moment schlug sie einen Rückwärtssalto, und Ramoz’ Tatzen fuhren ins Leere.
Mondra landete auf den Haftprofilsohlen der Raumstiefel, benutzte die restliche kinetische Energie, um sich nach hinten abzurollen, kam über eine astreine Nackenkippe wieder hoch ... und entging dem nächsten Hieb nur äußerst knapp.
Eine Körpertäuschung, die sie ohne zu denken anwandte, verschaffte ihr etwas Luft. Sie stieß sich von der Seitenwand ab, wirbelte herum, fintierte erneut.
Doch diesmal bewusst – worauf Ramoz sie prompt an der Schienbein-Protektorschale erwischte.
Eins zu null für dich. Ich gebe zu, deine Reflexe unterschätzt zu haben, mein Lieber. Du bist erstaunlich flink, geistig wie körperli...
Sie schoss und traf das Haarbüschel, das vom linken Ohr in die Höhe stand. »Eins zu eins. – Ein bisschen schwierig, gleichzeitig zu espern und auszuweichen, gell?«
Ramoz zeigte sich unbeeindruckt. Viel Zeit, über den Ausgleich zu triumphieren, gestand er ihr nicht zu.
Schon stürmte er wieder geradewegs auf sie los ...
Eine Viertelstunde später lag Mondra hoffnungslos abgeschlagen hinten. »Dreizehn zu vier für dich«, sagte sie keuchend. »Hast gewonnen. Lassen wir’s gut sein.«
Die Versuchsanordnung war ihrer ursprünglichen Auffassung nach keineswegs zu seinen Gunsten gewählt worden. Gleichwohl hatte er sie besiegt. Somit war der Beweis erbracht,
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