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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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legte den Grundstein für einen glorreichen Neubeginn in Kyon Megas.
    Die Darbietung des Sagenbarden kulminierte in einem Hymnus auf die Verlässlichkeit. Der ganze Saal sang mit, ausnahmslos. Dann verebbte die Musik. Stille und Dunkelheit kehrten wieder ein.
    Lange saßen Sonarte und die anderen schweigend, unfähig, die aus Beklemmung erwachsene Euphorie in Worte zu fassen oder ihr auch nur durch Beifall Ausdruck zu verleihen. Ohnehin war klar, dass Görn Exiffele Barost längst die Bühne verlassen hatte.
    Welch ein Künstler! Welch ein Erlebnis!
    *
    Hinterher lud die Schiffsführung zu einem Empfang für die Exklusiv-Kunden in die Kapitänsmesse.
    Nur mit größter Mühe schaffte es Sonarte Horiuu, sich auf ihre Repräsentationspflichten zu konzentrieren. Auch der Kommandant war sichtlich aufgewühlt und so gut gelaunt – oder geistesabwesend –, dass er sich widerstandslos von Fremdwesen in Gespräche verwickeln ließ. Sogar die großspurigen Lobhudeleien eines Toyken erduldete er, trotz der Nasenbeize, die der Borstige verspuckte, und der zahlreichen Gallfliegen, die ihn umsurrten.
    Eben hatte sich Leyharte Semfuu auf die Hacken niedergelassen, um von einem gnomenhaften Wagoko ein Trimian-Figürchen als Geschenk entgegenzunehmen, da passierte es: Ohne jede Vorwarnung erschütterte eine Explosion das Schiff.
    Sonarte und der Kommandant blickten einander an, dann sprinteten sie los. Gleichauf erreichten sie den Steuersaal.
    »Die ANIAZUU ist jäh aus dem Zwischenkontinuum gefallen«, rief ihnen der Zweite Offizier entgegen. »Schwere Triebwerksschäden. Keinerlei Anzeichen, welche Ursa...«
    Weitere Explosionen erklangen aus verschiedenen Richtungen. Für einen Moment versagten die Absorber. Sonarte stürzte; um ein Vielfaches erhöhte Schwerkraft drückte sie zu Boden und presste ihr die Luft aus den Lungen. Alles wurde dunkel.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit sprang die Notbeleuchtung an und spendete trübes Licht.
    *
    Der beinharte Drill und die Übungen, denen Semfuu seine Mannschaft immer und immer wieder unterworfen hatte, machten sich nun bezahlt. Kaum setzte die Normalgravitation wieder ein, bemannten alle Crewmitglieder flink ihre für einen solchen Ernstfall vorgesehenen Positionen.
    Sobald die bewusst primitiv gehaltenen Notaggregate die Basisversorgung übernommen hatten und die Lebenserhaltung aufs Erste gesichert war, verschaffte sich der Kommandant einen Überblick. »Feindeinwirkungen?«
    »Nicht feststellbar; jedenfalls mit Sicherheit keine direkten, soll heißen, kein Beschuss, auch keine Raumminen oder dergleichen«, meldete die Schiffsverteidigung. »Zumal wir uns ...«
    »Mir ist bewusst, dass sich die ANIAZUU zum Zeitpunkt des Unglücks im Linearraum befand! Trotzdem will ich Gewissheit. – Kollisionsalarm?«
    »Ebenfalls negativ.«
    »Ortungen?«
    »Im äußerst eingeschränkten Erfassungsbereich unserer Notsysteme – nichts.«
    Sonarte überlegte, ob sie vorschlagen sollte, die Redundanz-Aggregate zu aktivieren. Die Schiffsbau-Ingenieure von Neu-Bokaz waren auf Nummer sicher gegangen und hatten sämtliche Maschinensätze an Bord der ANIAZUU doppelt angelegt. Falls es gelänge, die Zweitsysteme hochzufahren, verfügten sie sofort über ungleich bessere Ortungs- und sonstige Analyse-Instrumente.
    Aber auf diese Idee war Leyharte Semfuu garantiert auch schon gekommen.Dass er davon Abstand nahm, zeigte Sonarte, dass er erst Bescheid wissen wollte, was ihnen eigentlich zugestoßen war.
    »Linearantrieb?«
    »Totalausfall durch spontane Fehlfunktion. Die Quintronen-Emitter der Thermalkonverter haben überhitzt und Kettenreaktionen ausgelöst, welche binnen kürzester Zeit zu den Explosionen führten.«
    Diese Erkenntnis schmerzte. In gleicher Weise, wie die ANIAZUU der Stolz der bokazischen Handelsflotte war, galten die Überlicht-Triebwerke als Prunkstücke des nagelneuen Frachters. Aufgrund der robusten Bauweise sollten sie weit mehr als die für den Jung-Fernflug geplanten rund 12.000 Lichtjahre klaglos überstehen.
    Und jetzt flogen sie ihnen schon nach nicht einmal einem Viertel dieser Strecke um die Ohren ...
    »Ausmaß der Zerstörungen? Reparaturprognose?«
    »Die Schilde haben gehalten. Auch die Notabschaltung der Reaktoren ist rechtzeitig erfolgt, sodass die Schäden lokal begrenzt blieben«, berichtete der Chefmaschinist. »Ich würde sagen, in zehn, maximal zwölf Stunden haben wir die betroffenen Sektionen aufgeräumt, die Hyperkristalle ausgetauscht, die Ersatzteile eingebaut

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