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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Zentralrechner abgetrennt und verwandelten sich in schwarze Flecken auf der Holo-Palette. Legten die Techniker provisorische Kabelverbindungen, fielen auch diese gleich darauf wieder aus.
    Nicht mehr lange, dann würde die körperlose Invasion die wirklich neuralgischen Knoten erreichen. Wenn sie die Kraft- und Triebwerke befiel und ebenfalls aus der Vernetzung löste ... eine Horrorvorstellung! Das Schiff könnte vollkommen paralysiert werden, ja buchstäblich in seine Einzelteile zerfallen.
    Und die Bordingenieure waren machtlos. Sie fanden kein Mittel, die unheimliche Bedrohung abzuwehren. Was immer ins Computersystem eingedrungen war, entwischte allen Nachstellungen, überwand jede Barriere. Die Geschwulste fraßen sich weiter, derzeit zwar etwas langsamer, doch unaufhaltsam.
    In Wahrheit war die ANIAZUU mitsamt allen Insassen gefährdeter denn je, also an einen Start nicht zu denken. Sonarte gestand sich ein, dass die Situation sie überforderte. Aber auch Kommandant Semfuu schien mit seinem Alten Idiom am Ende.
    Übrigens benutzten die Translatoren der beiden Fremden auffällig viele, kaum mehr verwendete Ausdrücke des Yonnuu. Als stammten sie aus der Vorzeit Diktyons ... Ob das etwas zu bedeuten hatte?
    Der vierarmige, dreiäugige, teerschwarze Riese sagte mit gedämpft grollender Stimme: »Kann es sein, dass ihr gegen seltsame hyperphysikalische Phänomene ankämpft? Wenn ihr uns einweiht, wie eure Probleme beschaffen sind, können wir euch vielleicht helfen. Deshalb sind wir schließlich gekommen.«
    »Behauptest du!«, entgegnete der Kapitän unwirsch. »Wer aber sagt mir, dass ihr und euer in keiner gängigen Datenbank verzeichnetes Schiff nicht vielmehr die Ursache unserer Probleme darstellt? Und euch keck einschleicht, um zu ernten, was ihr gesät habt?«
    »Worauf spielst du an?«, fragte der Munkluartige, sichtlich überrascht.
    Semfuu neigte seinen Oberkörper weit hinunter zu dem vor der Bühnenkante stehenden, zu ihnen treuherzig auflugenden Fremden. »Ihr könnt eure Gutwilligkeit beweisen, Freundchen, indem ihr den schädlichen Einfluss auf unsere Systeme rückgängig ...«
    »Müßiges Herumgeschwafel!«, krähte Görn Exiffele Barost schrill dazwischen. »Er hat die Ablenkungsmanöver satt. Die Verantwortlichen dieses unseligen Schleppkahns mögen uns, ihren Geldgebern, endlich reinen Met einschenken. Sie sollen sich nicht mit zwielichtigen Subjekten verzetteln, sondern bekennen, falls sie nicht fähig sind, die gefahrlose Fortsetzung der Reise zu gewährleisten – damit wir uns mit den eigenen Yachten in Sicherheit bringen können.«
    So unsympathisch Sonarte der Sagenbarde war, in der Sache hatte er recht. Die Schiffsführung durfte das volle Ausmaß der Katastrophe nicht länger vor den Passagieren verbergen. Sonst rebellierten diese endgültig.
    Das Ansinnen, sich mit den mitgeführten Kleinraumern abzusetzen, war natürlich absurd. Obwohl sich die anderen Yachten in wesentlich besserem Zustand befanden als Barosts MYTHENTÜTE, verfügten sie doch nur über Transitionsantriebe und würden Wochen zum nächsten Raumhafen benötigen.
    Vor ihrem geistigen Auge sah Sonarte Horiuu die daraus resultierenden Verwicklungen, gelänge es dem Sagenbarden, den einen oder anderen Eigner zu einer solchen Wahnsinnstat aufzuhetzen: Konventionalstrafen ohne Ende.
    Ganz zu schweigen davon, wenn eines der nicht für Fernflüge ausgerüsteten Schiffchen unterwegs in einen Hypersturm geraten und zerschellen sollte ...
    Jedenfalls gaben sie sich schon viel zu lange mit den ungleichen Fremdlingen ab. Im Guten war aus denen nichts Vernünftiges herauszuholen.
    »Es reicht!«, schrie Sonarte. Sie schwenkte das Impulsgewehr. »Sperrt die beiden weg, bevor sie noch mehr Unheil anrichten!«
    Nicht nur Kapitän Semfuu, auch sie selbst erstarrte. War das wirklich ihre eigene Stimme gewesen, die sie gerade gehört hatte?
    *
    Perry Rhodan spürte, dass die ohnehin unterkühlt begonnene Kontaktaufnahme sich zum Tribunal zu entwickeln drohte.
    Bei der Ersten Offizierin lagen die Nerven blank. Dem Druck, der hauptsächlich von dem bombastisch grellbunt gekleideten, faszinierend hässlichen Mischwesen aus Pelikan und Kakerlake ausging, war auch der Kommandant nicht gewachsen.
    »Sehr richtig. Entwaffnen und abführen!«, befahl er.
    »Moment noch.« Die Hände zu den Schultern erhoben, sagte Perry: »Obwohl wir eure diffusen Anschuldigungen zurückweisen, sind wir bereit, eine vorübergehende Inhaftierung zu akzeptieren.

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