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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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6.
    Mondra Diamond

    Mondra beobachtete ganz genau jene Bokazuu, Toyken und Hopken, die betont gelangweilt in der Nähe der Verwaltungsgebäude herumlungerten. Alle trugen sie Strahler, und alle wirkten sie so, als wüssten sie damit umzugehen. Das Waffenverbot wurde sehr großzügig und mit einem Augenzwinkern interpretiert. Der Besitz einer Waffe war erlaubt, die Nutzung zog allerdings Konsequenzen nach sich.
    Mondra tastete nach dem Kombistrahler an ihrer Seite. Er gab ihr ein gewisses Gefühl der Sicherheit, doch sie hatte gelernt, sich in erster Linie auf sich und ihre Begabungen zu verlassen.
    Mondra reihte sich in den Strom jener ein, die mithilfe von Shuttle-Transportern von den Landefeldern hierher gekarrt, abgeladen und von gelangweilten Führern in die Hallen gelotst wurden.
    Sie ließ sich mit der Menge treiben, nahm Stimmungen und Gerüche auf und hielt beide Ohren offen. Die meisten Gäste wirkten aufgeregt und voll der Erwartungen, einige wenige schleppten sich müden Schrittes auf zwei Schalter zu, vor denen sich lange Schlangen gebildet hatten. Sie waren wohl nicht auf Vergnügen aus, sondern um Geschäfte zu tätigen. Diese Schalter wurden ausnahmslos von Toyken belegt. Die Schweinsähnlichen saßen an den Schalthebeln der Macht und ließen die Händler ihre Arroganz nur allzu deutlich spüren.
    Mondras SERUN hatte selbstständig zu arbeiten begonnen. Die Speicher der Positronik füllten sich mit Eindrücken und Bildern. Vergleichsberechnungen verrieten ihr, dass das technische Niveau tendenziell weit niedriger war als das auf den großen Handelswelten der Milchstraße. Jener schon seit Jahrzehnten andauernde Krieg zwischen Svirenern und Aldeband-Bund ließ kaum Platz für Forschungsarbeit und Fortschritt. Die hiesigen Völker vertrauten auf robuste, altbekannte Technik.
    Mondra trat tiefer in den Raum. Schwebende, kriechende und fliegende Androiden kamen im Dutzend zum Einsatz, um dem Chaos Herr zu werden. Sie lotsten Publikumsströme auf Schalter zu, gaben bereitwillig Auskünfte und schufen virtuelle Straßenpläne, anhand derer sich die Gäste orientieren konnten. Doch auch sie waren hoffnungslos überfordert.
    »Weitergehen!«, forderte ein annähernd humanoider Roboter, der sich auf einer Art Schaukelpferd näherte. »Du behinderst den Verkehr!«
    »Das ist keine besonders nette Form der Begrüßung«, sagte Mondra amüsiert.
    »Hast du genügend Geld bei dir? Dann schalte ich gerne auf den Höflichkeitsmodus um.«
    »Ich befürchte, ich muss dich enttäuschen. Ich suche Arbeit ...«
    »Arbeit?«, kreischte der Roboter. Sein Kopf, der von einem kupferroten Nasenrüssel beherrscht wurde, rotierte rasend schnell. »Willst du mich ersetzen? Ist das denn die feine Art, einer ohnehin unterprivilegierten Kaste das Leben noch schwerer zu machen?«
    »Verzeih mir. Aber im Gegensatz zu dir benötige ich ein wenig mehr als einen Spritzer Öl pro Tag. Unter anderem muss ich die Standgebühr für mein Raumschiff auftreiben, und zwar so rasch wie möglich. Gibt es hier so eine Art Arbeitsvermittlungsbörse?«
    »Gastarbeiter!«, zischelte der Roboter böse, ohne auf Mondras Frage einzugehen. »Ihr kommt hierher und sagt, dass ihr bloß ein paar rasche Duretin verdienen wollt. Doch wenn ihr einmal da seid, geht ihr nicht mehr weg. Ihr stehlt uns die Arbeitsplätze! Eines Tages werdet ihr euch selbst hier in den Hallen breitmachen und unsere Jobs übernehmen. Weil ihr billiger seid, weil eurer Wartungsaufwand geringer ist.«
    »Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich sagte doch ...«
    »Ihr lügt, wenn ihr die Schluckdiele aufmacht! Ihr wollt euch unentbehrlich machen, ihr minderwertigen biologischen Substitutionsgeschöpfe!«
    »Ach, hab mich doch gern!« Es hatte keinen Sinn, mit diesem durchgedrehten Maschinenwesen zu argumentieren. Mondra schob sich an ihm vorbei und reihte sich in eine der Warteschlangen ein.
    Der Roboter blieb an ihrer Seite. Er schimpfte und mäkelte, maulte und krakeelte, und es bedurfte mehrerer seiner Kollegen, um ihn zur Raison zu bringen und ihn letztendlich zu deaktivieren.
    Kaum jemand nahm von der kleinen Episode Kenntnis. Die Tagesgäste waren viel zu aufgeregt, die Händler blickten bloß gelangweilt beiseite. Sie hatten derlei wohl schon öfter erlebt.
    Es war eine seltsame kleine Welt, auf der sie gelandet war. Doch, andererseits: Was würde eines der hiesigen Wesen sagen, wenn es in das überbordende Leben in Terrania City eintauchte und

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