Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Folgen übermäßigen Drogenkonsums gestorben. Die markteigene Rückversicherung, deren Prämien exorbitant hoch waren, würde sich um die Hinterbliebenen kümmern.
Solch eine Nebensächlichkeit hatte auf seinem Schreibtisch nichts zu suchen. Er schrieb sich den Namen desjenigen auf, der ihm den Holo-Akt auf den Schreibtisch gelegt hatte. Ulocco würde dafür sorgen, dass er demnächst die Aufsicht über die Toilettenanlagen der untersten Wohnschichten zugeteilt bekam.
Ein Werbegleiter war über einer der peripheren Markthallen abgestürzt. Nur ein Redundanz-Schutzschirm, der in letzter Sekunde angesprungen war, hatte eine größere Katastrophe verhindert.
Die Belüftungssysteme auf beiden Seiten der Marktplattformen versagten. Die Chinoiz-Genossenschaft, für die Wartung zuständig, weigerte sich, Haftungsansprüche anzuerkennen. Die Halbleiber spielten auf Zeit, so wie immer.
Die Barbassen hatten das Marktgebiet endlich verlassen, ihre Standplätze im Zentrum Toykanas waren längst wieder ausgebucht.
Mehrere Wagokos waren von Aasins Söldnertruppe aufgehalten worden; sie hatten eine offizielle Beschwerde über die rüde Behandlung durch die Hopken eingebracht.
Ein selbst ernannter Demiurg hatte sich in seinem Größenwahn aus seinem Gleiter geworfen, alle Sicherheitseinrichtungen hatten versagt ...
Die Geschäfte florierten – und dennoch musste sich Ulocco Lo’tus mit unzähligen Problemchen abgeben, die ihn davon abhielten, richtig große Aufgaben anzugehen. Nur allzu gerne hätte er sich um das Innere des Marktes gekümmert und seine Geheimnisse erforscht.
Ulocco schnaufte Nasenbeiz aus und konzentrierte sich auf seine Aufgaben. Er konnte sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Sein Meningeom-gesteuerter Verstand sagte ihm, dass sich irgendwo in diesem Konvolut an Berichten, Niederschriften, Aussagen und Handelsaufzeichnungen etwas befand, das nicht so war, wie es sein sollte.
»Ich will Wurzelfleisch!«, brüllte er quer durch sein Büro, »aber rasch!«
Er stand auf und trat nahe an die Transparentwand seines Büros, die aus schwindelerregender Höhe einen beeindruckenden Blick auf den Markt bot. Alles dort draußen wirkte ruhig. Unnatürlich ruhig.
Ein serviler Landsmann mit teilamputiertem Rüssel kam herbeigeeilt. Er stellte ihm die geräucherten Snacks auf den Schreibtisch und zog sich raschen Schritts in die Sicherheit des Vorraums zurück.
Ulocco spürte Ärger, und das war schlecht. Es bedeutete, dass das Meningeom seine Gefühlswelt noch immer nicht ausreichend unter Kontrolle hatte. Musste er denn tatsächlich die im Kopfhohlraum verbliebene Gallfliege einsetzen, um den Tumor nachzujustieren, oder sollte er gar das ganze Prozedere der Operation nochmals über sich ergehen lassen?
Er beschloss zu warten, längstens einen Tag. Wenn er dann nicht so funktionierte, wie er es erwartete, musste er eine postoperative Reorganisation des Meningeoms vornehmen.
Was war es bloß, das ihn irritierte und andauernd von seiner Arbeit ablenkte? Welcher Gedanke steckte in seinem Unterbewusstsein und fand einfach nicht zu jener Klarheit, die er benötigte?
Seine Blicke schweiften über das Feld der Landedocks im Zentrum seines kleinen Reiches. Er hatte Tausende dieser Schiffe kommen und gehen sehen. Aus allen Teilen Kyon Megas stammten sie. Der sorgsam gepflegte Ruf des Marktes wirkte anziehend. Viele Besucher erhofften sich einen ganz besonderen Kick, wenn sie hier von Bord gingen, und sie erhielten ihn auch.
Der Markt von Toykana war eine Erlebniswelt, die sich gänzlich von dem abhob, womit seine Tagesbesucher in ihrem Alltagsleben konfrontiert wurden. Hier gab es keine kriegerischen Auseinandersetzungen, in denen das Leben eines Einzelnen unbedeutend war und taktischen Zielen untergeordnet wurde. Hier behandelte man sie wie Individuen.
Die Androgötter am Westrand des Marktes machten ausgezeichnete Geschäfte mit psychastrologischen Deutungen, in den Depressorien wurden höherrangige Offiziere der Milizkader von Söldnerschiffen, normalerweise unumschränkte Herren über Leben und Tod, durch Schmerz- und Tablettentherapien wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Gut bezahlte Söldner versorgten sich mit dem Neuesten auf dem Sektor körperoptimierender Gimmicks, Androhuren lockten mit dem besonders begehrten Angebot von Wärme und Zärtlichkeit, und selbst spirituelle Selbsthilfegruppen verzeichneten seit einiger Zeit vermehrten Zulauf ...
Ulocco Lo’tus hob die Arme, als wollte er
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