Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System
abgeschossen, die erste davon in Richtung Schleier. Sie war direkt vor dem Schiff hängen geblieben, ohne sich auch nur einen Meter bewegt zu haben. Entsprechend wertlos waren die Ortungsergebnisse ausgefallen.
Die zweite Sonde hatte Furtok seitlich ausschleusen lassen, parallel zum Hindernis. Sie hatte sich immerhin mit einem Schneckentempo von wenigen Zentimetern pro Sekunde bewegt, bis sie dann nach einigen Metern einfach gestoppt hatte.
Lexa beobachtete auf den Holos den Start der dritten Sonde. Sie wurde aus einem Hangar gestartet, der ihr einen direkten Kurs zurück ins Innere des Kugelsternhaufens ermöglichte.
Der junge Pilot sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die Sonde schoss aus dem Schiff – und verharrte, schien im nächsten Moment wie eingefroren im All zu schweben. Die Datenholos bestätigten hingegen, dass das Triebwerk der Sonde mit Volllast arbeitete.
»Sinnlos!«, sagte Furtok frustriert. »Welche Optionen bleiben?«
»Die Triebwerke bringen uns hier nicht weg«, stellte Legrange fest. »Weder die Notfall-Impuls- noch die Gravotron- Triebwerke können das Schiff beschleunigen. Und wir brauchen mindestens fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit, um in den Linearflug gehen oder das Not-Transitionstriebwerk nutzen zu können.«
»Für die Beiboote gilt dasselbe.« Die FARAWAY führte zwar keine Korvetten mit – die hatten nicht zu den Bausätzen der Schlachtkreuzer gehört –, doch immerhin 16 Space-Jets und 25 Shifts. Doch das Phänomen schien ungeachtet von Größe und Masse zu wirken. Wenn es ihnen schon nicht gelang, eine Sonde zu beschleunigen, würde es ihnen bei einem viel größeren Shift auch nicht gelingen.
Lexa warf einen weiteren Blick auf die Datenholos der Sonde.
»Sie bewegt sich«, stellte er fest. »Für das bloße Auge nicht sichtbar, aber immerhin wenige Zentimeter pro Sekunde!«
Rikoph Furtok verglich die Daten und nickte. »Wir versuchen es mit den Gravotron-Triebwerken«, entschied er dann.
»Wobei wir allerdings keinen Überlastbetrieb mehr riskieren«, fügte Legrange hinzu. »Zumindest nicht ohne meine ausdrückliche Anweisung.«
Der Kommandant betrachtete den Expeditionsleiter aus zusammengekniffenen Augen, enthielt sich aber jedes Kommentars.
Maximilian Lexa wandte sich wieder seinen Kontrollen zu und beschleunigte den Kreuzer behutsam. Der Energieaufwand war ungeheuerlich, doch nach einigen Minuten stellte sich ein erster Erfolg ein.
»Sie bewegt sich«, meldete er. »Allerdings nur mit einer Minimalgeschwindigkeit von wenigen Zentimetern pro Sekunde, genau wie bei der Sonde.«
»Ganz verloren scheint die Sache also noch nicht zu sein«, stellte Furtok fest.
Legrange schüttelte den Kopf. »Der verfestigte Widerstand des Schleiers hat das Schiff nicht nur gestoppt, sondern bannt es quasi an die einmal erreichte Position. Bei dieser Beschleunigung brauchen wir Jahrzehnte oder Jahrhunderte, um uns so weit vom Rand des Kugelsternhaufens zu entfernen, dass wir auf Überlicht gehen können. Nebenher – bis dahin haben wir sämtliche Energievorräte längst verbraucht! Unsere Lage hat sich also nur unwesentlich gebessert.«
»Vielleicht sollten wir ein Zeichen setzen und kundtun, dass wir nicht völlig wehrlos sind.«
Legrange warf dem Kommandanten einen fragenden Blick zu. »Was versprichst du dir von einem Einsatz unserer Waffen?«
»Wir wissen nicht das Geringste über die Natur dieses Schleiers. Vielleicht wird er ja von einer Station erzeugt, die wir unter Feuer nehmen können.«
Die Möglichkeit, solch eine Station zu zerstören, sah Lexa durchaus als gegeben an. Die FARAWAY verfügte über acht MVH-Sublicht-Geschütze, ebenso viele Impulsstrahler und MVH-Überlicht-Geschütze sowie 16 Transformkanonen und einen Paratronwerfer. Und sie wusste sich mit konventionellen Prallschirmen, einer Hypermagnetischen Abwehrkalotte und einem HÜ- und Paratronschirm durchaus zu verteidigen. Doch wie wollte Furtok das anstellen? Beabsichtigte er etwa, wahllos in der Gegend herumzuballern?
Legrange lehnte den Vorschlag mit einem anderen Argument ab. »Wer solch einen Schleier erzeugen kann, wird sich auch vor unseren Waffen zu schützen wissen. Außerdem können wir nicht mit Sicherheit ausschließen, dass es sich bei dem Schleier um ein natürliches Phänomen handelt. Aber ich habe eine andere Idee.«
Fragend sah der Kommandant den Expeditionsleiter an.
»Vielleicht ist es nötig, dem Schiff auf primitive Weise einen Zusatzschub zu verleihen, um dem
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