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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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seinem Tod bei sich getragen hatte. Dazu gehörte ein Speicherkristall mit einer Reihe von Tagebucheinträgen, aus denen ich überhaupt erst die ganze Geschichte rekonstruieren konnte. Mit meinem Namen kodiert, fand ich die Aufforderung, im Notfall Timber F. Whistler um Hilfe zu bitten. Die Speicherung enthielt auch den Kode ›Die Hohen Lande‹.«
    Sean Legranges Schweigen haftete etwas Endgültiges an.
    Whistler suchte nach den passenden Worten, fand sie aber nicht. Er hatte die richtige Entscheidung getroffen, als er Sean bei sich aufnahm und ihm eine adäquate Ausbildung zukommen ließ. Jetzt fühlte er sich endgültig als Seans Ersatzvater.
    Und vor allem: Whistler entwickelte freundschaftliche Gefühle für Sean.

9.
    Zeus-Mond Krian, 5. Januar 1410 NGZ
    Zufällige Entdeckung

    Wie ein gigantischer, bunt gemaserter Ball hing der Planet Zeus über der 35Meter-Space-Jet der HYDRA-Klasse. Die scheinbar ineinanderfließenden Wolkenbänder schimmerten in kräftigen Rot- und Blautönen. Der Gasriese bot einen imposanten Anblick. Vor allem der Große Dunkelblaue Fleck nördlich des Äquators, der für sich schon doppelt so groß war wie manche bewohnte Welt.
    »Durchmesser knapp 156.000 Kilometer«, sagte Stuart Lexa im Tonfall eines Referenten. »Schwerkraft 2,77 Gravos. Besonders imposant erscheint das vierfache Ringsystem mit einer Breite von beinahe eineinviertel Lichtsekunden. Zeus ist die Römischsieben im Stardust-System ...«
    »Geschenkt!«, murrte Kraton Furtok, der den Platz des Kommandanten innehatte. »Wir müssen nicht den ganzen Quatsch wiederkäuen, den andere uns bis zum Erbrechen eintrichtern.«
    »Natürlich nicht.« Lexa seufzte ergeben.
    »Fünfundachtzig Monde«, stellte Sean Legrange fest. »Der Planet ist ein kleines Sonnensystem für sich – und vermutlich birgt er ebenso viele Geheimnisse. Krian ist der größte Mond, eigentlich schon ein Planet für sich. Dann haben wir Mylin, Thiana, Gythin ...«
    »Hast du nicht gehört oder willst du nicht hören?« Furtok schnaubte aufgebracht. »Ich kann dir auch befehlen, den Mund zu halten. Im Zweifelsfall ergeht eine Abmahnung!«
    »Schon gut«, beschwichtigte Lexa. Seit Minuten beobachtete er Sean, den der Anblick des Gasriesen, des gigantischen Ringsystems und der Vielfalt der Monde sichtlich faszinierte. Vor allem lagen Welten zwischen den üblichen holografischen Darstellungen in der Academy und dem eigenen Erleben.
    »Du vernachlässigst Funk und Ortung, Sean.«
    Legrange zuckte kaum merklich zusammen, als fühlte er sich bei einem Regelverstoß ertappt. »Da draußen ist nichts los«, erwiderte er geringschätzig. »Ich empfange lediglich nichtssagende Meldungen von Handelsschiffen. Sogar ein fingierter Testruf der Academy lässt auf sich warten. Außerdem habe ich nicht vor, die Laufbahn als Ortungsoffizier einzuschlagen.«
    »Unerheblich«, kommentierte Lexa. »Jeder kann alles, Perfektion ist angesagt. Im Übrigen werde ich in ein paar Minuten den Pilotensessel an dich abtreten.«
    »Genau darauf warte ich.« Legrange lachte zufrieden.
    »Keine überflüssigen Privatunterhaltungen!«, mahnte Furtok. »Ich sehe nicht ein, dass ich permanent Ermahnungen aussprechen soll.«
    »Dann lass es doch einfach.« Lexa grinste. »Das Leben könnte so viel einfacher sein.«
    Früher waren sie ruppiger miteinander umgegangen. Seit dem Flug der NIKE QUINTO und Rikoph Furtoks Tod ignorierten sie ihre gegenseitigen Vorurteile merklich.
    Ausgesucht hatten es sich die drei dennoch nicht, dass ausgerechnet sie gemeinsam die praktische Flugprüfung absolvierten. Die Academy hatte die Jahrgangsbesten ausgewählt und hoffte, dass sie für alle anderen Maßstäbe setzten. Als Orter, Pilot und Kommandant waren sie gezwungen, Hand in Hand zu arbeiten. Nach jeweils einem Drittel der Gesamtstrecke mussten sie im Rotationsverfahren die Plätze tauschen.
    Sean, das hatte Lexa schon von vornherein gewusst, fieberte dem Moment entgegen, in dem er selbst die Space-Jet fliegen konnte.
    Das Los hatte die Reihenfolge bestimmt, die schwierigste Teiletappe entfiel auf Legrange. Er hatte mit einem wahren Freudenschrei auf das Ergebnis der Auslosung reagiert.
    »Wir liegen nicht besonders gut im zeitlichen Rahmen«, stellte Furtok fest. »Ich hoffe, Kadett Legrange, du bist besser als der Leutnant.«
    Sean schwieg. Die Space-Jet fiel dem vierfachen Ringsystem entgegen, war aber noch mehrere Millionen Kilometer entfernt. Eine Durchquerung der Ringe galt im Prüfungsprogramm als

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