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Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies

Titel: Perry Rhodan - 2511 - Schatten im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Ruheposition, die Unterarme hielt er seitlich aufgelegt und genoss die Stille in der Funkzentrale. Hin und wieder hörte er den Sergeant seufzen, dann folgte jeweils ein hastiges Rascheln. Trebb schloss daraus, dass Moeller die Parameter veränderte. Offenbar wollte er mit Gewalt erzwingen, was der Hyperraum freiwillig nicht hergab.
    Funk-Sergeant Michael Reginald Moeller – das Reginald verschwieg er für gewöhnlich, weil ihm die Kombination beider Vornamen oft genug spöttische Kommentare einbrachte – war ein Arbeitstier. Wenn Trebb kam, saß er schon an seinem Platz. Wenn Trebb die Halle verließ, war er immer noch da und traf keine Anstalten, an seine Ablösung zu übergeben.
    Trebb blinzelte schläfrig.
    Die Kontrollholos zeigten unverändert genau das, was sie seit mindestens sechs Stunden permanent abbildeten: nichts.
    Ein unterdrücktes Husten kam vom Nebenplatz. Trebb wandte den Kopf, und prompt begegnete er Moellers verweisendem Blick.
    »Was treibst du nachts, Senior Spaceman? Muss ziemlich anstrengend sein, wenn du während der Schicht die Augen nicht mehr offen halten kannst.«
    Trebb schwieg dazu. Der Sergeant war ein prima Kumpel. Kein lautes Wort, arbeitete für zwei; solche Vorgesetzte musste man mit der Lupe suchen. Sicherlich war es nicht verkehrt, ihn bei Laune zu halten.
    Trebb ließ die Lehne in Sitzposition gleiten, was Moeller mit einem süffisanten Grinsen quittierte.
    »Ich kann einfach nicht permanent auf einen Punkt starren, Michael … Reginald ...« Er fand nichts Anzügliches an den beiden Vornamen. Sicher, jemand hatte ihn vor Kurzem darüber aufgeklärt, dass Perry Rhodans Sohn so hieß. Der Ältere, der permanent von einem Problem zum nächsten gestolpert war, als hätte er alle Qualen des Universums geradezu magisch angezogen. Für einen Aktivatorträger, sinnierte Trebb, summierte sich da einiges.
    »Im Starlight, die dralle Rothaarige
    ... Was willst du von ihr?«
    Trebb schüttelte benommen den Kopf. Unmöglich, dass der Sergeant davon wissen konnte.
    »... du hast sie stundenlang angestarrt«, fuhr Moeller hartnäckig fort und brachte seine Feststellung gnadenlos zu Ende. »Immer nur auf einen Punkt. Eigentlich auf zwei.«
    Mindestens vier Wochen lag das erste Date zurück. Trebb erinnerte sich nicht, auch nur den Hauch von zwei silbernen Rauten an einer Ausgehuniform gesehen zu haben. Nur Mannschaften hatten an dem Abend das Starlight bevölkert: Spacemen, Spacemen First Class und einige wenige Senior Spacemen wie er.
    »Ich frage mich tatsächlich, weshalb du hier nicht ebenso hartnäckig die Holos fixierst. Übung hast du ja inzwischen, Senior.«
    Die Stimme hatte sich verändert. Trebb kannte diesen rauen Tonfall bislang gar nicht. War der Sergeant womöglich doch nicht so umgänglich? Er hatte es befürchtet.
    »Hier im Stardust-System haben wir inzwischen knapp 1,3 Milliarden Bewohner.«
    Trebb nickte stumm. Er fragte sich, worauf Moeller hinauswollte. Seit Wochen arbeiteten sie zusammen; eigentlich seit jener Nacht im Starlight. Täuschte er sich, oder war das Zufall? Natürlich hatte er den Sergeant schon vorher gekannt, aber die gemeinsamen Schichten hatten erst vor ungefähr vier Wochen begonnen.
    Vorsichtshalber kümmerte er sich um die Schirme. Mit raschem Blick überflog er die komplette Anordnung. Nichts, kein Empfang. Nur die Anzeigen, dass das kosmische Hintergrundrauschen ausgefiltert worden war. Beeinträchtigen konnten die Hyperstürme in Far Away den Polyport-Funk nicht.
    Irgendwo in einer der Wiedergaben erschien ein heller Punkt, faserte zur Linie auf und erlosch. Trebb kniff die Augen zusammen, blinzelte. Er hätte nicht einmal mehr zu sagen vermocht, in welchem der Holos das Leuchten so flüchtig erschienen war.
    »Vierzig Prozent, Marthin. Das sind rund fünfhundert Millionen weibliche Wesen. Die Auswahl ist groß genug, also lass die Finger von Eirene!«
    Trebb schluckte schwer. Moeller kannte den Namen der Rothaarigen. Wusste er womöglich, dass sie in den letzten Nächten ...?
    Diese verdammte Müdigkeit, die ihm die Lider zufallen ließ. Er kämpfte jetzt dagegen an, riss die Augen weit auf und versuchte verbissen, sie auch offen zu halten.
    Da war der helle Punkt wieder. Deutlicher als zuvor und vielleicht sogar ein wenig länger anhaltend. Trebb glaubte, das Nachglühen einer Sternexplosion auf der Netzhaut zu haben, winzige Zacken, die nach allen Seiten verspritzten.
    »Eirene ist nichts für dich, Marthin!«
    Er hörte nur noch mit halbem Ohr

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