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Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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vierzig Sekunden geschafft, den Residenzpark zu erreichen.
    Allerdings war er bei Weitem nicht der Einzige. Hunderte hielten sich im frühmorgendlichen Zwielicht auf der ausgedehnten Grünfläche auf, an deren Rand er stand. Er entdeckte Terraner, einen Arkoniden, zwei Blues. Neben ihnen ein pflanzenartig aussehendes Wesen, das sich auf luftigen Wurzelgeflechten zu schnell bewegte, um keine Intelligenz zu sein. Außerdem einen Zaliter, wenn er sich nicht täuschte.
    Sie alle lagen unter einem golden funkelnden, sich ständig neu bildenden Schleier.
    Auf der Sichtscheibe seines Gleiters, der nur dank seiner generellen Spezialgenehmigung in den Park hatte vordringen können, verpufften Funken wie Regentropfen. Nur dass sie zu winzigen Kristallen aus Energie zerstoben, die sich ins Nichts verflüchtigten.
    Homer schaute auf die Anzeige seines Mini-Orters.
    Nichts.
    Es war, als sei das Phänomen gar nicht vorhanden, und doch spielte es sich zweifelsfrei vor seinen Augen ab.
    Der Ausstieg des Gleiters ließ sich problemlos öffnen. Frische, feuchte Luft wehte herein, wie morgendlicher Nebel, der von der Rasenfläche aufstieg.
    Homer Gershwin Adams, der biologisch Älteste unter den Unsterblichen, stieg aus und erinnerte sich daran, wie es vor Kurzem gewesen war, als er schon einmal zufällig Zeuge dieses Funkenregens geworden war.
    Aber war es tatsächlich zufällig gewesen? Eigentlich konnte er nicht daran glauben.
    Der Boden war nass und aufgeweicht und gab unter seinen Füßen nach. Feuchtigkeit drang durch das dünne, halb offene Material der Schuhe. Ein aufgeschreckter Käfer krabbelte davon. Homers Haut prickelte. Ihm war, als würde sich der Zeitablauf verlangsamen, damit seine Sinne übersensibel auf jeden Reiz reagieren konnten. Ein Feuerwerk explodierte in seinen Sehzellen. Schallwellen trugen noch die entferntesten Geräusche zu ihm.
    Er kostete diesen Moment aus, in dem sich das gesamte Universum nur auf ihn konzentrierte. Einen kostbaren Moment lang fühlte er sich der Essenz allen Lebens nahe. Der Hauch großer Bedeutsamkeit streifte ihn.
    Dieser Moment ist mehr , dachte er. Mehr als menschliche Sinne erfassen konnten.
    Langsam streckte er die Hand aus, als ein Funke besonders nahe an ihn heranschwebte. Er fing ihn auf.
    Goldenes Licht tanzte auf dem Muster aus tief eingegrabenen Linien, umfloss das blaue Adernetz.
    Während er die Hand zu sich zog, versickerte das Licht.
    Ein Verlustgefühl breitete sich in ihm aus, für das es weder Anlass noch Ursache gab. Er hob den Blick und meinte noch immer, die Funken in Zeitlupe fallen und treiben zu sehen.
    Die Welt war ein goldenes Meer.
    Homer G. Adams schmeckte die herben Düfte der Kräuter, die am Ufer des Residenzsees wuchsen. Dort, wo er Betty Toufrys Gesicht gesehen hatte.
    Als wären seine Sinne tatsächlich übernatürlich geschärft, hörte er die Stimme eines der zahlreichen Besucher des Parks. Wo kamen sie zu dieser extrem frühen Morgenstunde überhaupt alle her? Trieb das Phänomen sie aus allen Ecken Terranias an diesen Ort?
    »Das ist Homer Adams! Die Funken … er zieht sie an!«
    Eine weitere Stimme, die einer Frau, mit arkonidischem Akzent: »Sie treiben zu ihm wie Regen im Wind.«
    Homer sah sich um, entdeckte schlohweiße Haare, hüftlang. Sie fielen über Schultern und Hüfte.
    Regen im Wind, dachte er. Goldschlagende Funken aus der Ewigkeit. Lichtboten aus einer anderen Ebene der Existenz.
    Sie trieben zu ihm? Er zog sie an?
    Konnte das tatsächlich sein?
    Ereignete sich das Phänomen ein zweites Mal ausgerechnet im Residenzpark, weil es auf der Suche nach ihm war? Weil es vielleicht einen Anker in der Realität benötigte, wie es ihn zuletzt eben genau an dieser Stelle gefunden hatte?
    Es ... oder nicht besser sie?
    »Betty!«, rief er und störte sich nicht daran, ob jemand ihn hörte und sich wunderte. Würden sie einen der relativ Unsterblichen für verrückt halten? Es war ihm gleichgültig.
    Der Augenblick der seltsamen Klarheit all seiner Sinne verging. Die Zeit schien wieder schneller zu laufen, im normalen, angestammten Rhythmus dieses Universums. Homer roch nur noch die feuchte Erde, durchmischt mit seinem eigenen Schweiß. Die Worte der Parkbesucher verschwanden im Gemurmel vieler Stimmen.
    Genau das Gegenteil seines vorherigen Empfindens überwältigte ihn nun. Hatte er eben noch geglaubt, die ganze Welt ströme intensiver als je zuvor auf ihn ein, so isolierte er sich nun von seiner Umgebung.
    Er blendete alles aus,

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