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Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Bewegung der Finger beobachtet oder auch nur gespürt, mit jenem Instinkt, der sich nur im Augenblick höchster Gefahr meldete. Auf diesem Weg hatte ihm mehr als einmal eine Ausweichbewegung tatsächlich das Leben gerettet.
    Der alte Dron ließ das Gewehr sinken und ging einen Schritt auf den Hasproner zu.
    Ein dünnes Rinnsal Blut, kaum wahrnehmbar, rann von dem Knochenkamm. Soweit es Rigutt bekannt war, überzog diesen komplett eine dünne, ledrige Haut, die zumindest rudimentär durchblutet wurde. Den Beweis dafür sah er unmittelbar vor sich.
    »Steh auf!«, forderte er. »Ich werde dir nichts tun.«
    Sand rieselte von dem zotteligen Fell, als sich der Hasproner erhob. Die Beine zitterten.
    »Du hast geschossen.«
    Eine überflüssige Feststellung, die wohl der Erregung des anderen zuzuschreiben war.
    »Aber ich habe dich nicht getötet, obwohl ich es eigentlich wollte. Du bist zu mir gekommen. Warum?«
    »Um mit dir zu reden. Bist ... bist du ...«, der Hasproner schien nachzudenken, »... Rigutt Salm?«
    »Du kennst mich?«
    »Ich bin der Handelsbeauftragte der Hasproner für diesen Planeten. Ich führe auch die Oberaufsicht über die Umformung. Selbstverständlich kenne ich dich. Du hast dich an alle Instanzen gewandt, weil du der Eigentümer dieses Stücks Land bist.«
    »Sehr richtig, mir gehört dies alles hier, und ich werde ...«
    »Es gehört meinem Volk, denn du hast es uns in die Erbpacht gegeben.«
    »Ich habe kein Interesse an spitzfindigen Diskussionen über den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz.«
    Rigutt spürte Ärger in sich aufsteigen, und seine Rechte krallte sich fester um den Griff des Gewehrs.
    Der Faun war offenbar ein guter Beobachter. »Leg die Waffe weg!«
    »Warum?«
    »Du hast mich einmal fast erschossen, und ich lege ...«
    »Warum vergewaltigt ihr diesen Planeten?«
    Schweißtropfen sammelten sich auf dem Gesicht des Hasproners, liefen über die Haut und versickerten im Fell. »Die Cadaju-Pflanze wächst nur auf Mawego. Sie ist ein Kind dieser Welt, und wir verschaffen ihr die Bedingungen, die sie benötigt. Von einer Vergewaltigung kann also kaum die Rede sein.«
    »Sie wächst nicht umsonst nur an den Ufern des Meers.«
    »Der Anbau ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen für mein Volk unermesslich wichtig. Ihr Dron könnt nicht einmal ansatzweise verstehen, welche Bedeutung diese Pflanze für uns Hasproner besitzt.«
    Rigutt Salm wandte sich um. »Folge mir!«
    »Wohin?«
    »In die Richtung, aus der deine Maschinen anrücken werden. Ich will, dass du es mit eigenen Augen siehst.«
    *
    Schahid-Felah fragte sich, ob man in diesem Fall wohl tatsächlich von der Richtung sprechen konnte, in der sich die Maschinen sammelten. Denn es handelte sich ebenso um die Richtung, in der die Minen im Sand verscharrt lagen.
    Ohne ein Ortungsgerät war der Handelsbeauftragte nicht in der Lage, die lebensgefährlichen Stellen exakt zu lokalisieren. Der Wind musste jede optisch wahrnehmbare Spur im Sand längst verweht haben.
    Einerseits sagte er sich, dass der verrückte Dron ihn nicht töten wollte – sonst hätte er ihn vor wenigen Minuten erschossen oder könnte jederzeit das Gewehr heben, das er lässig wie ein Accessoire bei sich trug.
    Doch andererseits vermochte wohl kein Hasproner die Logik eines Dron zu verstehen. Außerdem war sich Schahid-Felah ganz und gar nicht sicher, ob dieser Rigutt Salm vielleicht dumm genug war, selbst auf eine seiner Minen zu treten.
    »Was genau willst du mir zeigen?«, fragte der Handelsbeauftragte.
    »Dreh dich um und blick zurück auf den Weg, den wir gegangen sind.«
    Er konnte nichts Bemerkenswertes entdecken. Ihre Spuren zogen sich etliche Meter weit durch den unerträglich trockenen und heißen Sand.
    »Dies ist meine Welt«, sagte der alte Dron. »Bald wird nichts mehr an sie erinnern. Euer Sumpf wird an ihre Stelle treten.«
    Schahid-Felah war müde, einfach nur müde. Es war ein Fehler gewesen, überhaupt mit einem Dron vernünftig reden zu wollen. Warum störten sich diese steifen Schuppenkerle überhaupt an den paar Litern Wasser, die die Arbeiter in diese öde Gegend gossen und sie damit zu einer Zone des Lebens machten?
    »Wir planen nicht einmal zehn Prozent der Landoberfläche umzuformen«, erklärte er. »Dein Volk nutzt diesen Platz ohnehin nicht. Weniger als die Hälfte dessen, was noch immer in der Urform vorliegt, wenn wir alle Arbeiten abgeschlossen haben, werdet ihr zum Wohnen benötigen. Das Hasproforming ist außerdem nicht

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