Perry Rhodan - 2514 - Ein Fall für das Galaktikum
schwarze Nichts wollte zurückkehren und ihn verschlingen.
»Wieso ist da nichts?«, murmelte er dumpf. Wie ein elektrischer Schlag ging es durch seinen Körper. Er zuckte unkontrolliert und fand sich in den Armen des Referrors und zwischen den Tentakeln mehrerer dieser Gebilde über dem Bett. Er riss sich los, sprang gegen die Spiegelwand, dass sie sich dellte und nur noch ein verzerrtes Abbild seiner Selbst lieferte.
»Wo ist mein Pigasoshaar?«, schrie er den Referror an. Der Rosarote schien um eine Nuance dunkler geworden zu sein, vielleicht von der Anstrengung, ihn zu bändigen.
»So fängt es immer an«, sagte der Referror. Teilnahmsloser hätte es nicht klingen können. »Erste Fetzen deiner konkreten Erinnerung tauchen auf.«
Ein Blitz zuckte durch sein Bewusstsein und löschte es aus, aber gleichzeitig kehrte es zurück. Dieser Fetzen hatte nichts mit der Zierde seines Kopfes zu tun. »Ich bin gestorben. Ich war tot.« In seinem Innern loderte der Schmerz. Er empfand die Pein, die seinen Körper in Atome zerlegte und vernichtete, aber im Todeskampf verspürte er plötzlich Zuversicht. Er würde wiedergeboren. So war es immer.
Er sank auf das Bett zurück, starrte den Referror an und wusste es jetzt aus eigener Erkenntnis, dass er nicht zum ersten Mal geboren worden war.
»Es ist ein ewiger Kreislauf«, verkündete der Referror. »Du bist ein Vatrox mit vielen Wiedergeburten. Dein Pigasoshaar wird wachsen wie jedes Mal zuvor.«
»Ein Vatrox also ... Ich kann mich nicht erinnern, was geschehen ist.«
»Alles, was deine Lebensumstände und deine Vergangenheit betrifft, kannst du den Datenspeichern entnehmen. Zunächst jedoch musst du zu dir selbst finden.«
»Ich muss von vorn anfangen? Was für eine Schande.« Er wollte sich über den Hinterkopf streichen, aber das Fehlen des Pigasoshaars weckte Ekel in ihm. Seine Hand zuckte zurück.
Erneut stand er auf und ging ein paar Schritte. Es klappte schon deutlich besser. »Referror, wer bin ich? Sag es mir endlich!«
»Du bist einer unserer Ehrbarsten.«
»Das ist kein Name. Wie heiße ich?«
Der Referror schwieg.
Wut überkam ihn. Er wollte nicht warten, bis es ihm einfiel. Er konnte nicht warten. Am liebsten hätte er den hässlich Rosaroten wegen dessen Hartnäckigkeit in Stücke gerissen. »Ich befehle dir, mir meinen Namen zu sagen!«
»So gefällst du mir schon besser.« Der Referror grinste – ein schmieriges, entgleistes, irgendwie lebloses Grinsen. »Du bist Sinnafoch. Frequenzfolger Sinnafoch.«
2.
16. Januar 1463 NGZ, 11 Uhr 48
»Nach der Schlacht ist immer vor der Schlacht.« Reginald Bull stocherte lustlos im Rückenpanzer des Hummers herum, den er als Mittagessen ausgewählt hatte. »Frag mich nicht, wer den Spruch erfunden hat. Vermutlich ist er so alt wie die Menschheit.«
Sein Gegenüber sah ihn aus großen runden Augen an. »Und die hat etliche Zeitalter auf dem Buckel. Apropos Buckel, du sitzt am Tisch, als würde auf deinen Schultern mindestens eine halbe Tonne lasten. Ein Rudel unsichtbarer Ertruser zum Beispiel.«
»So fühle ich mich auch, Kleiner.«
Die Spuren der Kämpfe in den Transferhallen und im Distribut-Depot waren längst nicht beseitigt, Teile der Anlagen wurden durch Schirmfelder unter Verschluss gehalten. Vor den insgesamt 32 Transfer-Kaminen flimmerten grüne Hochenergie-Überladungsschirme – für alle Fälle. Zwar hatten sie die kleine Flotte der Frequenz-Monarchie in die Flucht geschlagen und der Frequenzfolger war beim Eindringen nach ITHAFOR ums Leben gekommen, aber das änderte nichts an der Tatsache an sich: Die Frequenz-Monarchie wollte das Distribut-Depot zurückerobern.
Bull richtete sich auf, atmete tief durch und legte das Besteck weg, mit dem er das Hummerfleisch aus der Schale gepult hatte. Die Köstlichkeit in Rot-Orange sah verdammt echt aus. Nicht einmal am Geschmack hätte er die Imitation erkannt, und doch stammte der Hummer aus den Designerfarmen von PRAETORIA.
»Manchmal frage ich mich, ob das denn nie aufhört, diese Kriege mit Mächten, deren Interessen sich von unseren jedes Mal so gewaltig unterscheiden, dass eine bewaffnete Konfrontation unausweichlich scheint.«
Gucky ließ seinen Nagezahn blitzen. »Ich dachte, du hättest dich längst daran gewöhnt, immerfort zwischen den Stühlen zu sitzen! Zumal ja auf einem gar nicht mehr genug Platz für dich ist, so, wie du das Essen in dich reinschaufelst, mein Dicker.«
»Pass bloß auf mit deinem breiten Ilthintern vom
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