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Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter

Titel: Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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äußerst schwieriges Manöver. Wir können zwar Strukturlücken in den Paratron schalten, aber eine noch so geringe Abweichung reicht, damit unser Ziel an der Außenhülle der HALUT zerschellt. Wir fischen eine wahrhaft winzige Perle aus dem All.«
    »Wäre es nicht sicherer, mit einem Gleiter auszuschleusen und den Satelliten auf konventionelle Weise zu bergen?«
    »Sicherer für den Satellit – ja. Für uns jedoch – nein! Alles muss schnell gehen. Wenn die Gaids uns entdecken, beginnt ein wohl allzu kurzer Countdown.« Der Haluter musterte die Kurs- und Positionsangaben. »Wir erreichen unser Ziel in drei Minuten. Machen Sie sich auf einen heißen Empfang gefasst, sobald ich den Deflektor ...«
    Er brach mitten im Satz ab.
    Icho und Fancan mussten nicht nachfragen, was ihn derart erschreckte. Sie erlebten es am eigenen Leib. Der gewaltige stählerne Körper des Kugelraumers bäumte sich auf. Die Andruckabsorber versagten, die künstliche Schwerkraft fiel aus. Der Boden schien plötzlich schräg zu stehen, oben und unten verloren jede Bedeutung.
    Alarm heulte durch die Zentrale.
    Icho hob vom Boden ab und schoss quer durch die Luft. Er sah noch, dass Rager sich an den Armlehnen seines Pilotensessels festkrallte. Dann schmetterte etwas gegen ihn, und ein dumpfer Schrei ertönte.
    Fancan!
    Er trudelte durch die Luft und stürzte gegen eine Konsole. Die Hülle riss.
    Icho verhärtete seinen Leib reflexartig durch Strukturumwandlung; gerade noch rechtzeitig, ehe er gegen die Decke der Zentrale schlug. Er spürte kaum etwas. Wie ein Ball prallte er ab und flog wieder dem Boden entgegen.
    Die Schwerkraft setzte wieder ein. Icho krachte hart auf. Noch immer heulte der Alarm. Noch immer? Sein Planhirn meldete, dass seit Beginn der Probleme weniger als eine halbe Minute vergangen war.
    »Der Satellit sendet massive Störimpulse«, rief Rager. »Systemversagen überall im Schiff! Die Schirme kollabieren. Deflektor bereits ausgefallen!«
    Icho sah im Augenwinkel, wie sich Fancan aus einem Gewirr von Trümmern erhob. Erleichtert eilte er zu einer Konsole, um sich selbst einen Überblick verschaffen und womöglich Reparaturen vornehmen zu können.
    Doch ehe er auch nur damit beginnen konnte, erhielt er die nächste niederschmetternde Botschaft. »Geschützbastionen auf dem elften Planeten! Sie eröffnen das Feuer.«
    Im nächsten Augenblick gellte der Lärm einer Explosion. Metall ächzte überall, der Boden erbebte und riss Icho von den Füßen.

12.
    Trascho Pesbyn:
    Verminung

    Es ging leichter, als Trascho vermutet hatte.
    Im Schutz der Deflektoren stahlen sie sich an den wenigen Gaids vorbei, die über den großen freien Platz vor dem Gebäude eilten. Keiner von ihnen wies erkennbare Anzeichen einer Krankheit auf; entweder hatten sie eine Behandlung gegen die Parasiten gefunden, oder diese waren nie bis an diesen Ort vorgedrungen.
    Das sprach dafür, dass die Quarantäne um das Waffenlager 51 D/C(H) ihren Zweck erfüllte. Zumindest für die Gaids. Dass ein Überfallkommando der Tefroder die Isolation brechen würde, damit hatte niemand rechnen können.
    Die vier Tefroder sammelten sich an einem Seiteneingang in etwa der Mitte der einhundert Meter durchmessenden Anlage. In diesem Bereich hielt sich niemand außer ihnen auf; er schien ideal, um ins Innere vorzudringen.
    Was sie dort erwartete, wusste das kleine Einsatzteam nicht. Handelte es sich bei dieser Anlage um eine Fabrik? Wenn ja, welche Art Waren wurden dort produziert? Oder diente sie nur der Verarbeitung der agrarwirtschaftlichen Erträge?
    Die Wand vor ihnen ragte etwa achtzig Meter hoch auf. Sie war völlig geschlossen, nirgends erlaubte ein Fenster den Blick ins Innere. Trascho kam sich vor, als wären sie hilflose Insekten, die ein Raubtier bezwingen wollten.
    Kaum zog er unwillkürlich diesen Vergleich, erinnerte er sich an die winzigen Parasiten, die bei einer unbekannten Anzahl von Gaids zum Tod geführt hatten – und an denen er selbst und all seine Schutzbefohlenen womöglich ebenfalls bald sterben würden ...
    Er verdrängte diesen Gedanken, der ihm die Entscheidung erleichtert hatte, in diesen waghalsigen Einsatz zu ziehen. Mochte die Verminung noch einige Aussicht auf Erfolg haben, so sah es bei dem anschließenden Sturm auf den Walzenraumer schon anders aus.
    Konnte eine Gruppe Aufrechter mit Strahlern und Schutzanzügen tatsächlich ein Raumschiff stürmen? Man würde es sehen. Im Widerstand gegen die Besatzer mussten Risiken eingegangen werden.

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