Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer
Milchstraße daran, wieder auf ein vergleichbares Technologieniveau zu kommen wie vor dem »Hyperimpedanz-Schock«.
Die erhöhte Hyperimpedanz hatte die Feinabstimmung zwischen den Sonnen aller Transmitter verändert, weil sich die Parameter verschoben und dadurch das kunstvolle hyperphysikalische Gefüge störten. Kein Sonnentransmitter ließ sich daher ohne sorgfältiges Nachjustieren benutzen. Holoin hatte seine Funktion als Empfänger zwar erfüllen können, allerdings verbunden mit enormen Risiken für die JULES VERNE und ihre Insassen. Hintergrund war, dass das Empfangen eine Basisfunktion war, sofern der Sonnentransmitter nicht durch eine Sonderschaltung gezielt blockiert wurde. Senden konnte das Sonnenfünfeck – vorerst – nicht.
Sarkyuin sollte das bis spätestens Mitte Februar ändern.
»Die Abweichungen sind beträchtlich«, stellte er nach kurzer Durchmusterung fest. »Die ersten zwei Wochen gehen allein dafür flöten, dass wir den Grad der hyperphysikalischen Abweichungen ermitteln, untersuchen und einen Lösungsversuch erarbeiten.«
Fünf blauweiße Riesensonnen waren um ein Vielfaches schwieriger in der Justierung als zwei Normalsterne wie im Fall Multika. Leider genügte Multika den Anforderungen nicht, denen sich die galaktische Expedition stellen musste. Die Fernverbindung zum Zhaklaan-Trio ließ sich nicht schalten.
Bereits das herkömmliche Ortermuster zeigte die Probleme mit dem Fünfeck an: Drei der Holoin-Sterne wiesen identische Größe, Masse, Oberflächentemperatur und Hyperemission auf, bei zwei Sonnen gab es Abweichungen. Die exakte geometrische Konstellation existierte nach wie vor, aber bei den beiden Abweichlern hatten sich Hyperstrahlung und Feldstärke verändert.
Die Störungen waren, gemessen an den bisherigen Erfahrungen, erheblich. Das hyperenergetische Gesamtsystem verlor an Stabilität.
Sarkyuin setzte sich mit der Zentrale der JV-1 in Verbindung und informierte Atlan über diese ersten Erkenntnisse.
»Den Fehler können wir wie gewohnt mit den Mitteln der Schaltstation beheben«, sagte er. »Es wird aber ein paar Tage dauern. Zwei Wochen Analyse und Auswertung plus ein paar Tage, da kannst du dir ausrechnen, bis wann ein Ergebnis vorliegt.«
»Ergebnis im Sinne eines voll funktionsfähigen Systems zum 20. Februar?«, hakte Atlan nach.
Der Algustraner lachte. »Schön wär’s. Nein, ich spreche nur von dem Wissen, ob eine Aktivierung des Transmitters unter Sendebedingungen möglich ist oder nicht.«
Das Holoabbild des Arkoniden nickte. »Das ist zu wenig, Canio. Spätestens am 15. müssen wir Bescheid wissen, ob es funktioniert oder nicht.«
Sarkyuin ließ ein ergebenes Seufzen hören. Er wusste, dass er damit bei dem Arkoniden so etwas wie Verständnis bewirken konnte. »Komm schon, Atlan. Manchmal hat es Wochen länger gedauert, manchmal Monate oder Jahre. Und wir bekommen wie lange?«
An den ersten Sonnentransmittern in der Milchstraße hatten sie trotz des umfangreichen Wissens aus den Datenbanken der Kharag-Stahlwelt jahrelang geforscht, bis sie einen ersten Erfolg erzielt hatten. Und immer hatte ihnen dabei vor Augen gestanden, was passieren konnte, wenn sie einen einzigen klitzekleinen Fehler machten, etwas übersahen, eine Sekunde zu spät auf die Anzeigen schauten ...
Wenn Atlan ihm gegenüber so viel Verständnis aufbrachte, wie Sarkyuin sich selbst und seinem Albtraum gegenüber, konnte eigentlich nichts schiefgehen.
»Im Ernst, Maghan!«, fuhr er fort, ohne eine Antwort des Arkoniden abzuwarten. Er gab seiner Stimme dabei einen amtlichen Klang. »Was am Ende zählt, ist eine funktionierende Zweiweg-Verbindung nach Zhaklaan.«
Obwohl Atlans Gesichtsausdruck sich nicht veränderte, erkannte Canio, dass er diesmal keine günstige Stimmung erwischt hatte, und er ahnte die Antwort bereits, ehe sie kam.
»Bis dahin hat uns die Frequenz-Monarchie überrannt, und das können wir uns nicht leisten.«
Atlan unterbrach die Verbindung und ließ den Algustraner mit seinem Dilemma allein. Sarkyuin sah in die fragenden Gesichter seiner Mitarbeiter.
»Weitermachen, Leute! Irgendwie kriegen wir das hin.«
*
Atlan bezweifelte, dass HOL umfangreiches Wissen über das alte lemurische Reich und die Sonnentransmitter gespeichert hatte. Sarkyuin war anderer Meinung, aber wie so oft konnte er gegen das Wissen und die Erfahrung des Aktivatorträgers keinen Blumentopf gewinnen.
»Nach dem Kontakt mit den Sonneningenieuren begannen die Lemurer in Apsuhol und Karahol
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